Wäre das angebracht (FSJ, Probleme, Hilfe, Eltern)?

5 Antworten

Ich kenne deine Motivtion nur zu gut. Mir erging es so ähnlich wie dir, wobei ich dann die Erfahrung machen musste, dass die Eltern mein Angebot falsch aufgefasst haben.

Sie sahen es als Kritik an ihrem Erziehungsstil, Zweifel an ihren fürsorglichen Fähigkeiten, Unfähigkeit an ihren Tätigkeiten, ... also nur Negatives. Sie fühlten sich durch mich angegriffen und wollten, dass ich mich von ihrem Kind fern halte und den Kontakt abbreche. Ich habe also gerade das Gegenteil erreicht.

Daraufhin habe ich den Kontakt zum Jugendamt gesucht und erfahren, das die Familie bei ihnen schon aktenkundig wäre und unter Beobachtung stünde.

Nur so viel vorab, vielleicht hast du mehr Glück.

hiwiegehts22 
Fragesteller
 06.07.2023, 17:35

Vielen Dank für das Teilen deiner Erfahrung! Auch wenn es nicht so geklappt hat, wie du es dir vorgestellt hast, du hast dein Bestes gegeben. Auch das ist schon unglaublich viel wert.

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Wenn du für solche Aufgaben Zeit hast, warum nicht? Allerdings würde ich da lieber das Jugendamt einschalten, weil es einfach nicht zu deiner Aufgabe gehört, dich um fremde Kinder zu kümmern während du studierst. Meine Meinung

Harald2000  06.07.2023, 04:36

da würden sich manche Leute eher bedroht fühlen …

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das kann einem oder einer in deiner Situation leicht passieren; aber du hast schon gemerkt, wie du schon allein beim Zeitaufwand schnell an deine Grenzen kommst - geschweige denn bei dem, was dann alles auf dich zukommen könnte; daher ist professionelle Distanz das Erste, was man jetzt daraus lernen könnte und wie man sich selber vor Überforderung schützt …

HarmonyZ  06.07.2023, 05:01

Du schlägst also vor der FS soll wegschauen und die Kinder einfach ihrem Elend überlassen?

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Harald2000  06.07.2023, 05:04
@HarmonyZ

frag dich mal, warum die Lehrer, die ihre Schüler viel besser kennen dürften, dies und das nicht schon längst getan hätten …

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HarmonyZ  06.07.2023, 05:06
@Harald2000

Weil die nicht über das Privatleben jedes einzelnen Schülers Bescheid wissen? Und wenn sie es doch wissen sollten, wäre das auch schlimm, wenn sie nichts unternehmen.

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Harald2000  06.07.2023, 05:31
@HarmonyZ

glaubst du - da will das Ei mal wieder klüger sein als die Henne …

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hiwiegehts22 
Fragesteller
 06.07.2023, 12:11
@HarmonyZ

Tatsächlich sind die Klassen in dieser Schule sehr klein (ca. zehn Schüler pro Klasse) - da weiß man recht schnell sehr viel über das Privatleben jedes einzelnen Kindes.

Lehrern sind allerdings bei solchen Situationen meist die Hände gebunden. Wir hatten das schon öfter, dass das Jugendamt informiert wurde, und ein paar Tage später sind die Kinder weggezogen, untergetaucht oder der Lehrkraft wurde mit Anzeigen etc. gedroht.

In den meisten Fällen reagiert das Jugendamt sowieso viel zu spät (was vermutlich an dem massiven Personalmangel liegt) oder schaut so lange weg, bis den Kindern mal die Knochen durch die Schläge der Eltern brechen - kein Scheiß, das ist kein fiktives Beispiel.

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hiwiegehts22 
Fragesteller
 06.07.2023, 12:18

Ja, professionelle Distanz ist natürlich super wichtig. Allerdings frage ich mich, wie man sich das so vorstellt: Sollte man einfach ständig wegschauen und nichts unternehmen, weil man ja eine professionelle Distanz wahrt?

Ich glaube, da muss man schon eine klare Grenze ziehen, vor allem, wenn es um Kinder geht. Ich persönlich finde nicht, dass man bei solchen Themen immer eine professionelle Distanz wahren sollte - die Kinder sind schließlich komplett hilflos.

Ich möchte nicht die Person sein, die am Ende wie alle anderen auch weggeschaut hat, obwohl offensichtlich ganz viel schief läuft.

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Harald2000  06.07.2023, 12:59
@hiwiegehts22

erstmal mit den Lehrerinnen reden; diese sind in erster Linie für sowas zuständig …

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Du kannst es vorsichtig versuchen, aber bedenke, dass viele der Eltern sich mit so was schwer tun. Sie denken, man wollte ihnen was böses und wollte sie als schlechte Eltern dastehen. lassen. Oder dass die Kinder dich toll finden und sie schlechte Eltern sind. Und dann machen sie zu.

Du musst es also sehr vorsichtig angehen. Sag, dass es die Spass macht und du gerne Nachhilfe geben würdest. Es wäre eine gute Übung für dich und deine Zukunft.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Du bist eigentlich in einer ganz guten Situation, weil du nicht mehr da arbeitest. Du bist nicht mehr gezwungen dich an offizielle Abläufe bei einer 8a Meldung zu halten.

Also informiere das Jugendamt, wenn du den Verdacht auf Vernachlässigung hast.

Und falls du irgendwas in die Richtung später beruflich machen willst: beschäftige dich mal mit dem Thema professionelle Distanz.

hiwiegehts22 
Fragesteller
 06.07.2023, 12:06

Das Jugendamt ist da schon involviert, allerdings wegen eines Sorgerechtsstreits. Und da passiert nicht viel, eigentlich passiert da sogar gar nichts. Die Eltern sind super gute Lügner, wie ich im Schulalltag auch schon öfter festgestellt habe.

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