War das Heilige Römische Reich wirklich ein heiliges römisches reich?

11 Antworten

Von Experte OlliBjoern bestätigt

Natürlich stimmt das.

Was "heilig" ist, ist immer Ansichtssache. Ein Muslim würde das HRR kaum als "heilig" anerkennen. Und da es "Heiligkeit" ohnehin nur in den Traumwelten irgendwelcher "Religionen" gibt, spielt der Begriff in der objektiven Realität keine Rolle.

"Römisch" war an diesem "Reich" ebenso nichts, weder die Kultur, noch die Staats-, noch die Gesellschaftsform. Der Begriff wurde einfach nur verwendet, um eine Kontinuität zum tatsächlichen Römischen Reich der Antike vorzugaukeln.

Ein Reich war es immerhin, wenn auch ein sehr, sehr dezentrales, das man nur sehr bedingt mit richtigen Königreichen wie Frankreich oder England vergleichen kann. Im HRR war es durchaus üblich, dass halbautonome Königreiche innerhalb des Reichsverbandes gegeneinander Krieg geführt haben - insbesondere dann, wenn wiedermal irgendein mächtiger Graf, Fürst oder König ohne legitimen Erben verstorben war. Man stelle sich vor, die Bayern würden morgen in Baden-Württemberg einmarschieren, oder Brandenburg würde gewaltsam Berlin besetzen und die Wiedervereinigung zum neuen Bundesland "Preußen" verkünden...

Das "Heilige Römische Reich" war spätestens ab dem Spätmittelalter hinter seiner Zeit zurückgeblieben und hat es anders als seine Nachbarn nie geschafft, wirklich eine eigene Identität, ein Zusammengehörigkeitsgefühl und eine starke, zentrale Ordnung zu schaffen.

Heilig:

Zwar haben seine Monarchen Ihre Position als Gott gegeben betrachtet aber das war im Mittelalter eigentlich überall der Standard.

Deshalb war das HRR nicht wirklich heiliger als jedes andere Staatsgebilde.

Römisch:

Mit dem Römischen wollte man sich als Nachfolger des Weströmischen Reiches verkaufen (das oströmische Reich bzw. byzantinische ging ja erst im 15 Jahrhundert unter), das war aber nicht gerechtfertigt bzw. das HRR hatte nichts mit dem römischen Reich gemein.

Reich:

Das HRR war in weiten Teilen seiner Geschichte mehr ein Staatenbund als ein wirklich zusammenhängender Staat im heutigen Sinne.

Das traf im Mittelalter aber auf recht viele Feudalstaaten zu, nur haben diese zb. Frankreich sich nach und nach Zentralisiert, das HRR hat dies nie geschafft.

deutscher Nation:

Das HRR war immer ein Vielvölkerstaat, deshalb ist das eigentlich auch falsch.

Anastasia65  20.09.2021, 13:40

Die Deutschen waren ja auch nicht ein Volk, sondern viele Stämme, die die längste Zeit nicht einmal eine gemeinsame Sprache hatten. Plattdeutsch ist kein Dialekt, sondern eine eigenen Sprache, die sich deutlich von der bayrischen Sprache unterscheidet, nur als ein Beispiel.

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"Wer's glaubt, wird selig" (Offb.17,1-4).

Sagen wir mal so:

Es war ein "römisches Reich" mit Hauptstadt Rom

und wird kurzfristig noch einmal "heilig" genannt werden (Offb.13,3-7).

Dann kommt Jesu zurück (Offb.17,14).

Woher ich das weiß:Recherche

Karl der Große gilt als "Vater" der Deutschen. Er war der erste westliche Kaiser nach dem römischen Reich. Diese Zusätze "heilig" und "deutscher Nation" kannte er vermutlich gar nicht selbst. Heilig wohl deshalb weil diese Kaiser dann immer von der Kirche legitimiert wurden, und vom Papst gekrönt. Im Gegenzug gab es auch einen Nachfolger für das weströmische Reich. In der Tradition von Byzanz sahen sich die russischen Zaren, wobei die Bezeichnung Zar ja auch eine Ableitung von Cäsar ist.

JMJreboot  21.09.2021, 03:05

Mal davon abgesehen das ich noch nie gehört habe das der Frankenkönig als Vater der Deutschen gilt, eher Europas wobei auch dies Blödsinn ist, was hat Karl der Große mit dem HRR zu tun?

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Sagt der "Gott dieser Welt" (2.Kor.11,14 Offb.12,9).

Unser ewige Schöpfer (Jes.45,22)

heiligt anderes (3.Mose 22,33; Hes.37,28; Hebr.2,11).

Woher ich das weiß:Recherche