Warum gibt es keine Wasserstoffkraftwerke?

8 Antworten

Du meinst jetzt Wasserstoffkraftwerke, die so "arbeiten" wie die Wasserstoffbombe? Die nennen sich Fusionskraftwerke und befinden sich seit einigen Jahrzehnten in der Erprobung. Man ist aber noch weit von praktischen Anwendungen entfernt.

Oder meinst du Kraftwerke, in denen Wasserstoff verbrannt wird? Die gibt es nicht, weil es keinen Wasserstoff gibt, den man verbrennen kann. Man müßte ihn erst aufwendig herstellen und das macht dann die Energiebilanz kaputt.


Chilloma 
Fragesteller
 14.08.2017, 21:33

Das erste, so meine ich das.

Wer die Explosion dann nicht noch übler wenn so ein Kraftwerk explodiert?

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konzato1  14.08.2017, 21:36
@Chilloma

Nein, das Target (Bällchen aus Wasserstoffisotopen) wird bei einem Fusionskraftwerk von außen erhitzt. Falls es jetzt ein Problem geben sollte, dann schaltet man die Energiezufuhr einfach ab und gut ist.

Aber so einfach ist das eben mit der gesteuerten Fusion nicht. Die Funktioniert nur in der Sonne (Sterne) und eben als Einmalknall in der Wasserstoffbombe.

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Wasserstoff kommt in reiner Form in der Natur nicht vor. Ihn vom Wasseratom zu trennen ist relativ aufwändig. Danach könnte man mit einer Brennstoffzellen allerdings Energie erzeugen. Allerdings weniger, als vorher für die Trennung erforderlich war.

prohaska2  15.08.2017, 11:10

Wasseratom

Ist das so wie das Bieratom in Dr.Seltsam?

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Was meinst Du mit "Wasserstoffkraftwerke"? Kernfusions-Kraftwerke, oder Kraftwerke, die mit Wasserstoffgas-Verbrennung betrieben werden?

Falls Du letzteres meinst, vermute ich:

1.) Weil sie (zur Zeit noch) nicht rentabel sind: Ergas kommt in großen Mengen natürlich vor, während Wasserstoff erst mal hergestellt werden muß, beispielsweise durch Elektrolyse von Wasser. Hierbei geht ein Teil der elektrischen Energie verloren. Darüber hinaus ist die Energiedichte (Energie pro L) von Wasserstoff ist nur ca. 1/3 so groß wie die von Ergas, was bei gleicher Leistung größere Maschinen und Anlagen bedeutet.

3.) Wasserstoff ist aufgrund seiner geringen Atom/Molekulargröße äußerst problematisch: Es dringt (diffundiert) ständig ein Teil davon selbst durch Stahlleitungen und -Tanks. Dadurch ist der Verlust rel. groß und die Gefahr einer Explosion bei Vermischung mit Luft ebenfalls. Er ist deshalb schwer sicher zu handhaben und der Umgang damit ist im Vergleich zu herkömmlichen Treibstoffen schwierig und aufwändig.

Um Wasserstoff in genügendem Mengen zu produzieren brauchst du viel Energie, mehr als du danach rausholen kannst. Unwirtschaftlich. Ausser du hast ein grosses Solarkraftwerk oder ähnliches das dich nichts gekostet hat.

Gibts doch. https://www.nzz.ch/wasserstoff-kraftwerk_fusina-1.3344348 Aber nur das eine, weil dort in der Nähe Wasserstoff anfällt. Falls du damit die zivile Nutzung von Kernverschmelzung wie in Wasserstoffbomben meinst, das wird uns seit Jahrzehnten versprochen, da wird aber auch nicht Wasserstoff sondern Deuterium und Tritium eingesetzt. Übrigens auch bei der Wasserstoffbombe, gezündet wird die durch eine normale Atombombe. Das geht in einem Kraftwerk nicht...