Warum haben viele rentner zu wenig rente?

10 Antworten

Wer sein Geld zum Leben benötigt, kann nicht viel vorsorgen.

Das Thema Rente war den Regierungen, die wir in den letzten Jahrzehnten hatten, immer irgendwie unangenehm/unbequem. Das der "Generationenvertrag" nicht funktionieren kann, war auch dem dümmsten Esel spätestens in den 90ern klar, denke ich. Da hätte man sich spätestens Alternativen überlegen müssen, um späteren Generationen eine auskömmliche Rente zu ermöglichen.

Der Staat hat seit vielen Jahren so an der Rente gedreht, dass es immer weniger gab. Der Prozentsatz, wie viel ein Rentner von seinem letzten Lohn Rente bekommt, wurde immer weiter nach unten gesetzt. Rentenzahlung ist für den Staat wie ein rotes Tuch. Das kann man auch daran sehen, dass es keine Inflationsausgleichszahlungen für Rentner gab, während sich Politiker gleich mit 3000 € beglückten und viele Rentner Flaschen sammeln müssen, um zu überleben.

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 - (Politik, Deutschland, Rente)

Wenn Frauen keine Kinder haben aber trotzdem nicht arbeiten wollten, weil sie von einem Mann versorgt wurden, dann konnten sie auch nichts in die Rentenkasse einzahlen. Dementsprechend wenig bekommen sie heraus. Ebenso geht es denjenigen, die über viele Jahre selbständig waren und deshalb nichts in die Rentenkasse eingezahlt haben. Wenn die mit ihrer Selbstständigkeit nicht genug verdient haben und nicht von ihrem Ersparten leben können, dann müssen sie sich mit einer sehr geringen Rente zufrieden geben.

Wer das ganze Leben hart körperlich zum jeweiligen Mindestlohn gearbeitet hat, der wird in dieser Gesellschaft bestraft.

Die Rente ist ein Ausdruck der Lebensleistung. Es gibt nicht wenige Rentner, die mehr als 2.000 € bekommen und zusätzlich privat vorgesorgt haben. Meine Frau und ich gehören dazu und ich kenne auch viele andere.

Für einen Rentenanspruch reicht es aber schon, wenn man lediglich 60 Beitragsmonate nachweisen kann (in Österreich sind es z.B. min. 15 Jahre).

Dafür muss man nicht einmal einen Tag gearbeitet haben. Eine Hausfrau mit zwei Kindern erfüllt diese Voraussetzung bereits allein durch die Kindererziehungszeiten. Die meisten Selbständigen haben viele Jahre nichts eingezahlt, Beamte können vor der Verbeamtung durch Ausbildung und Beschäftigung einen Rentenanspruch erworben haben, Ausländer, die zeitweilig in Deutschland gearbeitet haben, bekommen ebenfalls eine Rente.

Diese Personenkreise drücken den Durchschnitt, aber über ihr Einkommen sagt die Rente nicht viel aus.

Eine Bekannte von mir hat z.B. eine gesetzliche Rente in Höhe von 350 €, hat aber zusammen mit ihrer Pension, Witwengeld und Witwenrente über 3.000 € Netto zur Verfügung. Sie drückt aber den Durchschnitt der Regelaltersrenten.

Deshalb muss man sich den Personenkreis anschauen, der min. 35 oder 45 Jahre eingezahlt hat. Die Rente für langjährig Versicherte beträgt durchschnittlich 1.300 €, die Rente für besonders langjährig Versicherte rund 1.600 €. Das ist nicht üppig, reicht aber zum Leben.

Man muss auch bedenken, dass 5 Millionen Witwen und Witwer zwei Renten beziehen und zudem die Rente durchschnittlich nur 75% der Einnahmen der Rentner ausmacht. Zudem haben viele Rentner Wohneigentum.

So traurig sieht es mit den Rentnern also gar nicht aus. Es gibt mehr von Armut bedrohte Kinder als Rentner. Allerdings ist das Rentenniveau in Deutschland im europäischen Raum mit 48% beschämend niedrig. Allein mit der gesetzlichen Rente kann man seinen Lebensstandard im Alter nicht halten. Deshalb sollte man so früh wie möglich vorsorgen.

Durch die jährliche Renteninformation wird man rechtzeitig darüber informiert, wie viel Rentenanspruch man bereits erworben hat und wie hoch voraussichtlich die Regelaltersrente ausfallen wird.