Warum gehen die jüngeren nicht mehr so oft auf den Friedhof und gedenken ihren Vorfahren?

9 Antworten

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Ich glaube es liegt an verschiedenen Dingen:

  1. Der Tod wird immer mehr aus dem Alltag verdrängt. Früher hatte man eine andere Beziehung, weil der Verstorbene nicht eine gewisse Zeit zuhause aufgebahrt wurde. Die Nachbarn kamen um Rosenkranz zu beten und die Trauerfamilie zu unterstützen, auch mit Essen und Hilfe. Es war ein Unding nicht zur Beerdigung des Nachbarn zu gehen. Der Tod gehörte viel mehr zum Alltag, als es heute der Fall ist.
  2. Auch die Friedhofskultur, zur Beerdigung gehen, Grab pflege und schmücken... das war früher viel selbstverständlicher. Heute ist es für viele eine Last, Zum Teil, weil sie es nicht mehr verstehen, zum Teil weil es tatsächlich aufwendig ist, weil sie weit weg wohnen.

Ich persönlich gehen auch selten zum Grab meiner Mutter, weil es weit weg ist und weil ich so oft an sie denke. Ich fühle mich am Friedhof ihr nicht wirklich näher. Trotzdem bin ich traurig, dass jetzt nach 30 Jahren das Grab aufgelöst wird.

Weil man auch so an die Vorfahren denken kann/könnte. Ich gehe auch nie auf den Friedhof🤷.

Nicht jede Kultur hat so etwas "eingebürgert". Manche streuen die Asche einfach in Seen, Flüsse oder Wälder. Ist auch einiges günstiger... Meine Mom z.B will gerne übern Meer verstreut werden, ist leider in D. verboten.

Und eine Kerze kannst du auch in den eigenen vier Wänden anzünden...

Kathinka766  23.02.2022, 19:00

Das "Verstreuen" wird schwierig. Aber Seebestattungen, "Urne komplett versenken", im Meer ist auch in D möglich.

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Zu schlechtes WLAN

MichaL81Do  22.02.2022, 19:35

Mobile Daten einschalten und gut is.

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Die junge Generation kann sich mit Kirche & Co. nicht mehr so gut identifizieren wie das bei früheren Generationen der Fall war.

Ich denke auch, dass man nicht an einem bestimmten Tag aufs Grab gehen muss nur weil das alle an dem Tag tun, sondern wenn einem danach ist. Und wenn einem nicht danach ist, dann geht man eben nicht. Der Tote hat da eh nix von.

Ich bin selbst kein Friedhofsbesucher. Vielleicht 2 oder 3 mal im Jahr gehe ich zum Grab meines Vaters.
aber ich denke auch ohne die Besuche dort oft an ihn, wünsche mir Hilfe, Tipps oder vermisse ihn einfach nur.

diesen einen Ort zum „hin pendeln“ brauche ich nicht.