Warum baut Opel nicht mehr Autos dieser Art?
Finde alte Opels so unglaublich schön, viel besser als die neuen langweiligen und emotionslosen Autos die sie mittlerweile rausbringen. Bin erst kürzerlich auf den Opel Ascona aufmerksam geworden. Unglaublich schönes Auto, aber auch alle Manta Generationen.. Ein Traum 😍 Dann gäbe es noch den Calibra, auch unfassbar geil. Könnte ewig so weiter machen.. Alte Opels sind einfach anders und nicht zu vergleichen mit den neuen. Generell würde man meinen, das Opel früher eine ganz andere Marke war. Damals war das gefühlt noch eine Marke für Autoliebhaber, ist auch damals eine eigene Community gewesen, die Opel-Fahrer.
7 Antworten
Gerade der Calibra war bei seinem Erscheinen 1989 nicht unumstritten - es gab einige Leserbriefschlachten in den Autozeitungen; er galt als zu modern, als hässlich, als unwürdiger Nachfolger des Manta, was auch immer; gerügt wurde sein Vectra-Interieur ebenso wie der Umstand, dass Aerodynamik wichtig war, ebenso sein Frontantrieb - das Auto löste keine Begeisterungsstürme aus und fiel während seiner Laufzeit bis 1997 durch eine unterdurchschnittliche Qualität, eine zunächst klapprige und auch nach dem Facelift 1993 nur zum Teil befriedigende Verarbeitung, sehr viele technische Defekte und schlechte Dauertest-Ergebnisse negativ auf. Ein Cousin von mir hatte in der Tat einen der ersten Calibra 2.0i von 1989/90 gekauft, der nach sechs oder sieben Jahren (das war jedenfalls 1996, als er ihn verkaufte) trotz guter Pflege starke Rostschäden aufwies und zu dem Zeitpunkt deutlich unter 150.000 Kilometer abgespult hatte. Das war kein Einzelfall.
Opel Manta und Opel Ascona waren damals auch eher ein Fall für sich. Der Ascona wurde als bürgerlich und bieder sowie langweilig wahrgenommen, als er aktuell und danach ein Gebrauchter war; die Vermarktung und Werbung sprach allenfalls sehr konservative Fahrerkreise an. Noch langweiliger ging es in den 70ern, 80ern und 90ern kaum - alle Ascona-Fahrer, die ich kannte, waren sehr alt und/oder sehr bieder; später kamen irgendwelche abgehalfterten Typen dazu, die den Ascona als billigen Gebrauchten schätzten und zugriffen, wenn es grad keinen Audi 80 oder Mercedes Strichacht gab. Der Manta galt einerseits als cool, andererseits als ähnlich unseriös wie der VW Scirocco, dessen Besitz fast eine Diagnose gewesen ist - das war schon weit vor den Filmen imagetechnisch ein Problemauto.
Ich vermisse von Opel allenfalls einen vernünftigen Kombi wie den Omega Caravan, der 2004 eingestellt wurde. Man muss realistisch sein - Oberklasse geht in dem Bereich nicht mehr und die Zeit der "bezahlbaren kleinen Sportflitzer" ist vorbei, weil so was heute nicht mehr gefragt ist. Der letzte VW Scirocco ab 2008, der Opel GT Roadster ab ca. 2007 sowie der Chrysler Crossfire (eine Art Mercedes SLK zum Billigpreis) zeigten es - das waren Nischenautos, die keiner gekauft hat, weil die Kundenkreise nciht mehr vorhanden waren.
Die Autos aller Marken sind heutzutage groß, schwer und äußerlich total plump und unförmig. Die schlanke Eleganz von damals vermisse ich auch.
Darum werden ja für Anlässe bei denen man ein schönes Auto braucht, z.B. Hochzeit, auch gerne Oldtimer verwendet.
Auch das Platzangebot war früher, relativ zu den Außenabmessungen, deutlich größer, und durch die Fenster hinten konnte man noch raus sehen.
Ich denke mal dass die Autos heutzutage so schrecklich gebaut werden weil sie auch so gekauft werden. Und gekauft werden sie weil es bei Neuwagen keine Alternative gibt.
Ich sehe es genauso, es waren einfach solide Fahrzeuge.Die Motoren waren haltbar und wenn sie Leistung hatten, haben sie auch richtig Spaß gemacht. Das war schon Emotion. Der Calibra wirkt immer noch optisch zeitgemäß, meiner Meinung nach. Da war ein biederer Ascona C mit 2.0i Motor schneller, als der Golf GTI mit 79KW Kat Motor. Leider kam der Bruch irgendwann Mitte Ende der 1990er Jahre. Irgendwie hat das Management und die Führung zu oft gewechselt, keine klare Linie mehr, jetzt ist alles Stellantis. Am schlimmsten finde ich diesen Opel Crossland, der hat gar keine Opel DNA.
Das passiert eben, wenn man Bauhausarchitekten als Ingenieure anheuert.
Geniale Autodesigner gibt es eben nicht mehr. Ein Pietro Frua (Glas 1700, BMW 2500) ist bereits 1983 verstorben, BMW zehrt aber heute noch von dem.
Mal sehen, wie weit jetzt Opel mit seinem "Vizor Design" am Markt kommt. Mit gefällt das überhaupt nicht. Der kommende Insignia aus Süditalien aus dem alten Fiat-Werk wird vermutlich auch so ein Scheisshaus, ab 2026. LOL
Heute müssen Auto vor allem bullig aussehen: grosse Räder, kleine Scheiben und vorne irgend ein fettes Markenzeichen am Kühlergrill. Demnächst fahren wir alle mit Kleinlastern mit Minischeibchen rum, wenn das so weitergeht.