Aus welcher Perspektive soll ich mein Buch schreiben?
Ich bin mir unsicher aus welcher Perspektive ich mein Buch schreiben soll. In meinem Buch geht es um das Leben einer Prinzessin (nicht Kinderserie sondern mit realen Problemen und Freund und Tod usw) und ich wĂŒrde entweder aus ihrer Perspektive schreiben, aus ErzĂ€hler Perspektive oder beides gemixt. Aus ihrer Perspektive kann man halt keine Geschehnisse erzĂ€hlen, bei welchen sie nicht dabei war und bei ErzĂ€hler Perspektive kann man nicht wirklich die GefĂŒhle der Personen bzw der Hauptperson ausdrĂŒcken. Ich wĂŒsste nicht wie ich beides gemischt gestalten sollte, da es in meiner Vorstellung einfach nicht gut klingt. Was meint ihr dazu?
Liebe GrĂŒĂe<3
4 Antworten
Hi!đ
Ich schreibe auch sehr gerne Geschichtenđđ
Meiner Meinung nach ist es um einiges leichter, aus der ich-Perspektive zu schreiben. Da kannst du, wie du schon geschrieben hast, besser von ihren GefĂŒhlen schreiben.
Ich wĂŒrde die Perspektiven sogar wirklich mischen - nĂ€hmlich so, dass du meistens aus der Perspektive der Hauptperson schreibst (aus der ich - Perspektive) und manchmal, z.B immer kurz am Anfang eines Kapitels mit einer anderen Schriftart, schrĂ€ger Schrift.... ein paar Wörtchen von etwas schreibst, wovon die Hauptperson nichts weiĂ. (Aber ohne GefĂŒhle und so, sachliche Perspektive.... Ich glaub, dass ist die ErzĂ€hler - Perspektive?đ )
Ich hoffe, ich konnte dir helfen!đ
Liebe GrĂŒĂe
Greta
Dankeschön fĂŒr den Stern!đ« Freut mich, wenn ich dir helfen konnte!
Mischen ist immer so ein leicht Problematisches Ding... KANN man machen, muss man dann aber auch wirklich stilistisch abgrenzen. Zum Beispiel indem du Tagebuchsequenzen einfĂŒgst. Da ist dann aber natĂŒrlich immer die Frage wie und wie lange und natĂŒrlich auch wie du die ganze Sache gestalten möchtest.
Einmal als 'auĂenstehender, kommentierender ErzĂ€hler' die Geschichte zu erzĂ€hlen und sie dann dasselbe Zeug nochmal im Tagebucheintrag nacherzĂ€hlen zu lassen muss in meinen Augen nicht sein, zumal dann vermutlich die Gefahr besteht, dass du in deinen ErzĂ€hlerpassagen die emotionale Komponente vollkommen zurĂŒckdrĂ€ngt und die ganze Sache dadurch letztlich extrem Zweiteilst... was in meinen Augen nicht sonderlich gut ist.
Besser wĂ€re es: Du nimmst dir den wirklich allwissenden ErzĂ€hler zur Hand, fokussierst dich auf deine Figur und kannst DADURCH wirklich auch entsprechend so wie du es möchtest in die ganze Sache einsteigen... mit einem Mix aus Fakten und Emotionen, der Möglichkeit weit zu schweifen, wenn du es möchtest, aber gleichzeitig auch entsprechend in einen (oder ggf. auch mehrere) Charaktere einzutauchen und deren Denken und FĂŒhlen zu Beschreiben.
Zum Beispiel (das hab ich hier mal fĂŒr jemand anderen runtergeschrieben):
Es kostete Charlie MĂŒhe den Blick von seinem Handy loszureiĂen. Die Spiegelung seines eigenen Gesichts mit den groĂen, braunen Augen hatte ihn ganz eingenommen. Vor allem der Ausdruck von Wehmut und Sorge in ihnen.
Er hatte seinem Freund gut genug zugehört, um zu wissen, dass er die Gedanken ansprach, die auch ihm schon seit ein paar Tagen im Kopf umherspukten.
Das Abschlussjahr. In ein paar Tagen wĂŒrde es beginnen. Dann wĂŒrden sie keine Zeit mehr haben sich jeden Nachmittag im Hemlock CafĂ© zu treffen und inmitten des kleinen WĂ€ldchens am Rande der Stadt die Seele baumeln lassen.
Die Noten dieses Jahr wĂŒrden zĂ€hlen. UnzĂ€hlige auĂerschulische AktivitĂ€ten, Collegebesichtigungen mit ihren Eltern, Bewerbungen...
UnauffĂ€llig drehte er den Kopf, um seinen Blick ĂŒber die Baumreihen schweifen zu lassen, die in sattem, spĂ€tsommerlichem GrĂŒn standen.
War das das letzte Mal, dass sie sie so sahen? Wer wusste schon, was die Zukunft bringen wĂŒrde? Was, wenn sie in einem Jahr an vollkommen verschiedenen Colleges an verschiedenen Enden des Kontinents studierten?
Wie du siehst... man kann DURCHAUS einiges an Gedanken und Emotionen einfĂŒgen... es ist mitunter ein bisschen schwieriger fĂŒr Leute, die gerade erst anfangen zu schreiben, weil man eben diesen Wechsel zwischen 'normaler AuĂenbeschreibung' und dem tatsĂ€chlichen Eintauchen in den Charakter hinbekommen muss.
Das ist beim 'Ich ErzÀhler' vermutlich etwas einfacher, weil man das praktisch automatisch macht.
Insofern... es kostet dich etwas ĂŒbung, ist aber in meinen Augen die beste Option fĂŒr dich. Denn ein ich ErzĂ€hler wĂŒrde sich, wie du bereits erwĂ€hnt hast, nicht unbedingt lohnen, da vieles passiert was die Person nicht weiĂ und nicht wissen kann, doch du hĂ€ttest im Endeffekt die Emotionen, die du dir ja nicht abschneiden wolltest, mit drin.
Und es ist in meinen Augen auch besser als wirklich regelmĂ€Ăige TagebucheintrĂ€ge, denn die wĂŒrden ja in vielen FĂ€llen nur nochmal eine emotionale Bewertung einer bereits geschehenen Situation liefern und das wĂ€re mir auf Dauer zu viel Wiederholung.
Schreib das erste Kapitel sowohl in auktionaler als auch in personaler Sichtweise und entscheide danach, womit Du besser zurechtkommst, weil es sich fĂŒr Dich besser liest. Du kannst auch noch die Meinungen anderer einholen, wenn Du Dir nicht sicher bist.
In der Epik gibt es eigentlich drei verschiedene ErzÀhler.
den sogenannten neutralen ErzÀhler der nur das geschehene beschreibt.
den personalen ErzÀhler der nur aus der "Ich Perspektive" ErzÀhlt.
und den auktionalen ErzĂ€hler der auch als allwissenden ErzĂ€hler bezeichnet wird da er sowohl in jeder Zeit als auch von jeder Person GefĂŒhle und Gedanken kennt
fĂŒr Fantasy Geschichten finde ich den Letzten am besten weil man dadurch auch die Meinungen der anderen Figuren zu der Hauptperson einbringen kann.