Vegane Höfe Landwirtschaftspraktikum?
Kennt ihr vegane Höfe bei denen man ein 4-wöchiges Praktikum machen kann?
Gerne mit Tieren, also auch Lebenshöfe oder ähnliches. Halt wo die Tiere nicht ausgenutzt werden.
9 Antworten
Ich habe den Eindruck auf demeter-Hoefen sind oft viele vegan, war ich auch ein halbes Jahr da. Allerdings haben sie auch mal mit Mist geduengt, aber von einem befreundeten Hof, die muttergebundene Milchhaltung betrieben
Dürfte eher schwer werden, weil besonders Ökolandwirte auf Mist als Wirtschaftsdünger angewiesen sind. Es gibt eine Alternative namens "biovegan", das sind aber nur ein paar Höfe in ganz Deutschland:
https://www.vegpool.de/magazin/bio-vegane-hoefe.html
https://www.ariwa.org/bio-vegane-produkte/
Daneben existieren noch die sog. "Christusbetriebe" der Sekte "Universelles Leben", die vegan wirtschaften, aber glaube mir, dort willst du sicher nicht arbeiten.
Davon zu unterscheiden sind viehlose Betriebe, die aber teils mit Mist oä. düngen. Das ist prinzipiell jeder Winzer, Obst-, Gemüsebauer. Versuch es dort am besten mal, dort darfst du auch eher selber etwas machen, weil viel Handarbeit. Versuch es tendenziell eher in Familienbetrieben!
Landwirtschaft ist kein Streichelparadies. Kein Landwirt kann davon leben, daß er eine Kuhfamilie (Papa Stier, Mama Kuh, Kind Kälbchen) eine Eselfamilie, eine Pferdfamilie und einer Huhnfamilie hält. Schon gar nicht, wenn die nicht "ausgenutzt" werden dürfen.
Ein Betrieb muß mind. 50 000 € jährlich aus seinen Ländereien herauswirtschaften um zu überleben. Und das geht nicht mit Liebe und Ökozärtlichkeit. Und Spenden in dieser Höhe können nur ganz wenige Betriebe aquirieren.
Richtig "vegane Betriebe" sind fast eine Unmöglichkeit. Denn ein wesentliches Einkommensstandbein, die Tierhaltung fällt weg.
Mit der Tierhaltung fällt auch ein riesig wichtiger Beitrag weg, nämlich die Rücklieferung organischer Substanz in den Boden. Der Veganlandwirt hat da kaum akzeptablen Ersatz. Er könnte zwar Komposte aus Kleegras bereiten oder Aufwüchse mulchen, aber damit fehlen ihm Deckungsbeiträge der Felder bzw. der tierische Deckungsbeitrag daraus.
Fläche ist in Deutschland sehr teuer, der aggressive Bodenmarkt zwingt jeden Landwirt, möglichst viel Geld aus dem Hektar zu erwirtschaften.
"Vegane" Landwirte sind gezwungen, chemische Mineraldünger zu kaufen, was wiederum die meisten Kunden übel nehmen. Daher funktioniert vegane Landwirtschaft grundsätzlich sehr schlecht.
Es gibt schon "'Gnadenhöfe", die versuchen, mithilfe von viel Spendengeld mitleidiger Städter zu überleben. Aber es bleibt immer ein Angstbusiness, ewig kurz vor der Pleite.
Richtig Landwirtschaft lernen kann man von solchen Ideologen-Betrieben nicht. Da wäre es besser, auf einen Betrieb zu gehen, der sich auf dem Markt behauptet.
Ich kenne keinen einzigen veganen Hof. Gibts sowas überhaupt mit Tieren? Die muss man ja auch irgendwie am Leben erhalten können.... Von alleine bezahlen die sich nicht.
und wie finanzieren die ihr Kleegras? Mit völlig überteuerten Preisen?
Keine Ahnung. Gehe mal davon aus, dass die Preise besser sind, weil "biovegan" draufsteht und der Kram meist über Unverpackt- und Bioläden vertrieben wird. Ich sehe da zwar durchaus einige gute Ansätze, was die Bodenqualität, Humusanteil und Gründüngung anbelangt, die Erträge dürften aber noch geringer sein als im Bioanbau. Dahinter steckt auch relativ viel Handarbeit, wenn man sich mal entsprechende Videos von PETA usw. anschaut.
Konventioneller Ackerbauer, z.b. Agarindustrie in Brandenburg/Meck-Pomm. Ordentlich Kunstdünger und spritzmittel, da braucht man keine Tiere. Bodenleben ist auch ganz wenig.
bei uns ist Naturdüngen auf dem Vormarsch, da wird Grünzeug gesät und dann untergepflügt
Nein, OHNE Tiere. Heißt biovegan, gedüngt wird mit Kleegras, Kompost und Gesteinsmehlen. Ist nicht zu verwechseln mit viehlosen oder Gartenbaubetrieben.