Waren die Germanen Deutsche?

7 Antworten

Nein, trotz aller Verklärung nicht.

Woher die Germanen kamen, ist nicht bekannt.
Ein Volk der Germanen gab es nicht, sie kannten keinen Staat und keine Schrift.
Erst die Römer benannten die unterworfenen Stämme Germanen, die nicht unterworfenen Stämme nannten sie Barbaren, ihre Gegend Barbaricum.

Als Arminus auftauchte, (Hermann der Cherusker), der mit der Schlacht im Teutoburger Wald, nutzten die Preußen diese Story zur Geschichtsverklärung.
Freilich hatte Arminus nicht viel von seinem Sieg, die Germanen höchst selbst expedierten ihn ins Jenseits.

Diese Preußen, waren Schwaben, jedenfalls keine Prussen, wie der Stamm im Baltikum hieß.
Der von den Deutschordensrittern zwangschristianiert wurde.

Kurz um, alles nur geklaut und geraubt.

Es war Otto I, so um 936 nach Chr. der erstmalig seine Untertanen Theutsche nannte.
Da waren die Germanen schon längst im Orkus der Geschichte, oder wie man so sagt "vom Winde verweht".

Die Goten büchsten aus, nach Süden, Richtung Rom, auf ihrem reißaus vor den Hunnen.
Die Kimbern machten auf halben Weg kehrt und zogen nach Dänemark.
Angeln und Sachsen verdrückten sich nach England.

Fort an blühten die Legenden, siehe Nibelungen, Burgunder und Kriemhield, die Rachedurstige, die ein episches Gemetzel vom Stapel ließ.

Rennegent  27.05.2023, 01:37

Die Deutschen sind wie alle Völker entstanden, nämlich durch die ständige Vermischung ansässiger mit zuwandernder Bevölkerung. Dieser Prozess wird immer weiter gehen. "Deutsch" stammt von althochdeutsch "thiotisk" was nichts anderes als "zum Volk gehörig" bedeutet. Es gibt keine ethnische Kontinuität. Das deutsche Volk wird von denjenigen gebildet, die sich zum deutschen Staat bekennen.

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Nein. Denn zu deren Zeit gab es kein Deutschland. Sie waren lediglich eines von vielen Völkern, die in dem Bereich des heutigen Deutschland/Österreichs und der Schweiz (und darüber hinaus) angesiedelt waren. Deshalb gibt es auch kein "deutsches Blut".

Wobei die Germanen eigentlich auch kein einheitliches Volk waren, sondern eine heterogene Gruppe. Diese nannte sich auch selbst gar nicht so. Die Römer nutzten diese Bezeichnung einfach nur als Sammelbegriff für all jene Völker, die in diesem Gebiet lebten.

Jonas665405 
Fragesteller
 27.05.2023, 01:05

Die Germanen sahen sich aber als ein Volk, auch wenn sie vielleicht selber keine einheitliche Bezeichnung hatten. Sie haben aber untereinander Handel getrieben und sich äußere Feinde verbündet.

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lewei90  27.05.2023, 01:12
@Jonas665405

Nein. Tatsächlich nicht. Bitte besser informieren. Sie sahen sich al eine Gruppe unterschiedlicher Völker nicht als ein Volk!

Sachsen sahen sich selbst ganz anders als Franken, Teutonen oder Alemannen.

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andy1702Gr  28.05.2023, 09:05

Gut beschrieben, lewei90, selbst wenn man einen Teil der "Germanen" als Vorstufe der Deutschen sehen möchte, dann darf man einige keltische Stämme hierbei nicht vergessen.

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lewei90  28.05.2023, 09:10
@andy1702Gr

Ja, sicher. Es gab doch eh, wenn ich mich nicht täusche, eine Verwandtschaft zu keltischen Stämmen, oder nicht?

Natürlich kam es ohnehin auch zur genetischen Vermischung aller Völker, die ja Handelsbeziehungen unterhielten und sich auch gegenseitig bekriegten und Gefangene machten.

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Ja, die Vorfahren von uns heutigen Deutschen - wir sind ja eigentlich auch noch Germanen, also die mindestens 50 Millionen und bis zu 55 Millionen ungefähr, welche nicht von Vermischung betroffen sind - waren auch Deutsche. Hier das Zitat der Etymologie:

"Der Begriff deutsch leitet sich vom althochdeutschen diutisc (westfränkischen *Þeodisk) ab, was ursprünglich „zum Volk gehörig“ bedeutete (germanisch Þeudā, althochdeutsch diot[a] „Volk“)."

Hier der Auszug aus Wikipedia:

"Mit diesem Wort wurde vor allem die Volkssprache aller Sprecher eines germanischen Idioms in Abgrenzung zum Welschen der romanischen Nachbarvölker, dem Französischen oder Italienischen und auch in Gegensatz zum Latein der christlichen Priester im eigenen Gebiet der germanischen Völker bezeichnet."

Daran sieht man wunderbar daß es ein Bewußtsein dafür gegeben haben muß unter unseren Vorfahren, wer zum deutschen Volk gehörte und wer nicht. Beachten muß man im Geschichtsverlauf die germanischen Traditionen für Eheschließungen, den Feudalismus und daß die Scholle der Lehnsherren nicht verlassen werden durfte, die Pest und Kriege und wie diese von Vermischungen betroffene Gebiete leergefegt hatten sowie Neubesiedlungen durch germanische Menschen, wie genau neu erschlossene/erkämpfte Gebiete geräumt und hinterlassen wurden und wie wenig Leute von den anderen Völkern überhaupt da blieben und die Tatsache daß nach 7 Generationen von nur einem fremden Einfluss nichts mehr übrig ist. Einfach mal den Geschichtsverlauf bis ins kleinste Detail studieren und die Wanderungsbewegungen und Rückbewegungen haargenau nachverfolgen. Dann sieht man's.

Nein, der Begriff Deutsche entwickelte sich erst über tausend Jahre später und zuerst wohl auch eher als geographischer Begriff und nicht als staatlicher.

Germanen hingegen war ein römischer Begriff für Stämme nördlich/noröstlich des Rheins die sich zudem von den Kelten unterschieden. Germanen selbst bezeichneten sich nicht als Germanen sondern identifizierten sich eben mit ihrem jeweiligen Stamm.

Woher ich das weiß:Hobby – Aktiv in der Lokalpolitik. Lange politisch Interessiert

Germanen waren unterschiedliche Völker. Heute würden z.B. die Deutschen, die Schweden, Die Norweger und die Dänen dazu zählen.