Ich habe den Eindruck, dass das Interesse in Deutschland hinsichtlich der Politik bei den jungen Menschen schon recht früh geweckt wird. Grund dafür ist glaube ich der aktuelle Generationenkonflikt und der Fakt, dass junge Menschen kaum vertreten sind in der Politik. Das finden die jungen Menschen dann nicht so gut und versuchen sich stärker politisch einzubringen.

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Wachstum hört sich immer erst einmal ganz attraktiv an. Eigentlich heißt es aber nichts anderes als gesteigerter Ressourcenverbrauch. Da Ressourcen endlich sind, können wir sie nicht endlos verbrauchen. So wäre die Antwort mit nein zu beantworten.

Falls dich das Thema näher interessiert, kannst du mal nach Postwachstum googlen oder dir Gespräche darüber auf Youtube angucken. Wirklich ganz spannend das Thema.

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Ehrfurcht vor dem Leben: Das ist erst einmal ein Prinzip, das Schweitzer formuliert in einem seiner Werke. Dieses Prinzip ist zusammengefasst das, was du da von ihm zitierst.

In seinem Werk geht darum, dass man jedem Lebewesen einen Wert zuschreibt, da sie alle den gleichen Willen teilen: Den Willen zu leben. Dieser Wille wird dadurch bejaht, dass jedes Lebewesen das Leben bejaht, indem es lebt.

Dieser Wille zu leben ist für Schweitzer dann ausreichend, um jedem Lebewesen einen Wert an sich zuzuschreiben, was dann bedeutet, dass man jedes Lebewesen zu respektieren hat, indem man ihnen hilft, sie nicht am Überleben hindert etc.

Ich hoffe, das war einigermaßen verständlich.

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Ich würde sagen, dass die Frage schon falsch ist, weshalb ich darauf keine Antwort wüsste. Für mich - und ich würde auch sagen allgemein - meint Demokratie, dass es freie Medien gibt, die hinreichend unabhängig sind, plural und keiner Zensur unterliegen. Daher schlussfolgere ich, dass von keiner Demokratie gesprochen werden kann, wenn die Medien das Volk manipulieren. Dann stellt sich die Frage, inwiefern sie es manipulieren. Hier kommt eine Staatsideologie direkt in den Sinn, was auf ein totalitäres System verweist - also keine Demokratie mehr ist.

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Ich würde einfach sagen, dass du in einem Umfeld lebst, das nicht zu dir passt. Wenn du erst einmal fertig bist mit der Schule, ausziehst und studierst, lernst du viele Menschen kennen, die das bewundern, was du machst.

Außerdem frage ich mich bei dir, ob du nicht Menschen kennenlernen kannst durch den vielen Einsatz, den du bringst. Ich weiß ja nicht, in welchen Organisationen du aktiv bist, aber dort kannst du doch bestimmt anknüpfen und Leute kennenlernen, die eher so wie du sind und deine Interessen teilen.

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Ich finde erst einmal interessant, was ihr so geschrieben wird. Aber eigentlich ist das doch ein Irrtum: Dass Aufklärung, Bildung, Argumente etc. einen "Sinneswandel" hervorrufen. Das glaube ich nicht und ist historisch auch nicht tragfähig. Wenn wir uns angucken, warum Menschen extreme Positionen einnehmen und Vorurteile gegen andere Menschen systematisch ausspielen, dann lässt sich erkennen, dass sie das gemacht haben, um Vorteile für sich selbst zu erlangen: Es war keineswegs so, dass nur die "Doofen" diese Positionen eingenommen haben - oft waren es gerade die Gebildeten, die mit zuerst eine Ideologie vorangebracht haben.

Aber zurück zur Frage: Eine politische rechte Einstellung bietet natürlich gewisse Vorteile, von denen dein Freund (wenn ich das mal so unterstellen darf) profitiert: Sie bietet ihm Identität, Normen, Orientierung etc. Das ist natürlich sehr attraktiv. Nachteil bei solchen Einstellungen ist häufig, dass sich die Betroffenden dann in ihrer "eigenen Realität" befinden, dessen Logik entgegen der der echten Welt spielt. Die rechte Ideologie formt sich quasi daraus, dass sie alles andere als falsch und als Verblendung darstellt. Da helfen dann auch keine rationalen Argumente, weil sie die unterstellte Verblendung des Mainstreams nur noch für sich bestätigt.

Wovon wohl auszugehen ist, ist dass Menschen vor allem dann von extremistischen Postionen absehen, wenn sie in ihrem Leben viel Kultur und viele Freunde kennengelernt haben. Um also ein "Gegenmittel" zu verschreiben, würde ich sagen, dass eine veränderte Praxis zu einer Veränderung im Bewusstsein führt. Also: zeigt ihm die Welt, die echten Menschen: Hol ihn raus aus den Höllen der sozialen Medien, wo er ständig in seinen Vorurteilen bestätigt wird etc. Zeig ihm, dass die echte Welt anders ist und sich in seinen Kreisen nur eine winzige Minderheit der Gesellschaft befindet, die sich ihre eigene Welt erspinnt. Usw.

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Natürlich! Das ist ein wichtiger Bestandteil einer Demokratie. Du kannst in Parteien, Organisationen etc. eintreten und dich dort engagieren. Wo möchtest du dich engagieren und an wen könntest du dich wenden, um einen besseren Zugang zu deinen Interessen zu bekommen? Wenn du dort nachfragst und ein bisschen mit den Leuten sprichst, wirst du schnell Möglichkeiten finden, teilzuhaben. Und ich verrate dir: Selbstwirksamkeit fühlt sich gut an.

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Da gibt es viele banale Sachen. Die kann man sich selber denken. Was ich aber interessant finde, ist, dass die Ausbreitung des Druckes allgemein dazu führte, dass in Deutschland eine einheitlichere Sprache aufgekommen ist: Der Flickteppich wurde quasi vereint, indem eine sprachliche Identität aufgekommen ist, die heterogene Menschen dazu verhalf, sich zu einem scheinbar homogenen Volk zusammenzuschließen: Durch eine Identifikation entlang der Sprache.

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Das kann ja gut sein, dass du und dein Umfeld das ganz lustig finden. Aber du solltest dabei nicht vergessen, dass Homophobie ein tatsächliches Problem ist und es viele Homosexuelle gibt, die sich umbringen, weil ihnen bestimmte Teile der Gesellschaft keinen Platz lassen. Einigen Menschen ist das sehr bewusst und finden das ganz schrecklich. Und wenn diese vielleicht selber Bekannte haben, die sich ausgegrenzt fühlen, und wissen, dass diese durch solche Witze verletzt würden, dann sind sie eben schnell böse, wenn da jemand solche Späße macht.

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Naja, ich stimm dir da ja zu in dem was du sagt und finde das auch alles ganz furchtbar. Aber nun muss man auch mal gucken, woran das liegt. Ich würde nämlich sagen, dass viele, die sich schädlich verhalten, das nicht deswegen machen, weil sie sich selbst als einen schlechten Menschen sehen - das Gegenteil wird sicherlich der Fall sein.

Man muss sich auch einfach mal die Werbungen etc. angucken: Was für Geschichten werden dort erzählt? Da wird erzählt, dass es total sinnvoll ist, einen SUV zu fahren, vermeintlich leckeres Fleisch zu essen, billiges Zeug zu kaufen aus katastrophalen Arbeitsbedingungen etc.

Und dann kannst du dir mal die "Gegengeschichten" angucken... da wirst du leider nicht viel finden. Es gibt keine weit verbreiteten Geschichten darüber, wie toll es doch ist, durch weniger Zeugs ein glücklicheres Leben zu leben. Und so weiter.

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Kurz gesagt:

Links: Schlimme Dinge, die jemand gemacht hat, können wir ausblenden, wenn dieser jemand in anderen Dingen vielleicht gut war. Hier ist also eine Ambivalenz: Kann man jemanden wegen bestimmten Dingen gut finden, obwohl dieser jemand in anderen Dingen ganz furchtbar war. Das mit Hitler ist natürlich ein Extrembeispiel. Aber das gleiche kann man auf andere Menschen anwenden: Kann ich getrost Michael Jackson hören, obwohl er potentiell pädophil in seinem Privatleben war? Wie weit geht hier die Ambivalenzfähigkeit?

Rechts: Wieder ist Hitler ein Extrembeispiel. Man könnte sich auch Kriegsfilme angucken und sich fragen: Diesen Krieg, der da Film ist, gab es wirklich und es sind dabei viele Menschen gestorben und es ist viel Leid dadurch entstanden. Und jetzt gibt es einige Leute, die daraus einen spaßigen Kinofilm machen, wodurch die Leute Spaß an etwas eigentlich Schrecklichem haben und die Macher verdienen dabei auch noch Geld.

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Ich würde meinen, dass viele Menschen sich wünschen würden, wieder zum Friseur zu können. Auch wenn es nicht im Verhältnis zu der Gefahr steht, aber es ist eben so, dass man die Auswirkungen von zu langen Haaren viel direkter und zeitlich konkreter spürt als das Verbreiten des Virus.

Da also die Menschen hier Prioritäten haben, hat die Politik Angst, Stimmen einbüßen zu müssen, weil sie diesem banalen Problem nicht nachkommt.

Um dies zu vermeiden, werden Regelungen gefunden, damit die Friseure wieder öffnen können.

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Ich würde ja sagen, dass du schauen musst, was du am besten kannst. Worin bist du besser als der Rest?

Wenn du eine Spielhalle betreiben willst, musst du genau wissen, was deine Kunden wollen - du musst besser sein als andere bereits etablierte Spielhallen, wenn du Kunden gewinnen willst. Das steht jetzt nur pars pro toto, gilt aber für andere Ideen ebenso.

Vielleicht bist du handwerklich begabt und kannst Dinge herstellen, die es sonst nicht gibt. Vielleicht bist du ein guter Fotograf, Friseur oder sonst was. Wenn du weißt, wo deine Stärken liegen, weißt du auch, wo du die besten Chancen hast, dich durchzusetzen.

Und dafür musst du dann entsprechend arbeiten. Das ist dann aber nicht mehr so schlimm, weil du dann für dich arbeitest, deinen Fortschritt siehst und somit auch Selbstwirksamkeit erfährst. Das heißt nicht, dass du dann 80 Stunden die Woche arbeiten musst. Zu viel Arbeit ist nicht unbedingt förderlich für das, was am Ende herauskommt. Effiziente Arbeit, die gut durchdacht ist, macht viel mehr Spass und ist auch im Ergebnis besser.

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Andere (Gerne Kommentieren)

FuturZwei habe ich abonniert. Die gefällt mir sehr gut.

Ansonsten habe ich noch Informationen zur politischen Bildung abonniert. Die ist auch sehr gut und kann man kostenlos bestellen.

Zeitungen alle: Von faz bis Bild - da habe ich alles dabei und kann mir auch ein Bild davon machen, wie der Rest der Bevölkerung "tickt".

Etwas speziell, sehr konservativ, aber qualtativ nicht schlecht ist auch die nzz. Aber da würde ich zum Ausgleich immer noch die taz oder so lesen.

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Das ist die sognannte Aquiesesenz.

Viele Menschen haben einfach die Neigung, ohne nachzudenken zuzustimmen - besonders, wenn Fragen so gestellt sind, dass man automatisch ja sagt - aber das beantwortet deine Frage nicht.

Es kommt auch immer auf Situation ab. Wenn dich Mensch mit einem hohen Status etwas fragt, was sich so anhört, als würde er das vertreten, was er da sagt, da kann seine Ausstrahlung bzw. seine Einschüchterung durch seinen Status reichen, damit du aus diesen Gründen schon zustimmst.

Wenn Fragen sowieso schon so gestellt sind, dass es sich im ersten Moment am plausibelsten erscheinen würde, zuzustimmen, dann ist das "Ja" quasi eine Art reflex. Man kann dem versuchen zu begegnen, indem man sehr bewusst versucht, sich die jeweilige Frage anzuhören, doch selbst das ist kein Garantiefaktor.

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Spannende Frage!

Ich würde sagen, dass es trotzdem unterschiedliche Identitäten geben würde. So, wie sich Identitäten illusorisch konstruieren, indem sie sich auf bestimmte Staaten oder Religionen beziehen, so würden auch in deinem Fall Kriterien gefunden werden, um die eigene Identität von anderen abzugrenzen.

In der Soziologie sagt man, dass eine Komponente von Identität auch Differenz ist: Also das Abgrenzen, das anders sein von anderen.

Und da es solche diskrimierenden Kriterien immer geben wird, wird es auch immer Menschen geben, die ihre Identität für besser oder schlechter halten als die anderer. Somit wird es auch immer Rassismus geben.

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Ich kann dir deine Frage leider nur zum Teil beantworten.

Also es gibt auch das Synoym "kantianisch" für das Wort "deontologisch". Demnach kommt es auf Handlung an, nicht auf das Ergebnis. Das ist auch die Kritik am Utilitarismus/Konsequentialismus.

Mit dem Utilitarismus kann gerechtfertigt werden, dass es besser wäre z.B. jemanden zu töten, wenn dadurch das Glück auf der Welt insgesamt maximiert würde. (Z.B. wenn ich viel Geld von meiner Tante erben würde, das ich spenden würde, und meine Tante immer schlecht gelaunt ist und deshalb andere Leute verärgert, könnte ich es mit diesem Ethikansatz rechtfertigen, diese zu töten.)

Dagegen wehrt sich Kant, indem er die Meinung vertritt, dass es nicht darauf ankommt, was im Ergebnis dabei herumkommt, sondern dass die Handlung gut ist. Das führt wiederum zu Problemen. Häufig genannt wird hier das Beispiel im Nationalsozialismus. Wenn ich Juden bei mir verstecken würde und die Nazis bei mir klopfen würden und fragen würde, ob ich Juden bei mir versteckt halte, müsste ich ihnen die Wahrheit sagen, weil Lügen als Handlung an sich unmoralisch wäre.

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nein

Natürlich nein, das ist völlig klar.

Wenn man sich das in verschiedenen Ländern anguckt, wird auch klar wieso.

In Deutschland haben wir verschiedene Maßnahmen angewandt, weshalb wir das Virus vergleichsweise gut unter Kontrolle haben. Dadurch entsteht leider der Eindruck, als wäre die Lage gar nicht so dramatisch und als wären die Maßnahmen überflüssig. Deshalb gibt es einige Menschen, die bereit sind, viele Dinge zu glauben, die dann als seltsame Demos usw. gehen.

Schaut man sich die Länder an, wo es keine Maskenpflicht etc. gibt, sieht man, dass dort die Lage weitaus schlechter ist, weshalb es dort auch keine Maskengegner gibt.

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Ich kenn die Antwort nicht

Spannende Frage.

Ich würde sagen, dass es zwei Realitäten gibt. Einmal das, was man vielleicht positivistisch als beobachtbar beschreiben würde. Z.B. ist es objektiv der Fall, dass die USA am 9/11 von einer organisierten Gruppe angegriffen wurde.

Dann gibt es subjektive Realitäten, wie Du schon meintest. Es war subjektiv der Fall für die USA, dass es eine terroristische, religöse, ideologische Organsation war, die angegriffen hat. Dann gibt es die subjektive Realität der Angreifer, für die alles ihr Fremde feindlich ist. Und so weiter.

Einen Konsens kann man z.B. in einer Gesellschaft finden. In den USA würden die meisten Menschen wohl sagen, dass es Terroristen waren. Dann ist das aber eine intersubjektiv geteilte Realtiät, aber das macht sie noch nicht objektiv.

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