Warum darf man bei einer Beerdigung nicht warten bis alle Erde auf dem Sarg ist?

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ich habe es auch nicht verstanden. Heute arbeite ich selbst als Bestatterin und kann dir sagen, das auch wir erst ein Grab (Erdgrab) schließen, wenn die Angehörigen weg sind......es hat seine Gründe, welche werde ich jetzt hier nicht schreiben, aber es geht ganz einfach darum, die Angehörigen mit diesem Anblick und auch Geräuschen nicht noch mehr zu erschüttern............

Manchmal sollte man auch etwas als gegeben hinnehmen und den Leuten, die dies täglich machen vertrauen.... :-)


Zischelmann  10.03.2016, 14:12

Ich vermute mal die Gründe sind, das das Geräusch des Baggers laut ist und das das für Angehörige belastend ist.

Früher ging das ja leiser zustande, da damals ein Totengräber das Grab mit einer Schaufel wieder zuschüttete mit Erde.

Warum schreibst Du die anderen Gründe nicht ;hat  das etwas mit Pietät zu tun oder mit der Arbeit der Leute die das Grab zuschütten

Geheimnisse gibt es da sicher nicht.

Außer das es sein kann das sich die Leute die mit dem Kleinbagger arbeiten sich pietätlos verhalten könnten

Morticia20  10.03.2016, 16:56
@Zischelmann

Wenn eine Gruft ausgehoben wird dann verlegt man eine Schalung, damit sie nicht wieder zusammenbricht.

Diese Schalung muss anschließend entfernt werden. Und wie bekommt man die unteren Bretter heraus? Rchtig, jemand muss in die Gruft steigen......und steht somit dan auf dem Sarg

Vivi2010  10.03.2017, 18:03
@Morticia20

Schade dass Du die wichtigste Frage nicht beantwortest. Ehrlich gesagt, überzeugen mich die Gründe (aber es geht ganz einfach darum, die Angehörigen mit diesem Anblick und auch Geräuschen nicht noch mehr zu erschüttern) nicht. Im Gegenteil, ich würde mir Sorgen machen, dass die Leiche geklaut oder verkauft wird. Auf so eine Beerdigung würde ich mich nicht einlassen.

Dschubba  03.06.2019, 09:40
@Morticia20

Ich habe deine Antworten gerade gelesen und mir ist ein Schauer über den Rücken gelaufen. Was um Himmels Willen machen Bestatter und Friedhofsarbeiter mit den Sarg, dass man so geheimnisvoll darüber Schweigen muss? Du kannst mir nicht erzählen, dass nur das "auf den Sarg stehen" gemeint war! Was ist das für ein Anblick, den Angehörige nicht sehen dürfen? Was bedeutet diese Aussage:

es hat seine Gründe, welche werde ich jetzt hier nicht schreiben, aber es geht ganz einfach darum, die Angehörigen mit diesem Anblick und auch Geräuschen nicht noch mehr zu erschüttern

Ich stelle mir gerade vor, das der Arbeiter nicht nur die Verschalung dort rausholt, sondern dass er auch den Sarg in jede Richtung schmeißt, umdreht, hochkant stellt, gegebenenfalls auch noch einschlägt, weil irgend was nicht passt. Du hast mit deinen geheimnisvollen Andeutungen mehr Unsicherheit in die Welt gesetzt, als nötig war.

ich sehe, dass Vivi2010 auch völlig verunsichert war, du hast ihr nicht geantwortet, obwohl du eine Benachrichtigung bekommen hast.

Was wird mit den Sarg und der Leiche angestellt, wird der Sarg geöffnet und ggf. irgend welche Beigaben entwendet? Was dürfen die Angehörige nicht mehr mitbekommen?

Bitte beantworte meine Frage, ich mache mir echt Gedanken darüber!

Dschubba  03.06.2019, 09:43
@Vivi2010

Mir geht es genauso, ich bin gerade wirklich neben der Spur, ich hoffe @geckobruno antwortet auf unsere Fragen.

Morticia20  03.06.2019, 10:04
@Dschubba

Hallo, Benachrichtungen bekomme ich nicht mehr... bin jetzt auch das erste mal nach Jahren wieder hier und dies war die erste Benachrichtung die ich wieder bekommen habe...

Wenn ein Sarg bestattet wird, dann ist im Grab eine sogenannte Schalung. Bretter, die verhindern, das Erde nachläuft bzw. einsackt.... diese Schalung muss nach der Bestattung entfernt werden. Dazu müssen wir zum Teil auf den Sarg "treten", weil der Platz ja sehr beengt ist.

Aber die Särge sind so stabil, das man da auch nichts kaputt macht....

Das ist es was die Angehörigen nicht unebdingt mitbekommen sollen.... kein Sarg wieder wieder herausgeholt oder sont irgendwas....

Dschubba  21.06.2019, 13:42
@Morticia20

Danke für deine Antwort, aber ich musste einfach nachfragen, weil du das so geheimnisvoll beschrieben hast und nichts weiter dazu sagen wolltest, das schürt Ängste!

Zischelmann  27.06.2020, 12:20

Ich vermute mal es hat damit zu tun das heute ja die Kleinbagger die Erde hineinschaufeln und nicht wie früher der Totengräber mit seiner gewöhnlichen Handschaufel

beemaya 
Beitragsersteller
 18.09.2012, 20:55

Es ging weniger ums Vertrauen. Wollte es nur verstehen, da wir es nicht gewohnt waren. Sonst hatten wir immer bis zum Schluss warten dürfen bei uns und von Geräuchen hab ich auch nichts schlimmes vernommen. Aber danke für die Antwort sie erklärt mir das es um Piätät geht. Danke

Morticia20  18.09.2012, 20:57
@beemaya

Bitte gern :-)

Und ich sag immer: andere Länder, andere Sitten! Gerade auch bei Beerdigungen.

Ernsthaft? Der Sargdeckel wird vor dem zuschütten des Grabes zertrümmert! Das ist der Anblick und die schrecklichen Geräusche, die man den Angehörigen ersparen möchte. Verstehe nicht, warum darüber nicht offen gesprochen wird. Das muss hierzulande vielerorts so gemacht werden, da die Beschaffenheit des Erdreiches so ist, dass sie das, was man darin verbuddelt , oftmals konserviert. So wird den Mikroorganismen fr die Verwesung er Zugang erleichtert.

Es ist auf deutschen Friedhöfen inzwischen fast überall üblich, ein Grab mit einem Kleinbagger zu schliessen. Das sieht dann aus wie die Abschlussarbeiten nach der Reparatur eines Rohrbruchs - mit dem Unterschied, dass im Straßenbau sorgfältiger gearbeitet wird als auf einem Friedhof.

Es liegen in der Tat Welten zwischen deutscher Maschinenarbeit und einer Bestattung, wie sie im ersten Kapitel des "Dr. Zhivago" beschrieben ist.

Ich denke mal, dass dies aus Rücksicht auf euch erfolgte.

Es ist nämlich nicht so, wie man es immer so schön im Fernsehen sieht, dass ein oder zwei Männer mit der Schaufel, das Grab wieder zuschütten.

Da kommen in der Regel die Bediensteten der Gemeinde mit einem Mini-Bagger und schütten das Grab dann zu. Dabei steht nicht die Pietät im Vordergrund sondern der Auftrag, da es sich bei den Bediensteten normalerweise um Mitarbeiter des Gartenamtes handelt, die für die Pflege von Büumen etc. zuständig sind und entsprechend noch weitere Aufträge haben.

Und ich denke diese Arbeitsweise, Hektik und auch Krach ist nicht unbedingt das, was man einer Trauergemeinde direkt nach einer Beerdigung antun will.


MartinaEbert  26.11.2020, 11:50

Tja, aber wenn die Trauernden dann doch bleiben wollen? Wo ist das Problem?

Vielleicht habt Ihr nur nicht richtig mit dem Bestatter gesprochen. Wenn Ihr das gleich bei der Organisation der Beerdigung gesagt hättet wären die Leute sicher darauf eingegangen, sie hätten den Auftrag deshalb nicht abgelehnt. Aber woher wollt Ihr wissen, dass nicht noch eine andere Beerdigung vorzubereiten war und die Bestatter in Zeitnot waren (Bei uns auf dem Dorf haben wir z,B, keinen Friedhofsarbeiter und die Bestatter schließen das Grab) So einen Wunsch kann man doch bei der Organisation der Beerdigung äußern, ich verstehe Deine Probleme damit nicht. Wenn Ihr eine russische Beerdigung haben wolltet hättet Ihr die Eckpunkte nennen müssen. Man kann von einem Bestatter hier nicht zwangsläufig erwarten, dass er die Beerdigungsbräuche aller in Deutschland lebenden Nationalitäten kennt.


beemaya 
Beitragsersteller
 18.09.2012, 20:59

Natürlich können sie das nicht wissen. Dessen bin ich mir bewusst. Das wäre auch zuviel verlangt. Aber es war ja nun nix was extrem aus der Reihe wäre