Wann darf der Erzähler Charaktere beim Namen nennen?

5 Antworten

Ich mache es möglichst früh, weil sonst kommt das voll komisch, wenn man es erst nach mehreren Kapiteln oder so macht

Woher ich das weiß:Hobby – Ich habe eine Fantasy-Trilogie geschrieben und lese viel.

Ich schreibe in der Gegenwart, da gehört es schon dazu, sich vorzustellen sei es beim Rauchen.

oder

zum Verständnis Ihr Outfit

Aus dem Stoff des Samt Vorhangs wurde super süßes Kleidchen, breite Träger Rundhalsausschnitt durchgehend, zu einem weiten Röckchen. Nicht zu kurz. Brustabnäher, hinten kam ein Reißverschluss rein. Strumpfhosen passten besser als Strümpfe dazu mindestens erst einmal. Dazu Lange Handschuhe, Riemchenpumps. Dann was für den Kopf das wurde schwieriger aber sie fand in einem An und Verkauf was geniales, einen Zylinderhut dazu eine Weinrote Pompöse Feder Haarklammer, die nähte sie am Hut fest. Das war perfekt. 

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Sie zog sich dann, als es dunkel wurde im Bahnhofsklo um, der Hut wurde mit drei Haarkleben befestigt und ging los. Die Blicke der Menschen war gut „Hoppla eine Lady, Wo steigt die Party?“ „Falsche Frage.“ „Eine Außergewöhnlich Antwort. Von einer außergewöhnlichen Lady. Wer hat euch raus ausgesetzt? „Das Leben.“ Der Trug weiße Hosen, Mittelblaue Schuhe und ein weißes Hemd und Blaues Jackett. Gehörte hier definitiv nicht her. Er sah sie amüsiert an: „Sage ich euch zu, edle Lady.“ „Sehr interessant.“ „Jacob Obermann, ich mag nicht allein essen und bitte um eine außergewöhnliche Nacht.“ Der hatte nicht an Sex gedacht, gar nicht. Sie musste lachen: „Kim Sophie......

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Wie soll sie, ohne einen Namen zu kennen, mit ihm Kommunizieren? Oder ich schreiben ohne einen Namen zu nennen?

caitvi 
Fragesteller
 30.10.2022, 13:41

Also in der Gegenwart schreibst du nicht... dann müsstest du ja im Präsens schreiben, so wie ich.

Man kann kommunizieren, ohne den Namen einer Person zu kennen. Wenn ich im echten Leben mit Leuten rede, dann sage ich auch nicht oft in meinen Sätzen ihren Namen... sondern halt "du" oder so, yk

Und ich finde es nicht schön, wenn ein Charakter sich so flach mit seinem Vornamen vorstellt. Klar, gibt es Situationen, in denen das passt, aber in meiner Geschichte gibt es wirklich größere Probleme, als den Namen seines Gegenübers zu kennen. Da würde es komplett bedeutungslos wirken, wenn man sich die Zeit nehmen würde, um sich gegenseitig vorzustellen.

Und bisher hatte ich auch nie Probleme damit, wenn zwei Charaktere ein Gespräch miteinander führen... dann kommt das Thema "Wie heißt du?" eigentlich nicht auf...

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MarSusMar  30.10.2022, 14:59
@caitvi
Also in der Gegenwart schreibst du nicht... dann müsstest du ja im Präsens schreiben, so wie ich.

Das tut gewaltig weh. ich überlege gerade ob es sinnvoll ist, mit jemanden zu schreiben der so radikale Verwechselung macht.

Die Gegenwart ist lediglich ein Zeitschema des laufen Jahrhunderts. In der die Geschichte spielt, Wie es Vergangenheit, oder Zukunft auch sein Können. Von der abhängt wie man man miteinander kommuniziert. Sehr geehrte Dame wäre Anfang des 20.Jahrthundert. Theoretisch wäre: Eh alter." die Pure Gegenwart.

Wie du da schreibst, ist dir und mir immer noch selbst überlassen.

Ich schreibe Auktorialen Erzählperspektive.

Man kann kommunizieren, ohne den Namen einer Person zu kennen. Wenn ich im echten Leben mit Leuten rede, dann sage ich auch nicht oft in meinen Sätzen ihren Namen... sondern halt "du" oder so, yk

Ich realen Leben ist es ja kompromisslos Die Ich Perspektive. dein Gesprächspartner steht vor dir.

Woher aber sollen deine Leser wissen, wer da vor dir steht?

Etwa so?

Der rotblonde,

die schwarzhaarige,

Oder der im Blauen Shirt?

Oder nutzt du Ziffern um deine Protagonisten zu unterscheiden?

Ne Thomas der Freund von.... sah sie an: "Schön dich mal zusehen." Dann wird/braucht er sich auch nie vorstellen.

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caitvi 
Fragesteller
 30.10.2022, 15:15
@MarSusMar

Ich dachte halt, dass du die Zeitform meinst.

Ja gut, das war auch der Inhalt meiner Frage. Momentan wissen meine Leser, wer vor ihnen steht, weil ich eben den Charakter umschreibe, also "der Alte" oder "der Mann", wobei das auf Dauer schon verwirrend ist, weil ich den Namen des Protagonisten im ganzen Werk als Erzähler niemals nennen werde, was aber eher stilistische Gründe hat. Aus diesem Grund war es doppelt verwirrend, einen neuen Charakter vorzustellen, der wieder "keinen Namen" hat. Also wenn es für Leser nicht verwirrend ist, wenn plötzlich von einem Thomas gesprochen wird, den der Protagonist nicht kennt, ist meine Frage beantwortet. Danke.

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MarSusMar  30.10.2022, 15:33
@caitvi
Momentan wissen meine Leser, wer vor ihnen steht, weil ich eben den Charakter umschreibe, also "der Alte" oder "der Mann", wobei das auf Dauer schon verwirrend ist, weil ich den Namen des Protagonisten im ganzen Werk als Erzähler niemals nennen werde, was aber eher stilistische Gründe hat. 

Das zu lesen, kann ich mir absolut nicht vorstellen,

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caitvi 
Fragesteller
 30.10.2022, 15:35
@MarSusMar

Uhm... okay, musst du ja auch nicht.

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caitvi 
Fragesteller
 30.10.2022, 15:38
@MarSusMar

Das zentrale Thema ist Identitätslosigkeit; der Protagonist, der nicht weiß, wer er ist. Von daher ist es stilistisch gedacht, dass auch der Erzähler seinen Namen niemals erwähnt, um diese Bedeutung dieser Identitätslosigkeit zu verdeutlichen.

Einige Freunde von mir haben bereits ein paar Kapitel gelesen und finden das nicht störend. Aber das war ja auch nicht meine Frage...

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Es kommt denke ich darauf an, ob du in der Personalen oder der Auktorialen Erzählperspektive schreibst.

Wenn du Auktorial schreibst, dann kannst du alles mögliche über "Thomas" erzählen. Von seinem Namen, zu seiner Tochter bis zu seiner Arbeit als Deutschlehrer.

Wenn du hingegen Personal schreibst, dann wäre das ein Bruch in der Erzählperspektive.

Es gibt da doch so einige "elegante" Möglichkeiten das umzusetzen. Wundert mich, dass das noch keiner angesprochen hat. Du scheinst ja, wie ich das verstanden habe in der Er/Sie-Perspektive zu schreiben (oder Auktorial? Wobei der ja auch Er/Sie benutzt)

Beispielsweise könnte man etwas schreiben wie:

"Während sich unser Held/Protagonist (bei auktorialer Sicht) sichtlich bemüht, darüber nachzudenken wie er die anstehende Klausur bewältigen würde, tritt Thomas an ihn heran:" Du machst so ein ernstes Gesicht, alles okay bei dir? "....

(ich weiß der erste Teil ist nicht schön, lieber Show don't Tell)

Oder im Dialog selbst.

(Protagonist unterhält sich mit dem alten Mann)

"..."?

"..."!, gibt er mir als Antwort zu verstehen. Mit einem Male unterbricht eine tiefe männliche Stimme unseren Regen Austausch: "Grüß dich Bernhardt, was macht der Ruhestand?"

Der alte Mann wendet seinen Blick von ihm /mir ab. Nach oben gen Sonne blicken mit zusammengekniffenden Augen:"

Ach du bist es Gustav! Ohne meine Brille hätt ich dich fast nicht wiedererkannt.....

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Im Grunde kannst du den Namen schon nach einem oder zwei Sätzen nennen. Das ist sogar gut, weil dann jeder weiß um wen es geht. Denn oft ist das ja nicht die einzige Person.

Mit der Ich Perspektive gebe ich dir recht. Die meisten Autoren sind nicht in der Lage damit eine wirklich gute Geschichte zu erzählen.

caitvi 
Fragesteller
 30.10.2022, 10:14

Ah, alles klar... ist auch ziemlich anstrengend, den Namen nicht zu nennen. Danke dir!

Ja, hab mich schon lange von der Ich-Perspektive verabschiedet... erfordert wirklich viel theoretisches und praktisches Wissen. Das Paradoxe ist dabei, dass die meisten Anfängerautoren trotzdem die Ich-Perspektive bevorzugen.

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Fuchssprung  30.10.2022, 10:18
@caitvi

Die schreiben einfach ihre Tagträume auf und sehen sich selbst als den Helden.

Schau mal auf Wattpad in die Suchfunktion. Das Buch heißt: Der silberne Gott

Schau dir mal Kapitel 6 an und achte mal auf den Namen der Figur Mesquiteblüte, wie sie vorgestellt wurde.

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caitvi 
Fragesteller
 30.10.2022, 10:22
@Fuchssprung

Ahhh okay, toll. Werde ich jetzt sofort machen, dankeeee

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