Warum gibt es Abschreibung einer Ware?

9 Antworten

Unternehmen müssen das gesamte Firmenvermögen dokumentieren. Das nennt sich dann Bilanz.

Nun verliert aber eine Maschine, ein Auto oder andere Gegenstände jedes Jahr an Wert. Einfach deshalb, weil man sie benutzt, sie sich dadurch abnutzen, irgendwann kaputt gehen und ersetzt werden müssen. Du wirst ja für einen Gebrauchtwagen auch kaum den Neuwagenpreis nach 10 Jahren zahlen, oder ;)?

Und dieser Wertverlust muss auch in der Bilanz am Jahresende wieder auftauchen. Schließlich "verliert" die Firma durch diese Abnutzung an Vermögen. Und genau dieser Verlust von Vermögen durch Abnutzung ist die Abschreibung.

Dabei handelt es sich nicht um wirklich überwiesenes oder ausgehändigtes Geld, sondern rein um sogenannte Buchwerte, also gesetzlich vorgeschriebene Zahlen. Sprich, das Unternehmen bekommt da in diesem Sinn kein Geld vom Staat.

Da es aber ein Verlust ist, darf es als Aufwand in der Bilanz gebucht werden. Aufwand mindert den Gewinn. Und den Gewinn muss das Unternehmen versteuern. Sprich, auf diesem Weg muss das Unternehmen wegen des Wertverlustes weniger Steuern zahlen. Insofern könnte man, wenn man es etwas einseitig sieht, behaupten, dass der Staat hier auf diesem indirekten Weg dem Unternehmen den Wertverlust "bezahlt". Allerdings sollte man dabei auch nicht vergessen, dass das Unternehmen irgendwann die Maschine, das Fahrzeug oder den Bürostuhl ja auch ersetzen, also neu kaufen, muss, wenn der Gegenstand endgültig verschlissen ist.

Jede Maschine o.ä. verliert durch die Benutzung an Wert. Diesen Wertverlust versucht man über die jährliche Abschreibung buchhalterisch abzubilden.

Die Abschreibung gehört zu den betrieblichen Aufwendungen, die den Gewinn mindern.

Was wäre, wenn es die Abschreibung nicht gäbe? Dann stünde eine 10 Jahre alte Maschine oder ein 5 Jahre alter Geschäftswagen noch mit ihren Anschaffungskosten in der Bilanz. Das könnte sich für Gläubiger als Problem erweisen, sollte das Unternehmen zahlungsunfähig werden.

Yetanotherpage  16.05.2019, 23:07

Ich glaub es geht dem Staat nur um den Steuerertrag aus dem Gewinn. Deswegen erlaubt es auch nur die Lineare und die Leistungsabschreibung und nicht die Degressive (bei der man im ersten Jahr einen hohen Betrag abschreibt, also seinen Gewinn stärker belastet).

Würde ein Unternehmen ein Fahrzeug sofort abschreiben verringert dass ja den Gewinn des Jahres der Anschaffung und damit auch die Steuereinnahmen des Staats.

Wäre es realistisch, dann wäre Abschreibung an die Finanzierung geknüpft. Ist das Ding abbezahlt, verkauft oder kaputt, ist es abgeschrieben.

Geringwertige Wirtschaftsgüter kann sofort abschreiben (natürlich gibt's da wieder Grenzen).

0

Der Unternehmer bekommt das Geld für eine Abschreibung nicht vom Staat.

Ein Unternehmer ermittelt jedes Jahr seinen Gewinn, auf den Gewinn zahlt er Steuern. Der Gewinn errechnet er, indem er von seinen Einnahmen die Ausgaben abzieht.

Wenn er sich jetzt etwas kauft, was er längere Zeit nutzt, zum Beispiel eine Maschine die er zehn Jahre einsetzt, dann darf er diese Anschaffung nicht sofort von seinen Einnahmen abziehen. Statt dessen zieht er (in diesem Beispiel) zehn Jahre lang jedes Jahr ein zehntel ab. Somit verteilt er die Anschaffungskosten auf die Nutzungsdauer der Maschine. Das nennt man Abschreibung, oder offiziell "Absetzung für Abnutzung"

Ein Firmenauto muss erst einmak vom Betrien bezahlt werden, wenn es kein Leasingwagen ist?

Dann erlaubt der Staat 10 % davon jaehrlich von der Steuer anzusetzen.

Somit geht das mit unterschiedlichen Prozenten fuer alle angeschafften Maschinen und Einrichtung.

Somit wird klar, das kein Betrieb die Absicht hat ein Auto ueber 10 Jahre zu halten und dort viel Geld zu investieren, somit lohnt sich wieder eine Neuanschaffung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Abschreibungen verteilen den Anschaffungswert eines Anlagegutes auf die Nutzdauer. Betriebswirtschaftlich gesehen werden die Kosten eines Unternehmens von den Erlösen subtrahiert. Heraus kommt der Betriebsgewinn, der als Basis für die Jahresbesteuerung dient. Man hat zwar die gesamten Anschaffungskosten als Ausgabe im Beschaffungsjahr, in der Gewinn- und Verlustrechnung dürfen/sollen aber nur die Ausgabenteile (Kosten) ausgewiesen werden, die dem Jahreserlös gegenüberstehen. Bei Anschaffungskosten über 10.000 € und einer Nutzdauer von 5 Jahren wären das dann 2.000 € pro Jahr. Abschreibungen weisen der Jahresrechnung also 5 mal hintereinander die Anschaffungskosten zu.

.-)

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung