Warum hat die „Evolution“ den Tod nicht ausgemerzt?

10 Antworten

Ist doch biologisch sinnvoller, da wir dann länger überleben würden und darum geht es ja in der „Natur“

Nein. Es geht in der Natur darum, dass die eigenen Gene möglichst lange überleben, indem man sie in der Nachfolgegeneration möglichst erfolgreich verbreitet.

Wie dieses Ziel erreicht wird, kann ganz unterschiedlich sein. Manche Arten leben nur kurz und pflanzen sich nur ein einziges Mal in ihrem Leben fort (Semelparie), andere leben länger und pflanzen sich mehrmals fort (Iteroparie).

Warum hat die „Evolution“ den Tod nicht ausgemerzt?

Auch das gibt es. Viele Mikroorganismen (Bakterien, einzellige Eukaryoten) sind potentiell unsterblich, ebenso Pilze, Süßwasserpolypen und die Hydrozoenart Turritopsis dohrnii sowie einige Seegurken.

Auch menschliche Zellen können potentiell unsterblich werden, nur ist das für den Gesamtorganismus alles andere als gut. Immortalisierte Zellen nennt man landläufig auch "Krebszellen". Siehe hierzu z. B. HeLa-Zellen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

In der Natur geht es einzig und allein um Arterhalt. Es geht darum, sicherzustellen, dass die nächste Generation aufwachsen und sich selbst fortpflanzen kann. Das einzelne Individuum ist vom Grundprinzip her erstmal egal.

Um das zu erreichen, gibt es eine Reihe unterschiedlicher Strategien. Zum Teil ist es dafür notwendig, dass die Individuen alt werden, zum Teil ist es völlig egal oder sogar hinderlich.

Evolution heißt nicht "länger zu leben", sondern seine Art zu erhalten. Seine Gene möglichst weit zu verbreiten und möglichst viele Nachkommen zu haben.

Es gibt Insekten, deren adults Stadium nur wenige Stunden dauert. Diese Insekten haben keine Mandibeln, keinen Verdauungstrakt oder großartig andere Organe. Sie leben nur, um sich zu paaren. Und das sehr erfolgreich seit vielen Millionen Jahren.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 20 Jahren im Bereich Rettungshunde tätig und Tierhalter

Weil der das Ende des sterbens das Ende der Evolution wäre. Und nein das das Individuum möglichst lange lebt ist nicht der Sinn der Evolution. Eine lange Generationenzeit verhindert, dass sich eine Spezies an neue Bedingungen anpassen kann. Einige der erfolgreichsten Lebewesen haben ein für unseres Verständnis sehr kurze Lebensdauer.

nicht leben oder überleben ist biologisch gesehen sinnvoll, sondern Fortpflanzung.