Warum enden die Nachnamen der Frauen in Russland mit einem A?

5 Antworten

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Russische Familiennamen sind stets zweiteilig aufgebaut: Sie bestehen aus Wurzel und Endung. Die Wurzel kann variieren, hier ist die Auswahl gross, bei den Endungen sind die Wahlmöglichkeiten hingegen stark eingeschränkt. Sie lauten meist auf –ow, -ew und -in, die weiblichen Pendants dazu sind –owa, ewa und -ina.

Herr Petrow und Frau Chochlowa- Russische Familiennamen

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich mag es wissenschaftlich fundiert. 📋
Trullalla56 
Fragesteller
 27.09.2022, 07:47

Komisch oder?

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theCapsicum  27.09.2022, 08:56
@Trullalla56

So komisch ist das gar nicht. Das war ein weiten Teilen Deutschlands auch über Jahrhunderte üblich.

In manchen Regionen Bayerns hat sich das auch noch gehalten, dass auf dem Papier zwar Herr und Frau Müller verheiratet sind, aber jeder spricht halt vom Max Müller und der Sophie Müllerin.

Die sind vielleicht beide Bankangestellte aber der Nachnamen wird trotzdem für die Frau in die weibliche Form mit -in umgewandelt: Schmiedin, Fuhrmannin, Lenzin, Braunin ...

Wobei in denselben Regionen auch gerne die Reihenfolge getauscht wird. Das ist dann Müller Max und Müllerin Sophie.

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Ich würde sagen, früher war das auch bei uns. Wenige haben die Tradition erhalten.

Das a am Namen dran ist sozusagen meist als Zeichen, eine Frau.

lg

Das "a" macht deutlich, dass diese Frau verheiratet und die Gemahlin vom jeweiligen Herren ohne a ist.

Gorbatschow >- Gorbatschowa

Claud18  25.09.2022, 18:08

Quatsch, alle Familiennamen von russischen Frauen enden auf "a", so wie im Tschechischen auf "ova". Ob verheiratet oder nicht, spielt keine Rolle.

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Chris428  27.09.2022, 07:38
@Claud18

Was aus früheren Zeiten stammt und eine besitzanzeigende Endung ist. Eine -ova heißt soviel wie: "dem seine".

Also Novakova = "dem Novak seine"

Da da ein bisschen sexistischer Patriarchismus drin steckt wurde auch schon überlegt das abzuschaffen.

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Claud18  05.10.2022, 13:36
@Chris428

Eine tschechische Bekannte meiner Freundin fand diese Endung schon vor Jahren blöd. Wie schon gesagt, las ich auch in einer Zeitung "Mireille Matthieuova". Aber Mireille Matthieu war damals nicht verheiratet.

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Chris428  05.10.2022, 13:54
@Claud18

Finden viele blöd und fast alle ausländische Namen werden so behandelt - auch Künstlernamen. Warum auch immer.

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Das ist eben die russische Form des Namens der Ehefrau.

Früher gab es eine spezielle Form auch im Deutschen: -in. Also "die MIllerin", "die Scholzin" usw.

Das liegt am Lateinischen. In der lateinischen Form enden weibliche Namen normalerweise mit A -> Flavia, Christina, Flora, Julia, etc.

Männliche Namen endeten meist auf einem -us. Julius, Markus, Christus, etc.

Das gleiche gilt heute ebenfalls in einigen Ländern, hauptsächlich jedoch in Europäischen Ländern (sowie Ländern welche das Lateinische (oder teile von diesem, bspw. dem Cyrillischem) nutzen.

Trullalla56 
Fragesteller
 27.09.2022, 07:43

Kann ich mir bei uns nicht vorstellen, wie würden wir dann heißen, Meiera oder Lehmanna oder Schmidta, klingt komisch

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