Warum hat sich SPD Politiker Kurt Schumacher a. ehemaliger KZ Häftling gegen d. Kollektivschuld der Mitglieder d. Waffen-SS bei Kriegsverbrechen stark gemacht?
Waren es nicht Teile der Waffen-SS die Menschen in Konzentrationslagern "nicht nur" bewachten? Ging es ihm hier vielleicht einzig und allein um das Abgreifen von Wählerstimmen in einer zu der Zeit (im Jahr 1951) immer noch durch und durch "braunen" Gesellschaft?
8 Antworten
Weil es nach rechtsstaatlichen Kriterien nun mal keine Kollektivschuld gibt. Und weil es nicht nur vernünftig, sondern im Lichte der weiteren Entwicklung der Bundesrepublik auch erfolgreich war, zu versuchen ehemalige Nazis in die junge Demokratie zu integrieren und es nicht bei der bloßen Brandmarkung zu belassen.
Kollektivschuld ist sowieso ein schlechter Begriff. Auch die Alliierten haben den Deutschen keine Kollektivschuld vorgeworfen. Schuld ist vor allem individuell. Wer von Kollektivschuld spricht, läuft Gefahr, den einzelnen Verbrecher zu entlasten.
Schuhmacher war Jurist. Er wusste, wenn man alle verantwortlich macht, dann ist eigentlich keiner mehr richtig verantwortlich. Und die schlimmsten Verbrecher können in der Gruppe untertauchen. Es kommt darauf an, die Schuld einzelner Verbrecher zu fassen. Natürlich war die SS eine verbrecherische Organisation. Das kann aber nicht den einzelnen entlasten. Wahrscheinlich hat er das so gesehen.
So könnte man das sagen. Eine "Kollektivschuld" würde das NS-REgime entlasten und alle anderen in der Bevölkerung belasten.
Wie gesagt, offiziell gab es keine Kollektivschuld. Die Alliierten haben viele einzelne geprüft und dann eventuell angeklagt, in den Nürnberger Prozessen.
Natürlich sind aber trotzdem die meisten Verbrecher ohne Strafe davon gekommen.
Du unterstellst ausgerechnet Kurt Schuhmacher, der für seine Überzeugungen in Konzentrationslagerhaft war, dass er "Stimmen abgreifen" wollte? Du meinst also, dass jemand, der nicht die Schnauze hält und dafür sein Leben, seine Gesundheit und seine Freiheit geopfert hat das aber für Wählerstimmen tut, oder wie?
Der Mann war schwerst traumatisiert, körperlich am Ende und durch die Misshandlungen behindert und hat doch für Zukunft gearbeitet, geeint und nicht gespalten. Ein ganz Großer!
Interessant, wie eine einfache Fragestellung die Meinung des Fragestellers einbezieht? Hier geht es eher um Meinungsaustausch! Also daher...ganz ruhig, Du konntest doch deinen geistigen Saft loswerden! ;)
Oh, ich bin ganz ruhig, denn ich weiß, dass nur zwei Dinge unendlich sind. Das Universum und.... lassen wir das. Ich denke es ist ohnehin deutlich was du in deiner Frage formulierst und welchen Gehalt sie hat.
Na denn...Glcpkwunsch zum passenden Kaffesatz!
Was immer das nun bedeuten soll, aber danke. Glückwünsche nimmt man immer gern. Dir wünsche ich die Fähigkeit zur Debatte und richtig Fragen zu stellen.
Nichts für ungut. Aber das Wort Spaltung, Spalterei oder wie du es bezeichnest ist doch auch nur ein Kampfbegriff mit dem man Diejenigen überzieht die etwas in Frage stellt was dem der es in den Mund nicht, nicht in den Kram passt.
Man sieht es jetzt perfekt daran, wie sich Impfbefürworter und Impfgegner gegenseitig diesen Vorwurf machen.
Wieso genau Schuhmacher jetzt genau gehandelt hat wie er es getan hat will ich nicht kommentieren. Aber diese höchst moralisierende Sermon der mit diesem unsinnigen Kampfbegriff endet dient offensichtlich in sich selbst nur dazu sein Handeln nicht zu hinterfragen.
Ja, der letzte Satz in der Frage hat was bösartiges und spiegelt ganz gewiss das krude Weltbild des Fragestellers wieder.
Na ja - Heuss hatte fogende Einstellung:
https://www.deutschlandfunk.de/heuss-rede-vor-70-jahren-nazi-verbrechen-und-deutsche-100.html
Schau mal hier, da ist alles beschrieben
Ist also damit seitens NS-Regime der Versuch gescheitert eine Mitschuld aller zu erzeugen und diese in ihrer Gesamtheit auch zu verfolgen?