Von mir selbst enttäuscht?
Hallo ihr,
vielleicht kennt ihr sowas oder auch nicht. Ich hoffe das mir jemand helfen könnt. Ich (w/17) fühle mich damit alleine. Wir sind damals vor 3 Jahren umgezogen. Ich habe hier niemanden, niemanden zum reden oder sonst wen. Schule läuft gerade überhaupt nicht. Ich habe nur noch Streit mit meinen Eltern.
Nach dem Umzug hat sich alles verändert. Von einer Großstadt (In nrw) in ein kleines Dorf (Niedersachsen). Mal fühle ich mich wohl, mal wieder nicht. Es ist schwierig das zu erklären.
Richtige Freunde habe ich nicht mehr, selbst in meiner Heimat geht mit alles flöten.
Ich bin jetzt in der 12 Klasse einer FOS. Wollte eigentlich zur Polizei. Geht leider nicht wegen den Augen. Kann ich aber operieren lassen, dauert aber noch. Meine Jahrespraktikum habe ich bei der AOK gemacht. Von denen habe ich jetzt eine Absage zur Ausbildung bekommen. Techniker steht noch offen. Ich bin mir nicht sicher ob ich das machen möchte.
Ich habe jetzt nichts in der Hand. Beim Zoll nehmen sie keinen mehr for nächstes Jahr. Vielleicht ein FSJ dort.
Ich weiß ich bin selber schuld. Momentan bin ich mir gerade selbst egal. Die Schule läuft nicht, zuhause läuft alles drunter in drüber.
Mal wünsche ich mir wieder alles zurück, was wir damals hatten, mal nicht. Ich vermisse es schon und bin sehr traurig. Mit meinen Eltern rede ich nicht darüber.
Eigendlich haben wir ein gutes Verhältnis zueinander. Vieles hat sich verändert. Dauernd werde ich enttäuscht.
Meinen Hobbys kann ich hier nicht nach gehen, hier ist alles nun mal zu weit weg.
Ich habe noch nicht mal mehr Motivation dazu irgendwas zu machen. Ich weiß nicht wieso. Manchmal hoffe ich dass wir was schlimmes passiert (selten).
Es gibt Zeiten da weil ich mal mehr und mal weniger. Mir fehlt meine Familie, meine Freunde.
Zurückziehen möchte ich auch nicht, dass ich für mich auch nicht mehr lohnt.
Nur hier weiß ich manchmal auch nicht was ich hier soll.
Das macht keinen Spaß mehr.
Ich weiß nicht ob es am Umzug liegt oder vielleicht doch an was anderem.
Es ist alles anders
Ich weiß nicht was ich tun soll. Ich bin von mir selber total enttäuscht.
Kann mir vielleicht jemand einen Rar geben?
Vielen Dank
4 Antworten
Du wirst im Leben immer wieder auf Veränderungen stoßen, und das macht den meisten Menschen Angst, einige stecken dann den Kopf in den Sand und andere machen das beste aus der Situation. Es ist nicht merkwürdig wenn man sich dabei ab und zu weniger gut fühlt. Im Leben ist nichts für immer, alles ändert sich ständig. Der Trick ist sich anzupassen und sich nicht entmutigen lassen.
Ich bin deutsch und habe 14 Jahre in NL gewohnt. Als ich damals meine gewohnte Umgebung (Deutschland) hinter mir ließ, musste mich auch komplett neu ausrichten ohne Freunde, Familie oder jemanden der mir das Händchen hält und das in einem fremden Land mit fremden Leuten und einem fremden System. Als jemand der weger holländisch konnte und auch keine Leute kannte, war das ein hartes Brot. Durchbeißen, und sich nicht von den Umständen entmutigen lassen. Jetzt kann ich fließend Holländich und hab in NL viele Freunde. Immer schön seine Ziele verfolgen und sich nicht vom irgendwelchen Gegenschlägen entmutigen lassen. Das Leben ist nun mal ein Kampf. Schau die mal die Natur an. Im Prinzip heißt die Regel, passe dich an oder sterbe aus. Bei Menschen ist das nicht anders (nur das keiner stirbt). Man sollte immer versuchen optimistisch zu bleiben der Rest ergibt sich meisten selbst. Immer schön weiter kämpfen.
Kennst du die Nummer von den Toten Hosen "steh auf wenn du am Boden bist"? Wenn nicht, höre dir dieses Lied mal an und denke drüber nach.
Klar kann es Dir bald besser gehen! Du siehst die Möglichkeiten leider nur nicht. Aber das kann ich ändern:
Zunächst einmal suche öfter mal das Gespräch zu Deinen Eltern. Sie sind auch dafür verantwortlich, dass es Dir gut geht und ich denke, sie haben auch ein Interesse daran. Insofern frag doch mal - so nebenbei - wie es Deiner Mutter heute geht. Sie wird Dich merkwürdig anschauen - denke ich. Wenn man sich nie gegenseitig fragt, wie es dem anderen geht, dann ist das zunächst mal merkwürdig. Aber wenn Du Deine Frage ernst meinst und Deiner Mutter zuhörst, wie es ihr geht, dann kannst Du ihr auch sagen, was Du empfindest.
Und in der Schule kann es besser gehen, wenn Du meine Tipps befolgst:
Besorge Dir einen Collegeblock. Schreib in jeder Unterrichtsstunde Stichworte auf, was der jeweilige Lehrer von sich gibt. Mach zu Hause ganze Sätze daraus und lerne diese auswendig. Wenn Du zu einem Stichwort keinen Satz bilden kannst, mach Dir eine Notiz und frag in der nächsten Stunde nach! Melde Dich mindestens 10 Mal in jeder Stunde und führ Strichliste! Du wirst nicht jedes Mal drangenommen werden, aber jeder Lehrer sieht Deine Hand. Und das zählt als mündliche Note! Wenn Du drangenommen wirst, musst Du natürlich auch was gutes sagen oder fragen. Richtig sein muss es nicht immer. Du wirst sehen, wie schnell sich Deine Noten verbessern!
Und dann guck mal, ob es Vereine in Deiner Nähe gibt, ob die was für Dich anbieten, was Dich interessieren könnte.
Und dann mach den Test der Agentur für Arbeit "welcher Beruf passt zu mir?" und mach einen Termin bei der Agentur, um mit denen Deine Zukunft zu besprechen.
Und dann räum Dein Zimmer um und frag Deine Eltern, ob Du Dir ein paar neue Kleinigkeiten für Dein Zimmer bei IKEA (oder so) kaufen darfst.
Danach sollte Dein Leben schon anders aussehen.
Deinen geschriebenen Text könnte ich zu 90 Prozent unterschreiben. Ich war/bin in einer ähnlichen Situation. Vielleicht könnten wir ein paar Nachrichten miteinander austauschen, wenn du willst. Ich bin auch weiblich.
Bevor du fremde fragst die dich nicht kennen solltest du mit deinen Eltern reden.
Das machst du jetzt, wenn das nichts bringt stellst du deine Frage nochmal