Von Grund auf, ist doch jeder Mensch gleich, wie ein weißes Blatt Papier?

13 Antworten

Nein, das ist zwar in der Philosophie so eine Theorie (zb von Hume oder anderen Empiristen), aber mit dem heutigen Wissensstand ist klar, dass biologische Veranlagungen auch einen elementaren Einfluss haben.

Embryos sind ja noch ungeboren, aber dennoch stark abhängig von der Außenwelt bzw der Mutter und in der Phase wird man auch extrem stark geprägt (man denke nur mal an Alkoholkonsum der Mutter während der Schwangerschaft).

Ist diese Phase "egal" und man ist nach der Geburt noch ein unbeschriebenes Blatt Papier? Oder zählt das schon als Beeinflussung, und wenn ja, ab wann beginnt die denn? Die Eizellen- &Spermien Qualität hat ja (vielleicht, ich weiß es nicht) auch einen Einfluss. Also wie lange ist man ein unbeschriebenes Blatt Papier?

Okay, aber klar, die ersten Lebensjahre prägen wohl am offensichtlichsten.

Und dann stellt sich die Frage, was ist denn die Norm? Jetzt mal ehrlich, denk da mal ganz genau drüber nach und wenn dir etwas einfällt, wo du denkst das heißt norm, dann überleg mal, wie leicht man Gegenspiele finden kann - und zwar oft sehr viele Gegenbeispiele, sodass an der Norm gezweifelt werden kann. Norm ist ja Abweichung vom Durchschnitt. Aber bei manches lässt sich kein Durchschnitt bilden oder der Durchschnitt ist so undeutlich, weil es sehr viele Abweichungen gibt

Die genetischen Aspekte weichen so gut wie nicht ab, bzw. haben keinen Einfluss.

Das ist Blödsinn. Die Genetik hat extrem viel Einfluss darauf, wie ein Mensch ist, nicht zuletzt, weil in der Erbinformation alles gespeichert wird, zum Beispiel auch traumatische Erlebnisse, die sich dann noch Generationen später als Ängste etc. zeigen können.

Jeder Mensch ist doch von Grund auf gleich

Nein, falsch! Auch bei der Geburt bestehen bereits große Unterschiede: Effekten von Alkoholmissbrauch bei der Mutter; der Ablauf der Geburt und noch andere Faktoren, welche Unterschied bewirken. Auch sichtbare Unterschiede: Körperlänge, Haarfarbe usw. sind genetisch bedingt.

Die genetischen Aspekte weichen so gut wie nicht ab, bzw. haben keinen Einfluss.

Unsinn. Es gibt viele genetisch bedingte, sogenannte Erbkrankheiten; zum Beispiel die ,,Trisomie"; erbliche Epilepsie, usw.

Ich frage mich, warum ich so anders bin.

Abgesehen von genetische Einflüsse, welche es tatsächlich geben kann, sind auch Erziehung, soziale Umgebung und Schicksalsereignisse maßgebend für das ,,anders sein".

Von Experte DianaValesko bestätigt

JA - jeder ist ein Mensch und damit gleich dem Anderen - vollkommen unabhängig von Hautfarbe, Gesichtsform, haarfarbe, Herkunft, Sprache, Religion, Kultur etc.

Warum Du der Ansicht bist, dass Du von diesem Grundsatz abweichen würdest, kann ich konkret nicht nachvollziehen. Wie soll ich das auch können? Ich weiss nichts von Dir, weil Du auch nichts erzählt hast.

Es ist vollkommen in Ordnung wenn Du dich nicht so fühlst, als wärest Du wie alle.

Denn tatsächlich ist jeder Mensch - auch wenn ich das oben anders schrieb - grundsätzlich immer noch ein Individuum - und damit unterschiedlich zum anderen.

Klingt jetzt irgendwie schizzophren, oder? Erst alle gleich, dann alle verschieden?

Nein, ist es aber nicht.

Sehe das einfach so: Du hast auf der Welt knapp 8 Milliarden Bürder und Schwestern. Sie stammen alle von den gleichen Eltern ab wie Du, haben alle einer zu 99,9999% gleiche DNA im Körper wie Du - haben aber, wie das bei Geschwistern nun einmal so ist - alle ihre ganz persönlichen Eigenschaften, Spleens, Macken, Fähigkeiten, Kenntnisse und so weiter.

DAS ist es, was aus jedem Wesen der Spezies Homo Sapiens Individuuen macht: Der Geist - Die Seele - Die Psyche - nenne es wie Du willst. Tatsäche ist:

Aussen und in den Herzen sind wir alle gleich - nur eben im Kopf nicht. Das haben wir übrigens gemeinsam mit allen Säugetieren, auch wenn es sich um Herdentiere handelt (wie bei uns übrigens auch).

Und die Schlussfolgerung:

DU bist ein Mensch
DU bist gleich wie jeder andere MENSCH
DU bist gleich viel wert wie jeder andere MENSCH
... und doch
Bist DU ein Individuum - und das ist gut so! Denn nur so kann und konnte sich die Menschheit entwickeln. Denn Fortschritt (in welcher Form, Art und Weise auch imemr) gelingt nur durch Veräderung, sei sie noch so minimal.

Du kennst das als Evolutionstheorie von Charles Darwin (übrigens, nach wie vor nur eine Theorie mit starken Indizien). Glaube an sie, oder nicht. Sicher ist jedoch: Selbst wenn Du unter den 8 Milliarden Brüdern und Schwestern eines Tages jemand finden solltest, der DIR auf's Haar gleicht - im Kopf wird er niemals so sein wie DU.

Denn ... er ist anders aufgewachsen, hat andere Sprachen gelernt, andere Erfahrungen gemacht, anderes erlebt und erfahren.

Daher kenn es NIEMALS einen Menschen geben, welcher Dir über die 99,99999...% heinaus gleichen wird!

Schlussendlich möchte ich Dir noch eines sagen:

Du bist gut so, wie Du bist - egal wie das ist!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Menschlichkeit ist mein persönlicher Grundsatz!

Rein genetisch unterscheiden sich die Menschen tatsächlich nur geringfügig. Aber die Umwelteinflüsse sorgen dafür, dass sich an die Gene Molekülgruppen anheften und diese das "Ablesen der Gene" (Genexpression) je nach Art der Molekülgruppe entweder verstärken oder abschwächen. Diese angehängten Molekülgruppen können sogar vererbt werden und dafür wird die Bezeichnung Epigenetik verwendet. Dabei sollte bedacht werden, dass für jedes Gen die anderen Gene schon "Umwelt" sind. Eine partikularistische Gegenüberstellung von Gene und Umwelt ist deshalb falsch. Die Art der an die Gene angehängten Molekülgruppen ist ein Teil des "Erbes" aus der Umwelt der Eltern.

Epigenetik gibt es auch im Tierreich.

In einem Menschen leben etwa ähnlich viele "fremde" Lebewesen, wie der Mensch Körperzellen hat. Ist ein Mensch ein Individuum?