Warum gibt es keine normale rechte Partei?
Ich bin CDU-Wähler.
Ich habe selber festgestellt, es gibt für mich Aussagen, die nur die AfD (zu extrem) oder Freie Wähler (zu klein) zustimmt.
Und nur früher die CDU.
Aber warum muss die CDU immer mit linkeren Parteien koalieren?
wieso gibt es keine normale rechte Partei, die weder zu rechtextrem noch zu unbedeutend ist?
Ich habe überlegt, warum ich nicht AfD-Mitglied werden könnte, UM diese Partei zu verändern. Aber ich alleine könnte da nix bewirken.
Also wieso gibt es keine normale Konservative Partei, mit der die CDU koalieren kann, weil die auf Umfrageergebnisse von 10-15% käme?
2 Antworten
Laut Franz Josef Strauss sollte es keine politisch legitime Partei rechts der CXU geben. Wenn diese dann aber weiter nach links, in die Mitte rutscht, gibt es dort keinen Platz mehr für eine andere rechte Partei!
Diese Funktion hatte lange die FDP, die aber einfach zu sehr eine KlientelPartei geworden ist und dabei noch ihre Arbeit schlecht macht!
Viel konservative Vorstellungen sind auch einfach nicht mehr zeitgemäß, aber viele hängen ihnen noch nach! Atomkraft, Wirtschaftsgläubigkeit, das traditionelle Familienbild als das einzig Wahre, Obrigkeitsgläubigkeit, deutsche/männliche Dominanz, ...
Insofern MUSS sich auch die CXU anpassen. Leider sind da viele Wähler sogar langsamer als die CXU selbst! Andererseits gibt es auch genug CXU-Politiker, die solche Themen vertreten, aussagen, oder zumindest symbolisieren.
Früher hatte die CDU eine stärkere konservative Ausrichtung, die auch Menschen ansprach, die sich rechts der Mitte positionieren. Unter Angela Merkel wurde die Partei jedoch strategisch zur Mitte hin ausgerichtet. Dies führte dazu, dass konservative Wähler sich nicht mehr repräsentiert fühlten und teilweise zur AfD oder zu Nichtwählern abwanderten. Durch die „Mitte-Strategie“ hat die CDU viele linksliberale Wähler gewonnen, aber ihre traditionelle konservative Basis geschwächt. Die AfD hat eine große Lücke auf der rechten Seite gefüllt, aber sich zunehmend in rechtsextreme Positionen entwickelt. Das schreckt gemäßigte, konservative Wähler wie dich ab, die eine „normale“ rechte Partei suchen. Gleichzeitig ist es für neue konservative Parteien schwierig, sich zu etablieren, da sie immer mit der AfD assoziiert werden könnten, das macht sie politisch giftig für eine breite Wählerschaft.
Die CDU koaliert mit SPD, Grünen oder FDP, weil das politische Spektrum in Deutschland nach der Wiedervereinigung und dem Aufstieg der Grünen nach links verschoben wurde. Koalitionen mit der AfD werden ausgeschlossen, da diese von der Mehrheit der Bevölkerung und der CDU selbst als rechtsextrem angesehen wird. Eine konservativere Partei, mit der die CDU koalieren könnte, existiert derzeit nicht, weil die AfD diesen Platz blockiert. Und die Freien Wähler sind (noch) zu klein, um eine echte Alternative darzustellen.
Jede neue konservative Partei wird schnell in die Nähe der AfD oder des Rechtsextremismus gerückt, selbst wenn sie gemäßigt ist. Das macht es schwierig, sich in der Mitte-Rechts-Landschaft zu positionieren. Viele potenzielle Unterstützer einer gemäßigten rechten Partei bleiben bei der CDU oder gehen nicht wählen, anstatt sich aktiv für eine neue Partei zu engagieren. Neue konservative Parteien bekommen wenig mediale Unterstützung und finden es schwer, ihre Positionen klar darzustellen.
LG aus Tel Aviv