Buch aus mehreren Perspektiven schreiben?

12 Antworten

Ich finde es meistens gut, wenn das Buch mehrere Erzählperspektiven hat. Auf diese weise kann ein wenig mit Informationen gespielt werden, wenn der Leser zb mehr weiß als der Charakter. Verschiedene Charaktere können auch

Außerdem kann man so verschiedene Handlungsstränge leichter aufbauen, die dann am Ende zusammentreffen, wenn die Charaktere sich begegnen (In die Gilde schwarzen Magier wurde das richtig gut gemacht)

Die Erzählperspektive ist letztendlich aber nur ein Werkzeug, welches richtig verwendet werden muss. Wenn man seinen Charakter zb als sehr einsam und Isoliert von der Welt darstellen will, könnte es von Vorteil sein, wenn auch der Leser keinen Blick in andere bekommt.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich schreibe in meiner Freizeit gerne

Ich mag es nicht so gern. Allerdings gibt es in meinem Buch eine zweite Perspektive in Form von Tagebucheinträgen. Darin erfährt man viel von ihren Gefühlen, da sie diese den anderen Charakteren kaum zeigt

Ich mag das nicht wirklich, schon deshalb weil die meisten Autoren das gar nicht richtig beherrschen. Viele kommen mit der einfachen Ich-Perspektive von nur einer Person nicht zurecht. Wenn der Held zum Beispiel mal etwas Böses tun muss, dann müssen sie erklären, warum er das tut. Damit wird das Böse aber entschärft und es ist dem Helden nicht mehr möglich ein Schwein zu sein. Das Böse, was er tun muss, ist dann nur noch halb so schlimm, weil es ja notwendig ist. Wie langweilig!

Deshalb verwende ich lieber den Erzähler. Denn damit kann ich jederzeit in die Gedankenwelt eines jeden Protagonisten eintauchen. Aber wenn einer zum Schwein werden soll, muss ich nichts erklären. Ganz im Gegenteil! Ich kann den Leser ins Messer laufen lassen und muss ihm gar nichts sagen. Er erfährt erst während der Tat, was der Protagonist macht und erst hinterher erfährt er seine Beweggründe. Das macht ihn zu einem richtigen Fiesling. Wenn der Erzähler dann dem Leser einen kleinen Wissensvorsprung gibt, japst er nach Luft, während mein Held unwissend durch das Buch stolpert und in die Falle tappt.

Jeder soll die Perspektive wählen, die ihm die beste erscheint. Ich mag aber lieber den Erzähler. Selbst als Leser bin ich da sehr wählerisch. Eine sehr gute Autorin in der Ich-Perspektive ist Katrin Bunge mit Nevedis - Das Erwachen. Aber so gut sind eben nicht alle.


kleineAmeise4  26.09.2024, 17:43
Wenn der Held zum Beispiel mal etwas Böses tun muss, dann müssen sie erklären, warum er das tut. Damit wird das Böse aber entschärft und es ist dem Helden nicht mehr möglich ein Schwein zu sein.

Muss das verhalten eines Charakters nicht immer in irgendeiner Art erklärt werden? Man lässt seine Charakter jedenfals nicht einfach irgendwas ohne Grund machen, nur weil der Plot es gerade braucht

Das Böse wird meiner Meinung nach auch nicht entschärft, nur weil man den Grund dafür kennt. Die Uhrwerk Orange ist in der Ich-Perspektive geschrieben und trotzdem sehr Brutal.

Der Ich-Erzähler muss auch nicht alles erklären was er tut. Ein Charakter kann auch Handeln ohne vorher einen inneren Monolog darüber zu führen, was er gleich tun wird. Es kann auch einfach ein Bewusstseinsstrom sein, darüber was passiert. Es müssen auch nicht immer alle Gefühle beschrieben werden. Ein Charakter kann auch erstmal Handeln, ohne zu wissen wieso er es tut, weil es gerade zb sehr Emotional ist.

Fuchssprung  26.09.2024, 17:51
@kleineAmeise4

Wie gesagt, das kann nicht jeder. Die meisten Bücher in dieser Perspektive sind aus den Sexfantasien der Autoren entstanden. In dieser Perspektive kennen sie sich aus (so glauben sie).

16Sophie17 
Beitragsersteller
 26.09.2024, 15:31

Schreibst du viele Bücher

16Sophie17 
Beitragsersteller
 26.09.2024, 15:33
@Fuchssprung

Schon einen veröffentlicht? Hab bis jetzt ein Buch geschrieben und wage mich bald an mein zweites

Fuchssprung  26.09.2024, 15:36
@16Sophie17

Veröffentlich sind sie alle, nur eben nicht auf Papier. Das will ich nicht, weil ich weiß, welcher Rattenschwanz da dran hängt. Auf diesen Stress kann ich verzichten. Deshalb nur auf Wattpad. Die meisten sind richtig dicke Wälzer.

16Sophie17 
Beitragsersteller
 26.09.2024, 15:37
@Fuchssprung

Ein Thriller Taschenbuch. Hat 250 Seiten etwa. Für meinen ersten Versuch bin ich einigermaßen zufrieden

Fuchssprung  26.09.2024, 15:42
@16Sophie17

Ich habe mal ein wenig zum Rattenschwanz kopiert:

  • Lektorat: Lasse dein Manuskript von einem professionellen Lektor überarbeiten. Dieser korrigiert Rechtschreibung, Grammatik und Stil und gibt dir wertvolles Feedback zur inhaltlichen Gestaltung.
  • Korrektorat: Ein Korrektor überprüft dein Manuskript auf letzte Fehler und sorgt für eine einheitliche Rechtschreibung.
  • Klassischer Verlag: Du kannst dein Manuskript an verschiedene Verlage schicken. Diese übernehmen in der Regel Lektorat, Korrektorat, Covergestaltung, Druck und Vertrieb. Allerdings ist die Auswahl streng und die Erfolgschancen sind gering.
  • Self-Publishing: Hier übernimmst du alle Aufgaben selbst oder beauftragst Dienstleister. Du hast mehr Kontrolle über den gesamten Prozess, aber auch mehr Arbeit.
  • Coverdesign: Ein ansprechendes Cover ist das Aushängeschild deines Buches. Hier solltest du einen professionellen Grafiker beauftragen.
  • Innenlayout: Der Text muss korrekt formatiert und ansprechend gestaltet werden.
  • Für den Buchhandel benötigst du eine ISBN-Nummer. Diese kannst du bei der ISBN-Agentur erwerben.
  • Buchhandel: Wenn du einen Verlag hast, übernimmt dieser den Vertrieb.
  • Self-Publishing: Du kannst dein Buch selbst an Buchhandlungen verkaufen oder über Online-Plattformen wie Amazon oder Barnes & Noble vertreiben.
  • Leser ansprechen: Um dein Buch bekannt zu machen, musst du aktiv Marketing betreiben. Nutze Social Media, deine Website, Lesungen und Buchmessen.
  • Rechtsliche Aspekte: Informiere dich über Urheberrecht, Verträge und mögliche Lizenzgebühren.
  • Kosten: Rechne mit Kosten für Lektorat, Korrektorat, Coverdesign, Druck, ISBN-Nummer, Marketing und ggf. für eine professionelle Website.
Fuchssprung  26.09.2024, 15:47
@16Sophie17

Sag Bescheid, dann schaue ich mal rein. Meine Bücher jage ich vorher immer durch ein Rechtschreibprogramm und obendrein lasse ich sie mir online vorlesen, bevor ich sie veröffentliche. Nichts ist schlimmer, als 5 Fehler im ersten Satz.

Gute Sache. Muss aber natürlich auch einen Grund dafür geben, das zu tun. Wenn alle Perspektiven/Personen die gleiche oder ähnliche Sicht haben, dann wird es langweilig. Und einfach so abzuwechseln, damit gewechselt ist, macht für den Leser auch keinen Spaß.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Journalistin, Autorin, Texterin

Kann man machen, spricht an sich nichts dagegen.

Man muss hier halt mehrere Charaktere so gut ausgestalten, dass man sie als POV Charakter einsetzen kann und nicht nur einen. Und natürlich muss man auch ein geeignetes Maß finden, weil eine Geschichte aus 32 Perspektiven in den allermeisten Fällen nicht sonderlich gut werden wird(Ausnahmen bestätigen natürlich immer die Regel!).

Doch wie gesagt... an und für sich spricht da nichts gegen, wenn es gut geschrieben und umgesetzt ist.