Warum gibt es diese Widersprüche in der Bibel?

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In der katholischen Enzyklopädie steht

Kein Buch der Antike ist so überliefert worden, wie es die Hände seines Verfassers verlassen hat - alle sind in irgendeiner Weise verändert worden. Die materiellen Bedingungen, unter denen ein Buch vor der Erfindung des Buchdrucks (1440) verbreitet wurde, die geringe Sorgfalt der Kopisten, Korrektoren und Glossatoren für den Text, die sich so sehr von dem heutigen Streben nach Genauigkeit unterscheidet, erklären hinreichend die Abweichungen, die wir zwischen verschiedenen Handschriften desselben Werkes finden. Zu diesen Ursachen kommen [...] noch exegetische Schwierigkeiten und dogmatische Kontroversen hinzu.

https://www.newadvent.org/cathen/14530a.htm#IV


gookies  07.11.2024, 16:09

Das gilt ganz besonders für den Koran mit seinen Millionen Änderungen. Hier in blau, grün, rot und gelb:

Hier von mir einige der "besten" Stellen mit vielen Abweichungen der Korane:

(Bildschirm auf weiß stellen, nicht invertieren)

https://corpuscoranicum.de/de/verse-navigator/sura/19/verse/40/manuscripts/163/page/117v

https://corpuscoranicum.de/de/verse-navigator/sura/19/verse/40/manuscripts/163/page/118r

https://corpuscoranicum.de/de/verse-navigator/sura/19/verse/40/manuscripts/163/page/119v

Wegen der vielen Varianten, die vorliegen, hat ja die Azhar-Universität in Kairo 1924 einen Einheitskoran herausgegeben.

Tennis92927  07.11.2024, 16:10
@gookies

Darauf habe ich bereits geantwortet und ich wiederhole mich daher nicht nochmal

gookies  07.11.2024, 17:14
@Tennis92927

Entweder du nimmst Stellung zu den dutzenden Abweichungen oder du gibst einen Link, wo du genau die angesprochen hast.

Jeder wird sehen, dass du noch nie irgendwie dazu was Passendes geantwortet hast.

Es ist doch so, dass du gar keine Argumente hast und deswegen seit einigen Wochen in deinen Kommentaren immer schreibst

"Darauf habe ich bereits geantwortet"
Bodesurry  07.11.2024, 18:33

Die Autoren der Bibel waren fast alle Juden. Beim kleinsten Fehler wurden Schriftrollen vernichtet. Die Funde in den Höhlen vom Qumran, durch einen islamischen Knaben, haben gezeigt, dass sich die Bibeltexte über Jahrhunderte praktisch nicht verändert haben.

Zu Widersprüchen in der Bibel:

Die Evangelisten haben unterschiedliches überliefert. Für mich ist das kein Problem, ich sehe darin sogar einen Vorteil: Wenn die Bibel verfälscht worden wäre, dann hätte man doch sicherlich alles vereinheitlicht. Aber das ist nicht passiert, was meiner Ansicht nach dafür spricht, dass es keine Verfälschung gab. Man hat die Evangelien so gelassen, wie sie waren.

Im Christentum hat man von Anfang an verschiedene Evangelien genutzt. Von Anfang an war klar, dass diese einige Sachen unterschiedlich berichten. Das wurde in der 2000 jährigen Geschichte des Christentums nie als Problem wahrgenommen.

Wenn auf der Straße ein Unfall mit Fahrerflucht passiert, dann kann es sein, dass drei Zeugen drei unterschiedliche Aussagen machen. Der eine meint beispielsweise, dass das Auto rot wäre, der andere meinte, dass es blau gewesen sei. Dies ist normal. Die Polizei weiß also nicht genau, welche Farbe das Auto hat, aber deswegen sagt die Polizei nicht, dass die ganze Geschichte erfunden wurde und das es den Unfall nie gegeben hat. Alle drei Zeugen sagen, dass es den Unfall gegeben hat. So ist es auch mit der Bibel: Alle sagen, dass es die Kreuzigung und Auferstehung gegeben hat.

Ich glaube an Gott, ich bin Christ. Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich vom Christentum überzeugt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen.

Wie schon von den Vorrednern gesagt wurde, funktioniert die Bibel nicht wie der Koran und ein Blick aus islamischer (oder islamistischer) Sicht darauf wird daher nicht funktionieren.

Die Wahrscheinlichkeit von Kopierfehlern ist hingegen erheblich geringer als die, die während der Vereinheitlichung der zahlreichen sich im Umlauf befindlichen Versionen des Koran durch den Kalifen Othman bestand. Eigentlich müsste man vom Koran nur im Plural sprechen, also den Koranen.

Guten Morgen!

Eine gängige Erklärung, wie sie vom Bibelbund und anderen Theologen vorgebracht wird, ist, dass einige Widersprüche auf Übertragungsfehler bei der Vervielfältigung der Manuskripte zurückzuführen sind. In der antiken Welt wurden Bibeltexte über Jahrhunderte hinweg von Hand kopiert. Diese handschriftlichen Kopien sind fehleranfällig, und es gab dabei auch Varianten, die sich im Laufe der Zeit ausbreiteten. Die Manuskripte, die uns heute zur Verfügung stehen, stammen aus verschiedenen geografischen Regionen und Zeiträumen, was ebenfalls zu unterschiedlichen Lesarten führen kann. Die Wahrscheinlichkeit, dass es in den alten Texten Kopierfehler gab, ist daher nicht unerheblich, und es wird angenommen, dass in vielen Fällen kleine Fehler oder Unterschiede in den Zahlenangaben (wie bei den Wagenpferden oder Reitern) durch diesen Prozess entstanden sein könnten.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist, dass die Bibel aus vielen verschiedenen Quellen und Büchern besteht, die von unterschiedlichen Autoren und in verschiedenen Kontexten verfasst wurden. Die Bücher des Alten Testaments wurden von verschiedenen Gruppen und zu verschiedenen Zeiten geschrieben, weshalb es unterschiedliche Auffassungen und Traditionen zu denselben Ereignissen geben kann. Historische Details, wie die Zahl der Wagenpferde Salomos oder die Anzahl der Reiter, die David gefangen nahm, könnten durch unterschiedliche Quellen oder Perspektiven erklärt werden. Auch wenn es heute Widersprüche zu geben scheint, könnte es sich um die Wiedergabe unterschiedlicher mündlicher Überlieferungen handeln.

Für viele Gläubige sind die Widersprüche in der Bibel nicht unbedingt als Fehler zu betrachten, sondern als Teil der tieferen theologischen und moralischen Lehren. Die Bibel wird oft nicht nur als historisches Dokument gesehen, sondern auch als ein spirituelles Werk, dessen Botschaft über den wörtlichen Text hinausgeht. Für sie stellt sich weniger die Frage, ob jede Zahl exakt stimmt, sondern was die Geschichten und Lehren für das Leben und den Glauben bedeuten.

LG aus Tel Aviv

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Die Bibelübersetzer hätten ohne jedes Problem die Texte "vereinheitlichen" können. Doch sie haben es nicht getan. Das spricht eindeutig für die Bibel.

Schade, wenn ein Muslim auf diese Art Zweifel sähen möchte. Der Vorwurf von Verfälschung ist so oder so daneben:

https://www.youtube.com/watch?v=HReTGmjSGu8

Im Islam hat man es sich einfach gemacht. Neue Suren ersetzen alte.