Warum argumentiert Kant laut William K. Frankena deontologisch?
Hey Leute, ich hätte mal eine interessante Frage, und zwar, warum Kant laut W. K. Frankena nicht utilitaristisch argumentiert, sondern deontologisch.
Ich würde mich echt freuen, wenn mir jemand diese Frage ausführlich erklärt/ beantwortet😊
Hilfestellung:
9 Antworten
vereinfacht:
deontologisch = Pflichtethik; geht davon aus, dass Handlungen an sich gut und böse sein können und man die Pflicht hat, sich für das Gute zu entscheiden
utilitaristisch = Nutzethik; geht davon aus, dass es nur darauf ankommt, welchen Nutzen eine Handlung hat, also welche Konsequenzen sie hat
Die vereinfachten Definitionen helfen meist recht gut, eine Einordnung vorzunehmen.
Kants Ethik ist bekannt und definiert als deontologisch.
Persönlich halte ich all diese "Ethiken" für falsch und viel zu schwarzweiß. Die Welt ist eben nicht so einfach, dass sich jede Handlung in eine Maxime pressen lässt oder es nur um Pflicht oder nur um Nutzen geht. Wie so oft vereinigt die Realität eben viele verschiedenen Sichtweise, viele verschiedene Facetten.
Ich kann gar nicht verstehen, wie jemand zum Beispiel Konsequenzen seines Handelns ignorieren kann. Natürlich kommt es unmittelbar auf Konsequenzen an. Wenn eine Entscheidung viel Leid zur Folge hat, dann sollte man sich überlegen, ob die zugrundeliegende Maxime nicht vielleicht falsch ist oder ein Sonderfall nicht bedacht wurde. Gleichzeitig rechtfertigt aber natürlich nicht jeder Zweck jedes Mittel und nur weil die (scheinbaren) Konsequenzen gut wären, bedeutet das nicht, dass eine Handlung richtig ist.
All dieses philosophische Gerede ist weit überwiegend weltfremd und viel zu schwarzweiß und vereinfacht. Die machen auf "großen Denker", aber versuchen alles in viel zu enge Schablonen zu pressen. Die Welt ist komplex und wer versucht, sie in eine enge Schablone zu pressen, wird ihr nicht gerecht.
Ich kann dir deine Frage leider nur zum Teil beantworten.
Also es gibt auch das Synoym "kantianisch" für das Wort "deontologisch". Demnach kommt es auf Handlung an, nicht auf das Ergebnis. Das ist auch die Kritik am Utilitarismus/Konsequentialismus.
Mit dem Utilitarismus kann gerechtfertigt werden, dass es besser wäre z.B. jemanden zu töten, wenn dadurch das Glück auf der Welt insgesamt maximiert würde. (Z.B. wenn ich viel Geld von meiner Tante erben würde, das ich spenden würde, und meine Tante immer schlecht gelaunt ist und deshalb andere Leute verärgert, könnte ich es mit diesem Ethikansatz rechtfertigen, diese zu töten.)
Dagegen wehrt sich Kant, indem er die Meinung vertritt, dass es nicht darauf ankommt, was im Ergebnis dabei herumkommt, sondern dass die Handlung gut ist. Das führt wiederum zu Problemen. Häufig genannt wird hier das Beispiel im Nationalsozialismus. Wenn ich Juden bei mir verstecken würde und die Nazis bei mir klopfen würden und fragen würde, ob ich Juden bei mir versteckt halte, müsste ich ihnen die Wahrheit sagen, weil Lügen als Handlung an sich unmoralisch wäre.
@ahsar2¨Lieber Fragesteller, meine Antwort würde ungefähr dem letzten Absatz von dieser Antwort entsprechen.
Hey ahsar2,
erstmal vielen Dank für dein Kompliment.
Ich muss dich jedoch enttäuschen, ich habe keine Ahnung, da ich diese Begriffe nicht kenne.
Ich philosophiere lieber selbst, als mich mit den Ideen anderer zu beschäftigen. Es gibt genug Leute, die das tun.
Tut mir leid^^