Warum haben viele rentner zu wenig rente?

10 Antworten

Die Rente ist ein Ausdruck der Lebensleistung. Es gibt nicht wenige Rentner, die mehr als 2.000 € bekommen und zusätzlich privat vorgesorgt haben. Meine Frau und ich gehören dazu und ich kenne auch viele andere.

Für einen Rentenanspruch reicht es aber schon, wenn man lediglich 60 Beitragsmonate nachweisen kann (in Österreich sind es z.B. min. 15 Jahre).

Dafür muss man nicht einmal einen Tag gearbeitet haben. Eine Hausfrau mit zwei Kindern erfüllt diese Voraussetzung bereits allein durch die Kindererziehungszeiten. Die meisten Selbständigen haben viele Jahre nichts eingezahlt, Beamte können vor der Verbeamtung durch Ausbildung und Beschäftigung einen Rentenanspruch erworben haben, Ausländer, die zeitweilig in Deutschland gearbeitet haben, bekommen ebenfalls eine Rente.

Diese Personenkreise drücken den Durchschnitt, aber über ihr Einkommen sagt die Rente nicht viel aus.

Eine Bekannte von mir hat z.B. eine gesetzliche Rente in Höhe von 350 €, hat aber zusammen mit ihrer Pension, Witwengeld und Witwenrente über 3.000 € Netto zur Verfügung. Sie drückt aber den Durchschnitt der Regelaltersrenten.

Deshalb muss man sich den Personenkreis anschauen, der min. 35 oder 45 Jahre eingezahlt hat. Die Rente für langjährig Versicherte beträgt durchschnittlich 1.300 €, die Rente für besonders langjährig Versicherte rund 1.600 €. Das ist nicht üppig, reicht aber zum Leben.

Man muss auch bedenken, dass 5 Millionen Witwen und Witwer zwei Renten beziehen und zudem die Rente durchschnittlich nur 75% der Einnahmen der Rentner ausmacht. Zudem haben viele Rentner Wohneigentum.

So traurig sieht es mit den Rentnern also gar nicht aus. Es gibt mehr von Armut bedrohte Kinder als Rentner. Allerdings ist das Rentenniveau in Deutschland im europäischen Raum mit 48% beschämend niedrig. Allein mit der gesetzlichen Rente kann man seinen Lebensstandard im Alter nicht halten. Deshalb sollte man so früh wie möglich vorsorgen.

Durch die jährliche Renteninformation wird man rechtzeitig darüber informiert, wie viel Rentenanspruch man bereits erworben hat und wie hoch voraussichtlich die Regelaltersrente ausfallen wird.

Wer sein Geld zum Leben benötigt, kann nicht viel vorsorgen.

Das Thema Rente war den Regierungen, die wir in den letzten Jahrzehnten hatten, immer irgendwie unangenehm/unbequem. Das der "Generationenvertrag" nicht funktionieren kann, war auch dem dümmsten Esel spätestens in den 90ern klar, denke ich. Da hätte man sich spätestens Alternativen überlegen müssen, um späteren Generationen eine auskömmliche Rente zu ermöglichen.

Der Staat hat seit vielen Jahren so an der Rente gedreht, dass es immer weniger gab. Der Prozentsatz, wie viel ein Rentner von seinem letzten Lohn Rente bekommt, wurde immer weiter nach unten gesetzt. Rentenzahlung ist für den Staat wie ein rotes Tuch. Das kann man auch daran sehen, dass es keine Inflationsausgleichszahlungen für Rentner gab, während sich Politiker gleich mit 3000 € beglückten und viele Rentner Flaschen sammeln müssen, um zu überleben.

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 - (Politik, Deutschland, Rente)

Wer das ganze Leben hart körperlich zum jeweiligen Mindestlohn gearbeitet hat, der wird in dieser Gesellschaft bestraft.

Wenn du immer froh sein kannst wenn der Monat vor dem Geld endet wirst du nicht viel beiseite legen können. Zumindest nicht in den Maßen damit es für das Alter was ergibt. Da geht nur was, das du einen Puffer hast für evtl. auftauchende Anschaffungen von teureren Geräten falls die kaputt gehen (Kühlschrank, Waschmaschine) ect.

Und du kannst nicht vorhersagen wie die Situation in 40-50 Jahren nach deinem Einstieg in's Berufsleben ist. Vielleicht bist du mal arbeitslos, musst krankheitsbedingt in Frührente oder dergleichen. Das geht dann alles fröhlich weg von dem Geld das du bei einer durchgehenden Tätigkeit bis zum normalen Renteneintritt (der momentan bei 67 liegt) bekommen würdest.

Und diese fehlende Selbstvorsorge wird der heutigen Jugend die sich denkt "brauchts doch nicht" später extrem auf die Füße fallen.