Warum bewirbt sich niemand mehr?

3 Antworten

Ich kann als Fachkraft in mehren Bereichen ( abgeschlossenes Hochschulstudium, zusätzliche Ausbildung und eine Weiterqualifizierung in einem Bereich der händeringend gesucht wird) sagen, die Arbeitgeber sind das Problem. Ich arbeite gerne, aber ich fahre nicht durch Berlin 1,5 hin und zurück plus 8 Stunden ( weil man unbedingt statt 35-38 Std die Woche an der 40er Woche festhält), weil es keine Abhilfe wie man Homeoffice, wenn die Bahn in Berlin nicht fährt oder die Bezahlung schlecht ist, die Vorgesetzten( weiblich wie männlich ü60) toxisch sind, Benefits ein Obstkorb ( mal was von Nettooptimierung gehört?) und mal nen Tag nicht fertig gemacht werden ist…warum ich derzeit eine Pause vom Bewerben eingelegt habe? Weil ich das ganze „Pseudogequatsche“ nicht mehr ertrage. Sie suchen im Grunde nur eins einen Menschen möglichst männlich Mitte 20, mit 30 Jahren Berufserfahrung, Studium, Auslandserfahrung, 24/7 abrufbar, keine Ansprüche, kein Charakter, keine Familie oder auch keine Familienplanung ( ja jeder weiß man braucht Kinder sind ja schließlich die Arbeitnehmer von morgen aber man möge bitte niemanden einstellen der welche hat oder haben will)und natürlich er/sie darf nichts kosten, ganz wichtig. Ich habe jetzt etliche Gespräche durch und kann sagen, derartig schlechte Arbeitgeber sind mir noch nicht untergekommen. Derartig überzogene Ansprüche und bieten nichts außer Stress. Es schlaucht nur noch und das ist der Grund warum kaum mehr sich bewirbt. Es ist Zeitverschwendung, viele bleiben daher lieber in ihren alten Jobs als sich das anzutun.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hey, das klingt nach 'ner spannenden Bachelorarbeit, Digga! Wenn's um die Frage geht, warum keiner Bock hat, sich zu bewerben, dann könntest du vielleicht noch tiefer in die Gründe eintauchen.

Check mal, ob's an der Unternehmenskultur liegt oder ob euer Ruf auf'm Arbeitsmarkt nicht so fresh ist. Vielleicht lohnt's sich auch, die Konkurrenz zu checken und zu gucken, was die besser machen.

Außerdem könntest du abchecken, wie euer Recruiting-Prozess so drauf ist. Is' der zu kompliziert oder dauert zu lange? Das kann Leute abschrecken, Bro.

Und frag doch mal die Leute, die bei euch arbeiten oder die sich beworben haben, warum sie sich für oder gegen 'nen Job bei euch entschieden haben. Direktes Feedback kann mega aufschlussreich sein.

Am Ende, Brudi, geht's darum, 'ne krasse Story zu erzählen, warum es sich lohnt, bei euch zu arbeiten. So ziehst du vielleicht mehr Leute an, die Bock haben, sich bei euch zu bewerben. Keep it real!


NRWLB 
Beitragsersteller
 22.04.2024, 18:55

Danke. Tatsächlich ist alles ungefähr so schon geplant. Die Unternehmenskultur soll in der Bestandsaufnahme erfolgen. Und die Meinungen der Leute soll mittels der Fragebögen ermittelt werden. Was gibt es aber sonst noch?

Meine persönliche Erfahrung: In den 90-ern und 2000-ern wurden Bewerbungsverfahren aufgeblasen ohne Ende. Für eine Minijobstelle bei einem Schuhhändler dessen namensgebender Vorfahre wohl an einem Deich gelebt hat, musste eine Bewerbungsmappe eingesendet werden, dann kam ein Gespräch von etwa einer Stunde wo der Lebenslauf auseinandergepflückt wurde, man gefragt wurde ob man sich vorstellen könne Schuhe zu verkaufen und noch einige solche Ergüsse. Sogar eine Führungskraft der Personalabteilung war zugegen. Das war einzig dem seinerzeitigen Überschuss an Bewerbungen auf freie Stellen geschuldet. Beim derzeitigen Fachkräftemangel geht es da pragmatischer zu. Wer beim Erstgespräch vernünftige Umgangsformen zeigt hat gute Aussichten auch als Quereinsteiger eine solche Stelle zu bekommen. Die menschliche Seite zeigt sich früher wie heute erst wenn der Ernst des lebens im neuen Job beginnt.