Warum haben Einzelgänger so ein schlechtes Ansehen?

22 Antworten

Ohne die Frage gelesen zu haben:

Wir Menschen haben in unserer frühen Vergangenheit gelernt, dass wir in einer Gruppe besser dran sind, als alleine. Reziprozität bedeutet Gegenseitigkeit oder Wechselbezüglichkeit und stellt ein Grundprinzip menschlichen Handelns dar. Nach dem Motto: Wie du mir, so ich dir.

Bsp.:

Emma schenkt Tom etwas. Ein Geschenk bringt aber auch immer eine Art Verpflichtung mit sich, nämlich, etwas zurückzugeben. Dabei kommt es nicht darauf an, was enthalten ist, sondern es geht einzig und allein um das schenken. Es geht also darum, zu zeigen, dass man zur Gesellschaft gehört und in einem Rudel läuft. Denn durch die Evolution sind wir dazu veranlagt, uns gegenseitig zu unterstützen, weil wir wissen, dass man alleine schlechter dran ist, als in einer Gruppe. Selbst, wenn uns das Geschenk nicht gefällt, werden wir beispielsweise sagen, dass das Geschenkpapier toll ist, weil wir den anderen nicht enttäuschen wollen. Und genau dieses handeln ist das Prinzip der Reziprozität.

Ein Mensch der einzelgängerisch ist, Entscheidungen für sich selber trifft und andere Menschen vermeidet, verstößt quasi gegen dieses Gesetz und wird von anderen garnicht mehr als mögliches Gruppenmitglied wahrgenommen und somit audgeschlossen, wird vielleicht auch zum Opfer.

LG Stevengrey

Yuurie  13.05.2018, 22:42

Und so entsteht mobbing, da der Einzelgänger sich nicht zwangsläufig in eine Gruppe unterordnet, sondern alleine vollkommen zufrieden ist. Dabei können die Menschen die Leute so lassen wie sie sind. Niemand sollte gezwungen werden, sich in eine Gruppe einzugliedern. Und wären Gruppen im Leben heute noch sooo wichtig und notwendig, wären die Einzelgänger schon alle ausgestorben.

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stevengrey  14.05.2018, 11:34

Das liegt dann am Menschen selber, ob er mobbt oder nicht. Nur weil ein Mensch sich anderen Gruppen nicht anschließen möchte und von anderen daher auch nicht als Gruppenmitglied infrage kommt, muss es nicht unbedingt zu Mobbing kommen. Wir Menschen sind eben Gruppentiere.

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Ich bin genauso, eher der Einzelgänger Typ! Schon von klein auf.

Schon damals als ich sechs war, habe ich mich so gefreut wenn meine Eltern zum einkaufen gegangen sind und ich einfach meine Ruhe hatte. Selbst meine Zimmertür war immer verschlossen, weil ich es einfach brauchte, diese Stille, dieses Alleinsein.

Sozial inkompetent bin ich nun auch nicht, aber ich denke einfach das uns das sozial nicht so beliebt macht. Während meine Freundinnen jedes Wochenende etwas Unternehmen, bin ich vielleicht jedes vierte dabei. Was einem einfach ausschließt, da andere viel mehr Erfahrungen zusammen hatten. So läuft das meistens einfach, man muss seine Kontakte pflegen um sie aufrecht zu halten.

Deswegen ist es für uns Einzelgänger einfach enorm schwer, in bestehende Kreise wieder reinzukommen.

Liebe Grüße.

Deine Gedanken spiegeln fast exakt die mit mir.

Ich bin zwar kein richtiger Einzelgänger - ich war mal vorübergehend als Einzelgänger, der Kontakt mit anderen Menschen vermeidet - halt, ich hab nur mit paar Leuten Kontakt, aber dennoch möchte ich lieber alleine in meiner Freizeit verbringen, als beispielsweise in einer Party mit 100 Leute zu feiern. Nichtsdestotrotz werde ich ebenfalls nicht "normal" behandelt, wie sie die anderen normalerweise nicht so umgehen.

Allgemein finde ich auch, dass die fast heutige Gesellschaft, bzw. auch die jugendliche Gemeinschaft, einfach viel zu oberflächlich zeigt. Beispielsweise bekommt derjenige, der mit eine "coolen Gruppe" abhängt, welche verdammt asozial ist, mehr Zuneigung, als ein Typ, der einfach alleine ist und mit Leuten Kontakt vermeidet. Das gilt genauso wie in deinem Fall. Die Oberflächlichkeit der Leute ist sogar höchstwahrscheinlich der Faktor, warum die Einzelgänger abgelehnt wird. Ein Fünkchen Vernunft und Verstand wären diese Fälle ganz anders verlaufen.

Aber, was kann man machen? So ist halt die Gesellschaft, daher sollte man lieber mit ehrlichen und vernünftigen Freunden die Freizeit teilen.

Ich bin auch gerne alleine und genieße die Ruhe ohne Reizüberflutung. Allein dafür kannst du schon komisch angeredet werden,wie so was sein kann. Oder man hat komische Interessen wie Naturwissenschaften, Lesen oder ins Museum gehen,um ein paar Beispiele zu nennen. Wenn du auch noch erwähnst das Fußball, Motorsport und TV glotzen total schnuppe ist, dann hast du bei einigen so richtig verschissen. Da kommt dann die Oberflächligkeit und Intoleranz der anderen zu tragen. Man bekommt als Einzelgänger schon manchmal das Gefühl sich gleich in einer Mistgabel und Fackel Situation aka Mittelalter zu befinden. Natürlich war es in der Steinzeit bis über das Mittelalter hinaus unabdingbar sich aus Schutz etc. eine Gemeinschaft zu bilden. Aber heute im 21. Jhd. ist das eigentlich nicht mehr so wichtig wie damals. Die Leute haben halt den drang nicht nur Gegenstände sondern auch fühlende Wesen in Schubladen zu stecken. Am besten darfst du anderen nur Tipps geben wenn du ein Zertifikat hast. Aber so ist die Gesellschaft leider und hat nicht wirklich was dazu gelernt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Weil sie von der Norm abweichen und die Gesellschaft nicht so tolerant ist wie sie glaubt zu sein. Akzeptiert wird nur das, was man denkt aus gesellschaftlichem Druck heraus akzeptieren zu müssen (z.B. Homosexualität) - aber wenn jemand ein Einzelgänger ist, mit dem kann ja nur was nicht stimmen....