Warum fahren die Landwirte nicht mit E-Traktoren, z.B. von New Holland, wäre doch viel billiger?
6 Antworten
Mit der heutigen Batterietechnik würde das Fendt Flaggschiff 1050 Vario um die 20 Tonnen wiegen, was das Einsatzgebiet sehr beschränken würde.
Mit dem E100 Vario auf Basis des 200 Vario bietet Fendt in der unteren Leistumgsklasse hingegen tatsächlich erste in Serie gebaute Elektrotraktoren an. Es zeichnet sich ab, das kommunale Bauhöfe großes Interesse an ihm haben, die meisten E100 werden das Werk daher wohl in kommunalorange statt naturegreen verlassen.
Ein Importeur aus den Niederladen verkauft dort auch auf Elektroantrieb umgebaute Fendt 314 Vario und 724 Vario Gen 6. Aber auch zu entsprechenden Preisen, so kostet der elektrische 314 mit knapp 250 000€ so viel wie hier ein 700er und für den Preis eines elektrischen 724 bekommt man auch einen 1000 Vario, also um die 500 000€.
So ein Traktor hat z.b. 443 PS, das entspricht 326 Kilowatt.
Umgerechnet bedeutet das das man rein theoretisch und rein rechnerisch einen Akkupack mit 325 Kilowatt verbauen müsste damit der Traktor 60 Minuten lang fährt.
Man könnte natürlich auch einen grösseren Akkupack verbauen aber dann beginnt ein Teufelskreis weil damit auch das GEwicht steigt und man dann nochmals einen gröseren Akkupack braucht.
Die Bauern sind nicht so ideologisch aufgeladen, eigentlich gibt es da nur eine Frage, ws ist billiger.
Die Bauern kommen in dne genuss von steuerbefreiten Agradiesel und landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge sind steuerbefreit. Für sie rechnet es sich einfach nicht.
New Holland T4 Electric Power. Der hat nur 120 PS, das reicht vollkommen und deshalb braucht man keinen großes Akkupack, eben weil er leicht ist und Schnellladung mit 1 Stunde Ladezeit hat er auch. Man kann mit ihm aber einen Tag fahren und wenn es nicht reicht, lade ich ihn über den Mittag für eine Stunde. Problem gelöst.
Der Akku hält aber einen Tag, so schreibt es New Holland. Ausserdem hat man eine Schnelladung mit 1 Std., also wenn man das am Mittag hin hängt ist er wieder voll. Was bringt mir eine Steuerbefreiung von Agrardiesel, bezahlt man immer noch 1,30€/Liter. Wenn ich jetzt den Trekker 14 Std. im Einsatz habe verbraucht man: 50€/Std. x 14 Std. x 1,30€ = sind 910€ Diesel am Tag was man braucht.
Wenn ich auf meiner Scheune und meinem Stall eine PV-Anlage habe bezahle ich Null €. Selbst wenn ich den Trekker im Jahr nur 200 Tage benötige habe ich eine Ersparnis von 182.000€. Soviel kostet nicht einmal der New Holland. Hat jetzt der Nachbar der auch Bauer ist auch eine PV Anlage, so kannst du den Strom dem Nachbarn verschenken und der Nachbar verschenkt dir wiederum den Strom.
D.h. dass du dann für den verschenkten Strom nochmal 10 Cent/kWh bekommst. Man verdient auch noch Geld damit.
Was ist dann wohl billiger wenn ich den Schlepper in einem Jahr geschenkt habe. Hinzu kommt, dass der Trekker natürlich viel leichter ist und weniger verbraucht als ein schwerer Fendt der 50Liter Diesel die Stunde benötigt. Außerdem hast du viel weniger Wartungskosten. Du benötigst kein Getriebeöl, kein Motoröl, kein Frostschutz für den Kühler. Insgesamt kann auch viel weniger kaputt gehen. Dann hat er viel schmalere Reifen. Du sparst bei einem Satz Reifenwechsel schon mal 4000€. Ich habe weniger Gewicht und somit weniger Bodenverdichtung, d.h. ich schone meine Felder. Bist du Bauer und denkst groß und schwer ist gut. Nein, stimmt so nicht.
Wenn du z.B. ein 50ha Weizenfeld hast, 30 ha Roggen und 20 ha Gerste. Der Schlepper reicht zu 100%. Zusatzgeräte lassen sich alle automatisch an und abkoppeln. Mit Handbewegungen kannst du ihn steuern. Schnellladefunktion und er ist viel leiser, selbst wenn die Kabine nicht so gut gedämmt ist. Wenn du in Stall fährst zu den Tieren ist es viel angenehmer und du hast vor allem kein Feinstaubausstoß im Stall.
Also für Weizen reicht er optimal, du kannst zwei große Wagen hinhängen. Wenn du erntest fährst du ohnehin nicht mit 40km/h über das Feld. Der läuft 40. Dann fährst du mit 20 bis 30. Was willst du mehr? Die Bauern haben im Schnitt im letzten Jahr 140.000€ Gewinn gemacht. Mit diesem Traktor wären es dann weit über 300.000€ Gewinn pro Jahr. Spätestens im zweiten Jahr hat sich der Schlepper amortisiert und dann hast du halt statt 140.000€ Gewinn pro Jahr über 300.000€ Gewinn zzgl. eventuelle Einspeisevergütung wenn man das Glück hat dass der Nachbarbauer auch PV hat und die gleiche Strategie verfolgt. Da kommen dann nochmals rund 10.000€ oben drauf.
Ich weiß also nicht über was ihr euch beschwert. Ich bin selbst Umweltschutztechniker, Energieberater und Schreinermeister und habe auch Wald. Selbst im Wald kannst du den Schlepper nehmen. Der ist sogar ideal dafür geeignet, eben weil er leicht ist und man hat eine geringe Bodenverdichtung. Harvester kannst du gelinde gesagt vergessen, das gehört gesetzlich verboten soviel Schaden wie die anrichten.
Hast du noch Fragen - gerne.
Mit welchem E-Traktor wäre denn ein Feld zu bearbeiten möglich, auf dem er 5 Stunden zu tun hätte, und dabei einen 12m breiten Pflug zieht?
Was du meinst ist der T4 von CHI.
Selbst New Holland bezeichnet den als Kommunaltraktor. Mit seinen lächerlichen 120 PS ist der für Feldarbeit denkbar ungeeignet. Da brauchst du 3 davon um einen der Serien 7 von John Deere zu ersetzen und das sind längst nicht die stärksten von denen.
Was will der Bauer mit einem Schlepper der länger am Strom hängen muss als er fahren kann. In der Ernte sind die Teile 10-12 h im Einsatz.
Außerdem kauft man einen Traktor nicht mal so eben. Die Teile sind derart teuer das sie erstmal genug einfahren müssen ehe sie Gewinn bringen. Schau dir mal die Traktoren an wie viele Jahre die laufen bis sie ersetzt werden können.
Aber lass mich raten: Du kommst nicht vom Land und hast von Landwirtschaft nicht wirklich eine Ahnung?
Weil in der Erntezeit z.B. fast durchgehend gefahren wird und es aufgrund der Ladezeiten entsprechend mit E-Traktor nicht möglich wäre.
Und auf welchen Trecker beziehst du dich hinsichtlich der Ladezeit?
Und wie verändert sich die Reichweite wenn Tonnen an Lasten gezogen werden? Ein Bauer nimmt ein Traktor ja nicht um von A nach B zu fahren sondern um etwas zu bewegen.
Ach du meinst diesen kleinen Kommunaltraktor? Der ist für die Landwirtschaft aber auch nur stark begrenzt geeignet.
Beantwortet zwar nicht die Frage bzgl. der Reichweite unter Last.
Ist aber ein Kommunaltraktor der für die Landwirtschaft nur stark begrenzt geeignet ist.
Mit dem kannst du auf auf den Acker und sogar in den Wald. Da braucht man keinen Fendt, wenn auch Fendt ein sehr guter Traktor ist, keine Frage.
Es geht nicht um die Marke sondern um die Leistung.
Also was er z.B. ziehen kann.
Er wird vom Hersteller sogar selbst als Kommunaltraktor bezeichnet. Also selbst der Hersteller sieht ihn für den Einsatz aufm Feld gar nicht vor.
Dann kannst du dir zwei davon kaufen. Die sind billiger als ein Fendt mit 250K aufwärts. Das sage ich als Umweltschutztechniker.
Als Großbauer lohnt es sich auf jeden Fall. Und wenn ein Landwirt einen großen Stall und Scheune hat, viele haben ja schon mehrer hundert QM PV drauf, dann wäre er ja blöd wenn er den Strom nicht selber verbraucht. Ein Traktor braucht rund 50 Liter Diesel in der Stunde, macht 500 Liter pro Tag bei 10 Std. x 1,60€/Liter = 800€/Tag. Der spart jeden Tag 800€, auf dem Acker also als reiner Ackerbauer oft noch mehr. In einem Jahr ist der Trekker wieder drin. In einem Jahr hat er 200K gespart soviel kostet der Trekker nicht mal.
Hinzu kommen Wartungskosten und Reifen. Die sind viel schmäler weil er viel leichter ist.
Dann kannst du dir zwei davon kaufen. Die sind billiger als ein Fendt mit 250K aufwärts.
Zwei kleine Trecker haben nicht die Leistungsfähigkeit eines großen Treckers. Man braucht die Leistung nicht parallel oder nacheinander sondern auch mal auf einen Schlag in einem.
Eine geringere Leistung bedeutet grob gesagt es dauert alles länger, Zeit ist auch Geld.
Und das viel größere Problem, man bräuchte bei 2 kleinen anstelle eines großen Traktor doppelt so viel Personal dann dafür. Auch eine Frage des Geldes aber man nicht problemlos das doppelte an Personal.
Ich hab mit Landwirtschaft nicht viel am Hut. Außer, dass ich schon ein paar mal geholfen habe die Ernte mit einzufahren. Die größte Mangel Ressource war immer das Personal und die Zeit. Das doppelte an Personal wäre nicht zu stemmen.
Über deine Rechnung reden wir besser gar nicht… Weil Strom bzw. eine PV Anlage auch nichts kosten, etc.
Und dann nochmal die Frage, wie verhält sich die Reichweite unter Anhängelast?
Der kann mehr ziehen als der stärkste Fendt der jemals gebaut wurde, weil er ein viel höheres Drehmoment hat. Beantwortet das deine Frage?
weil er ein viel höheres Drehmoment hat
Das ist Unsinn. Der T4 Electric Power hat 440 Nm Drehmoment, das ist lächerlich verglichen mit einem 7R 310 der mit 1.452 Nm mal eben schlappe 1.000 Nm mehr hat.
New Holland T4 Electric Power kann zwei vollgeladene Weizen Anhänger ziehen auf dem Feld.
Und das viel größere Problem, man bräuchte bei 2 kleinen anstelle eines großen Traktor doppelt so viel Personal dann dafür.
Eben gerade nicht. Warum brauche ich bei zwei Traktoren doppelt soviel Personal. Der eine steht und wird geladen und mit dem zweiten arbeitet man. Und sollte das Akku leer sein wechselt man den Trekker.
Das wird aber nicht vorkommen weil er eine Schnellladung hat und über den Mittag in einer Stunde voll geladen ist.
Dann leihe dir doch mal so einen 120 PS Traktor, gehe damit zum Traktorpulling, starte in der Hobbyklasse und zeige den Bauern wo der Hammer hängt.
und über den Mittag in einer Stunde voll geladen ist.
Nur das da noch gern mal jeweils eine Stunde Hin- und Rückfahrt dazu kommt. Die allerwenigsten Bauern haben ihre Schläge unmittelbar am Hof.
Man kann ja auch nachts laden und tags fahren und über den Mittag noch ne 3/4 Stunde. Man kann sich auch zwei kaufen die kosten beide soviel wie ein Fendt mit 250.000€.