Wann verwendet man "sandte", wann "sendete"?
Ich würde mich über eine ausführliche Erklärung freuen und vergebe dann natürlich auch gerne das Sternchen für die hilfreichste Antwort.
Vielen Dank!
3 Antworten
In der Bedeutung „schicken“ sind die Vergangenheitsformen mit „a“ häufiger. Im Bereich Technik werden nur die Formen mit „e“ verwendet.
Ist hier ausführlich beschrieben:
oh danke, die Seite scheint echt hilfreich zu sein, was die deutsche Sprache angeht:)
Die starke Präteritumform für alles im Sinne von Übermittlung von Botschaften, die schwache bei Finkübertragungen
Und wo ist da ein starkes Präteritum? Sandte hat ein Dentalsuffix -t- so wie sagte, machte, lenkte und bildet die 1. Person auf -e, was starke Verben nicht tun (ich kam, ging, fuhr, schlief). Stattdessen paßt das Muster zu anderen schwachen Verben mit Rückumlaut wie denken, rennen, brennen.
Ja, richtig. Das habe ich etwas transusig übersehen. :-) Aber grundsätzlich tauchen diese Formen als Sonderformen in jeder Tabelle mit starken deutschen Verben auf. :-) Das sind halt Mischformen. So what?
Nicht wirklich Mischformen. Sie entstanden bereits im Althochdeutschen: Der Präsensstamm hatte ein -i- (Infinitivendung -ian), das den Stammvokal a zu e umlautete. Im Präteritum und Partizip fehlte das -i-, daher blieb das a. Ansonsten verhalten sie sich annähernd so wie andere schwache Verben (im Althochdeutschen hatte aber jede Klasse von schwachen Verben, also -ian, -ōn und -ēn, noch einen eigenen Satz von Endungen, die dann im Mittelhochdeutschen zusammenfielen, weil sie unbetont waren und die Vokale daher zu -e- abgeschwächt wurden; seither gibt es nur eine eine Klasse schwacher Verben).
Diese -ian-Verben gab es in riesiger Anzahl, aber im Frühneuchdeutschen wurden sie größtenteils zwangsregularisiert, also das -e- aus dem Präsensstamm auch ins Präteritum übertragen. Heute ist nur noch ein kleines dreckiges Dutzend davon übrig.
Wo siehst Du hier eine starke Form? Ich sehe nur zwei schwache (einmal mit Rückumlaut und einmal ohne).