Was kann ich anstatt dem Namen schreiben?

7 Antworten

Du könntest dem Charakter Spitznamen geben, dann kommt mehr Abwechslung rein. Ich lese derzeit ein Buch, indem der Charakter "Corvalis" oder "C+" oder "Corvus" genannt wird.

Abhängig von deinem Schreibstil kannst du den Charakter auch zwischendurch als etwas bezeichnen, das seinen Namen ersetzt. Wenn du distanziert schreibst, kannst du den Charakter als "ein *Attribut* Mann näherte sich" beschreiben. Wenn du ein wenig Ironisch bist, kannst du ihn als "Der Held" oder "Der einzige wichtige in diesem Raum" oder "der zukünftige Retter der Welt, auch wenn er gerade zweifelte machte ***". Du solltest jedoch nur Beschreibungen nutzen, die für die Szene relevant sind. In (schlechten) Wattpad Geschichten liest man oft sowas wie "Der blauäugige", wobei sich bestimmt kein Leser gemerkt hat, wer welche Augenfarbe hat und, wenn man an der Szene anwesend wäre, die Augenfarbe der Personen auch garnicht bemerken würde.

Ich weiß nicht wie du schreibst, aber mir fällt beim Lesen eigendlich selten auf, dass der Name oder ein Pronomen zu oft benutz wird. Die meiste Zeit wird irgendwas anderes beschrieben. Die Umgebung oder es werden Informationen gewonnen, ohne das der Charakter in jedem Satz Aktiv etwas tut.

Es gibt auch mehr als "Er" als Pronomen. Man kann Sätze vielfältig aufbauen und "Seine" "Ihn" oder "ihm" benutzen.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich schreibe in meiner Freizeit gerne

Ich habe mal was gelesen, da fand der Autor das wohl auch nicht gut. Ständig musste ich als Leser umdenken. Das war sehr anstrengend und nervig. Da ich mir die Charakteren oft anders vorgestellt habe, war es schwer in dem Moment den richtigen vor Augen zu haben. Der Autor verwendete Wörter wie:

"Die Rothaarige" "Der Lockenkopf" "Die blauhaarige" "Die blau äugige" "die grün äugige"... das ist echt zum kotzen gewesen. Namen sind eindeutig. Dann kommen sie eben 100x vor, aber man weiß wer gemeint ist, und muss nicht nochmal zurückblättern, weil man vielleicht bei der Beschreibung vergessen hat, dass die Rothaarige auch noch blaue Augen hatte und die blauhaarige grüne...

Wenn man in der Ich-Perspektive schreibt, dann schreibst man gezwungener Weise auch immer wieder "Ich". Das ist eben so. Es wäre seltsam, wenn der Protagonist sich selbst beim Namen nennen würde...

Da kommst Du nicht drumrum. Wenn Du aus seiner Sicht schreibst, dann gibt es keine Möglichkeiten. Du kannst auch nicht schreiben: "Der Junge sah den anderen Mann.", weil Du damit die Perspektive wechselst.

Du könntest bei den Pronomen variieren:

  • Z.B. statt "Er fühlte sich schlecht" lieber: "Ihm ging es schlecht." - oder auch Possessivpronomen (sein, seine, etc.)

Immer wieder Sätze einbauen, die das "Er" nicht im Fokus haben: Beschreibungen des Schauplatzes, anderer Figuren, Vergleiche etc.

Andere Kennzeichnungen benutzen: Der Alte etc.

Wenn es aus der Perspektive des Erzählers geschrieben ist, dann hast du zwei Möglichkeiten. Die eine ist die naheliegende, also die Form, die man auch sonst selber beim erzählen gebraucht. Die andere wäre eine fiktive Person, die erzählt. Am Ende ist es im Grunde aber gleich. Das Ich erzählt. Daran ist nichts auszusetzen.