War Jesus ein Rebell?

10 Antworten

Rebellxlx,

ein Rebell ist per definitionem "eine Person, die gemeinsam mit anderen gegen ein bestehendes politisches System oder eine Regierung kämpft".

Ich halte Jesus nicht nur nicht dafür, sondern aus der Bibel geht hervor, daß er es tatsächlich nicht war:

Die Pharisäer griffen ihn mehrmals an und provozierten ihn. So wollten sie von ihm wissen, ob es erlaubt sei, Kopfsteuer zu zahlen. Er durchschaute ihre heuchlerische Frage, und was sie damit bezweckten, nämlich genau das, ihm aus seiner Antwort den "Strick zu drehen", er würde sich dem Staat gegenüber unlauter zeigen. Denn sie wollten ihre Macht behalten und suchten nach Gründen, ihn loszuwerden!

Daher sagte er zu ihnen: "Warum stellt ihr mich auf die Probe....wessen Bild und Aufschrift ist auf dem Denar? Cäsars. Dann gebt Cäsars Dinge Cäsar zurück, Gottes Dinge aber Gott!" (Mark.12:17)

Auch, was seine Glaubensausübung betraf, war Jesus kein Rebell. Er hat z.B. sehr oft aus dem sog. "Alten Testament" zitiert.

Den Phrisäern führte er nur vor Augen, wo sie sich nicht christlich verhielten, z.B.:"Wehe euch, blinde Leiter, die sagen:wenn jemand beim Gold des Tempels schwört, ist er verpflichtet. Toren und Blinde! Was ist tatsächlich größer als das Gold oder der Tempel, der das Gold geheiligt hat?"

Er hat ihnen damit gezeigt, wie weit sie vom wahren Glauben, der Wahrheit, wie er es nannte, abwichen.



Ja, davon bin ich auch überzeugt. Und die Bibel bestätigt es.

Jesus hat durch seinen Tod das Alte Testament erfüllt. Und die Prophezeiungen. Letztere waren natürlich den Pharisäern etc. bekannt. Sie wollten nur nicht wahrhaben, dass Jesus derjenige welche ist, der der Messias sein soll.

Jesus hat am Sabbat gearbeitet, nämlich geheilt. Das ist ein no-go für einen anständigen Rabbi. Er hat sich dem alten Gesetz widersetzt und hat gesagt, das sei alles nicht so wichtig wie die Liebe.

Er war ein Rebell, der den Menschen zeigen wollte, dass er ihre Erlösung ist. Leider haben das viele Menschen damals nicht geglaubt. Und heute auch nicht.

Die Menschen halten sich heute aus mir unerfindlichen Gründen für intelligenter als früher. Sie meinen, weil sie ESP und MRT haben, seien sie moderner als früher. Sie glauben auch, keinen Gott (mehr) zu brauchen.

Das ist sehr traurig. Denn Jesu Botschaft gilt für alle Menschen gleichermaßen auch heute noch. Unverändert.

Hooks  06.02.2017, 15:01

Mit seinem Tod hat er gleichezeitig den neuen Bund besiegelt.

15 

Und

darum ist er Mittler eines neuen Bundes, damit, da der Tod geschehen

ist zur Erlösung von den Übertretungen unter dem ersten Bund, die

Berufenen die Verheißung des ewigen Erbes empfangen.

16 

- Denn wo ein Testament ist, da muss notwendig der Tod dessen eintreten, der das Testament gemacht hat.

17 

Denn

ein Testament ist gültig, wenn der Tod eingetreten ist, weil es niemals

Kraft hat, solange der lebt, der das Testament gemacht hat.

0

Auf jeden Fall. Er zeigte auf, daß das herrschende System unter den Juden nun ein Ende hatte. Mit dem Kommen des Messias, des Sohnes Gottes, also Gott selbst, begann eine neue Zeit.

13 

Denn

wenn das Blut von Böcken und Stieren und die Asche einer jungen Kuh,

auf die Unreinen gesprengt, zur Reinheit des Fleisches heiligt,

14 

wie

viel mehr wird das Blut des Christus, der sich selbst durch den ewigen

Geist als Opfer ohne Fehler Gott dargebracht hat, euer Gewissen reinigen

von toten Werken, damit ihr dem lebendigen Gott dient!

15 

Und

darum ist er Mittler eines neuen Bundes, damit, da der Tod geschehen

ist zur Erlösung von den Übertretungen unter dem ersten Bund, die

Berufenen die Verheißung des ewigen Erbes empfangen.

16 

- Denn wo ein Testament ist, da muss notwendig der Tod dessen eintreten, der das Testament gemacht hat.

17 

Denn

ein Testament ist gültig, wenn der Tod eingetreten ist, weil es niemals

Kraft hat, solange der lebt, der das Testament gemacht hat.

Es kommt wohl auf die Definition des Begriffs nach meiner
Ansicht an:

Die Ausdrücke Rebell (von lat. rebellis, ‚aufständisch‘) und
Aufständischer bezeichnen jemanden, der an einem individuellen oder kollektiven
Aufstand (Rebellion) beteiligt ist oder diesen in Gang zu setzen versucht.

Und in diesem Sinne halte ich Jesus (als historische Person,
als Mensch) nicht dafür.

Denn er hat das System kritisiert und Änderungen
eingefordert. Er hat sich dabei mit einigen Strömungen der damaligen Zeit gestritten.
Sicher war er kein Anhänger der Sadduzäer (die wohl hauptsächlich seine
Verurteilung gefördert haben).

Mit den Pharisäern hat er hauptsächlich gehadert; aber als
Laie war er von deren Lehre (stark) beeinflusst (Schulen um Hillel und Schammai).

Bei den Zeloten waren die „Rebellen“. Einige Mitglieder
dieser Gruppen waren auch Freunde Jesu (Simon Zelotes etc.).

Die Essener haben auch Gedankengut vertreten, das Jesus
unterstützte.

Daher vertreten immer wieder Wissenschaftler und Buchautoren,
Jesus mit Zeloten oder Essenern zu verbinden.

Besonders der „Spiegel“ greift das immer wieder auf: http://www.spiegel.de/forum/panorama/war-jesus-ein-rebell-thread-34095-1.html.

Auch die Zeit befasste sich mit dem Thema: http://www.zeit.de/1966/13/jesus-rebell-und-partisan.

Aber für mich ist Jesus ein Wanderprediger, der sich mit den
Strömungen der Zeit auseinander setzte; aber eher ein Reformer oder Systemkritiker war. Mit radikalen Ansichten.

Der eher mit pharisäischem Gedankengut die Menschen in
Palästina überzeugen wollte; er war stets ein überzeugter Jude und wirkte gerne
in den Synagogen – dem Tempelkult war er nicht verbunden. Eine neue Kirche
denke ich, wollte er nie gründen.

Er hat sich beim Einzug in Jerusalem nicht zum „König“
machen lassen.

„So gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was
Gottes ist!“ steht für mich auch dafür, dass Jesus keinen gewaltmäßigen Umsturz
anstrebte.

Aber er wollte schon eine starke Neuorientierung; siehe
Bergpredigt. Wenn das reicht ein Rebell zu sein, dann war er eben einer: Für
mich jedoch nicht.

Im historischen Kontext war er das auch.

Was du an Rebellentum in in hineininterpretierst, bleibt auch vollkommen dir selbst überlassen.

Ich bin der Meinung, daß er nach seiner Kreuzigung woanders noch weiter gelebt hat.

Jeder darf glauben, was er möchte :-)

stefanbluemchen  05.02.2017, 22:33

Jeder darf glauben, was er will, auch wenn es falsch ist. 

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michi57319  05.02.2017, 23:09
@stefanbluemchen

Wer will sich schon anmaßen, richtig und falsch zu beurteilen?

So lange es sozialadäquat ist, also kein Schaden entsteht, darf jeder glauben, was er möchte.

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