Vater gestorben, was passiert mit Mutter?
Hallo,
mein Vater ist vor 7 Monaten 80jährig verstorben, er war sehr krank. Meine Mutter (76) und er waren gegenseitig ihr ein und alles, Freunde oder Bekannte hatten sie nicht wirklich. Ich (45) bin ihr einziges Kind und wohne mit meiner Familie ca. 60 km entfernt.
Seit mein Vater tot ist, kommt meine Mutter gar nicht mehr richtig auf die Beine, sie ist extrem dünn und meist sehr traurig. Ich besuche sie so oft ich kann und gehe mit ihr einkaufen und zum Friedhof. Zu mehr hat sie keine Lust. Sie will auch Weihnachten nicht zu uns kommen (vermutlich weil sie „Angst“ hat, weinen zu müssen).
Ich weiß gar nicht, was ich machen soll und habe permanent ein schlechtes Gewissen, dass ich ihr nicht mehr helfen kann. Sie sitzt den ganzen Tag in ihrem Haus und raucht, rauskommen tut sie kaum. Sie will einfach nicht.
Was soll ich tun? Einerseits tue ich mein bestes, für sie dazusein, andererseits ist sie ja eine erwachse Frau, die ihre eigenen Entscheidungen trifft...
Für euren Rat bin ich dankbar!
2 Antworten
Das ist sehr schwer, selbst als Angehöriger hier zu trösten. Ich kenne Menschen, die wollen erst einmal mit ihrer Trauer alleine sein. Das muss man akzeptieren. Aber, wenn nach einer Zeit sich Depressionen einstellen und die Trauernde keinen Kontakt mehr will und sich abschottet, dann ist professionelle Hilfe notwendig. Ich habe hier einen Link gefunden, der dir vielleicht helfen könnte. Hospiz-Mitarbeiter leisten auch Trauerarbeit. Dieser Link ist auf Hamburg zugeschnitten, vielleicht findest du aber vor Ort einen ähnlichen Hinweis.
https://www.hamburger-hospiz.de/mit-trauer-leben/
Darüber hinaus helfen auch ehrenamtliche Mitarbeite der Kirchengemeinden vor Ort, falls deine Mutter Mitglied war. Sie machen Hausbesuche und beziehen die Trauernde langsam in die Gemeinschaft zurück. Frage doch einmal dort nach.
Ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute.
Ich danke dir! Meine Mutter hat mit der Kirche so gar nichts am Hut, leider. Sie ist definitiv in einer depressiven Phase und geht auch regelmäßig zum Arzt. Aber sie war nicht gesellig, als mein Vater noch lebte (früher, als sie noch gearbeitet hat, war sie ganz anders) und kann mit Unbekannten so gar nichts anfangen. Niemals würde sie auf Leute zugehen und ganz besonders nicht jetzt in ihrer Trauer...
7 Monate ist noch keine lange Zeit, da sitzt die Trauer schon tief. Kannst du es heilig Abend einrichten und mit ihr Kaffee zu trinken?
Das ist schon in Ordnung, hatte ich bei meiner Mutter auch. Das Jahr darauf war sie wieder dabei
Hallo Sternenmeer, natürlich fahre ich mit meinen Kindern Heilig Abend zu ihr und wir trinken Kaffee zusammen und machen ein bisschen Bescherung.... Aber dann fahren wir eben wieder nach Hause zu Mann und Stiefkindern und feiern richtig Weihnachten mit Baum und alles... und sie ist dann alleine.. Will sie so :(