Warum gefällt es Ihnen, fremde Hausaufgaben zu lösen?


21.10.2022, 22:41

Ich muss zugeben, dass mir die Entscheidung, wem der Stern für den hilfreichsten Beitrag in diesem Diskurs zu vergeben ist, sehr schwer fiel.

FreakingOut weist auf den möglichen, beiderseitigen Lerneffekt hin, das Aushelfen ist darum nicht immer ganz selbstlos. Danke an alle für die rege Teilnahme und die differenzierten Stellungnahmen !

Das Ergebnis basiert auf 7 Abstimmungen

Ich bin schon ein bischen älter und helfe so gern den Kindern. 43%
Ich weiss mit meiner Zeit nichts besseres anzufangen ! 14%
Als Experte bei gutefrage will ich akademisch quer einsteigen. 14%
"Teacher, leave them kids alone !" 14%
Gefällt mir überhaupt nicht, aber einer muss es machen. 14%
Heutige Hausaufgaben sind einfach zu hart. Das ist Gerechtigkeit. 0%
Wir Schulkinder sind eine wahre Wissensmacht. 0%

11 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ich weiss mit meiner Zeit nichts besseres anzufangen !

Ich helfe, weil

  • Es Schüler gibt, die zu Hause niemanden haben, der ihnen helfen kann. Das ist ein Nachteil. Das finde ich unfair. Also versuche ich, den Nachteil auszugleichen.
  • Es Informationen gibt, die ich an Schüler weiter geben möchte
  • Es Informationen gibt, die ich an deren Lehrer weiter geben möchte
  • Ich daran glaube, dass man lernt, auch wenn man sich für die Informationsbeschaffung nicht viel Mühe geben musste. (das ist die Geschichte von Marcel Pagnol, der erzählt dass er bei den Latein-Übersetzungen immer mit einer gekauften Ausgabe 'geschummelt' hat, aber am Schluss konnte er es trotzdem). Den Schülern das Lernen erleichtern spricht nicht dagegen, dass sie lernen.

Ich helfe nicht, wenn die Schüler arrogant, unhöflich oder eindeutig faul sind.

Ich wüsste nicht, welche Antwort ich wählen soll, aber ich kann nur so viel sagen, dass vorsagen natürlich absolut nichts bringt. Sollte auch keiner machen.

Ich helfe nur bei Rückfragen oder Tipps oder sowas, weil ich das nicht verkehrt finde, wenn jemand sich schon damit auseinandergesetzt hat und noch Fragen hat. Zu meiner eigenen Zeit wusste ich natürlich auch nicht auf alle Hausaufgaben die Antwort und da hatten wir eben auch das Bedürfnis und manchmal auch die Möglichkeit, uns helfen zu lassen (gf, lerntippsammlung, etc.).

Und wenn man sich beruflich oder wegen des Hobbys mit einem Thema auskennt, kann man ja gerne mal das eigene Wissen teilen. Dafür ist gf ja da, dass man sich gegenseitig hilft. Da sollte man dann jede Frage gleich behandeln und nicht kategorisieren. Mich stören auf GF eher die Fragen, die man mit der Googlesuche ebenso schnell gelöst haben könnte.


Freaking0ut  21.10.2022, 14:14
aber ich kann nur so viel sagen, dass vorsagen natürlich absolut nichts bringt.

Das ist eben falsch.

Vorsagen bringt sehr viel.

Denn man lernt Informationen dann am besten, wenn man sie gerade braucht. Wenn man die Info gerade braucht, und jemand sagt sie vor, dann behält man sie.

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cleversunshine  21.10.2022, 15:46
@Freaking0ut

Nein, es bringt absolut null, seine Hausaufgaben von anderen machen zu lassen, woher hast du denn den Mist? 🤦🏽‍♀️

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Freaking0ut  21.10.2022, 16:38
@cleversunshine

Doch, wenn jemand vorsagt und man sagt nach, dann lernt man.

Wenn man bei der Prüfung abschreibt, lernt man auch!

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cleversunshine  21.10.2022, 16:42
@Freaking0ut

Nein, natürlich nicht. Das bloße Reproduzieren von Informationen ist als nicht-förderlich bewiesen. Du plapperst einfach nur nach, ohne nachzudenken und zu verstehen. Anders wäre es, wenn mir jemand den Rechenweg erklärt, während er die Aufgabe macht. Dann kann ich es verinnerlichen und verstehen. Aber es ist wichtig, selber auch etwas zu produzieren und das Gelernte anzuwenden. Was denkst du, warum es sonst Hausaufgaben gibt?

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Ich erledige keine Hausaufgaben für jemanden. Ich versuche, ihm dabei zu helfen, die Hausaufgaben selbst zu erledigen. Das kann bedeuten, Tipps oder Lösungsansätze zu geben, Verständnisfragen zu klären oder oft auch nur nachzufragen was mit der Aufgabenstellung überhaupt gemeint ist [was wenigstens in der höheren Mathematik erstaunlich häufig der halbe Weg ist].

Ehrlich gesagt beantworte ich heutzutage auch gar keine Fragen mehr, wenn ich nicht das Gefühl hab, dass sich überhaupt mit der Aufgabe befasst wurde. Wenn ich also keinen eigenen Ansatz sehe und auch nicht beschrieben steht, was nicht verstanden wurde, schließe ich die Frage ganz schnell wieder. Das klingt vielleicht ein wenig hart, aber es ist mir einfach schon zu häufig passiert, dass ich gefragt habe "Was hast du denn bisher probiert?" oder "Woran genau scheitert es denn?" und dann qualitativ eine Antwort bekam wie "Kannst du's mir nicht einfach vorrechnen?" - das demotiviert ein wenig ;)

Meistens löse ich keine fremden Hausaufgaben, stattdessen gebe ich nur Hilfestellungen.

Manchmal rechne ich eine Teilaufgabe vollständig vor, damit die Person zumindest sieht, wie die Vorangehensweise aussieht, manchmal hilft es nämlich schon, wenn man es ein Mal richtig sieht, damit man selbst nachvollziehen kann, wie man es machen muss (selbst ich finde es beim Studium manchmal sinnvoll).

Ansonsten Versuche ich nur Hinweise zu nennen, die beim lösen der Aufgabe hilfreich sind. Zum Beispiel welche Formel hier sinnvoll ist, oder die wichtigsten Schritte aufliste.

Wichtig ist da für mich jedoch, dass ich sehe, dass die Person vorher Eigenarbeit reingebracht hat. Simple Fragen, wo einfach nur ein Bild von der Aufgabe zu sehen ist, und nur gefragt wird, was die Lösung ist, beantworte ich nicht. Wenn dann Stelle ich zuerst Fragen, was genau unklar ist, und ob die Person einen Ansatz hat und ihn auch zeigen kann, sonst bringt es der Person nichts..

Und warum ich das mache?

Ganz einfach, ich weiß dass ich gut in Mathematik bin, und ich weiß dass es andere Leute gibt, denen Mathe nicht so einfach fällt. Da finde ich es nur fair, dass ich denen eine Hilfestellung gebe, vor allem da ich weiß, dass es manchmal sehr frustrierend ist, wenn man etwas ganz und gar nicht versteht.

ein bischen helfen oder lösen ist kein Problem. Ich merke mir, wem ich bereits geholfen oder was gelöst habe. So dass das eine bestimmte Anzahl nie überschreitet. Wenn bis dahin keine Eigenleistung ersichtlich ist, helfe ich nicht weiter. Manchmal sind diejenigen auch dankbar und es wird, nach Überwindung einer anfänglichen Energieschwelle, zu einem Selbstläufer. In dem Fall war ich nur eine Art Katalysator 😊