Upgrade vom Canon Kit Objektiv 18-55?

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" Ich habe häufig gelesen dass die Lichtstärke ein wichtiger Faktor ist"

Das ist jetzt weniger eine Frage der "Qualität" sondern eher der Möglichkeiten die das Objektiv bietet. Also dass man mit Weniger Licht auskommt, und dass man eben auch durch die kleine Blende kreativer arbeiten kann, also mit der Unschärfe mehr spielen kann. Letzteres ist aber auch eine Frage der Brennweite

"aber auch anscheinend die Anzahl der Linsen bzw die Qualität dieser."

Genau. Die Aufgabe des Objektives ist es, das Licht einzufangen, zu bündeln, zu lenken... das passiert eben durch verschiedene Linsen. Daher macht es natürlich einen großen Unterschied, wie das Objektiv konstruiert ist und welche Qualität die Linsen haben. Billige Objektive sind halt einfacher konstruiert, so dass die Aufgabe erst mal grundsätzlich erfüllt wird, und das Material der Linsen ist eben auch weniger Hochwertig. Billige Objektive enthalten zum Teil eben auch einfach Plastik Linsen, was natürlich günstiger ist. Das Licht wird ja bei jedem Eintreten und Verlassen der Linse gebrochen, und zwar mit unterschiedlichen Winkeln je nach Wellenlänge des Lichts. Das bedeutet, dass dabei eben auch Fehler auftreten. Je nachdem wie gut das Objektiv konstruiert ist und wie hochwertig das Material ist treten diese Fehler eben sehr stark in Erscheinung oder aber eben auch kaum. Schlechte Objektive haben dabei dann eben zum einen Verzeichnungen, chromatische Abberationen (also Farbränder, weil das Licht eben mit unterschiedlichen Wellenlängen unterschiedlich stark gebrochen wird), unschärfen, Geisterbilder etc. All das wird man bei hochwertigen Objektiven weniger bis fast gar nicht bemerken.

Oder an welchen Werten ich sehen kann ob es gut ist.

Klingt vielleicht irgendwie doof... aber am einfachsten und besten kannst du das am Preis sehen! Gute Objektive kosten ganz einfach Geld. Alleine an irgendwelchen technischen Werten kannst du das nicht erkennen. Zum Beispiel ist das Canon EF 50mm f/1.8 so ziemlich das billigste was du kaufen kannst und hat auch entsprechend schlechte Qualität. Obwohl sich das ganze rein technisch ganz gut anhört, aber die technischen Daten sagen eben absolut nichts über die Qualität aus. Plastiklinsen und einfache Konstruktion machen das Objektiv zwar billig, aber eben nicht gut. Wenn man z.B. das mehr als 10 mal so teure Zeiss Milvus 50mm f/1.4 dagegen vergleicht sind das Welten, was die Bildqualität angeht, weil es eben absolut kompromisslos einzig mit der Qualität im Blick konstruiert und mit sehr guten, hochwertigen Glaslinsen gebaut wurde.

Grundsätzlich kann man sagen, dass Festbrennweiten bessere Qualität liefern als Zoom Objektive. Eben weil da wegen dem fehlenden Zoom weniger Kompromisse eingegangen werden müssen. Profis arbeiten deshalb, wenn es auf Qualität ankommt, bevorzugt mit Festbrennweiten.

Welches Objektiv für dich persönlich das Beste ist hängt natürlich davon ab, was genau du damit fotografieren willst...

Wenn es dir nur um's alltägliche "Knipsen" geht, dann wird dein vorhandenes Kit-Objektiv vielleicht sogar ausreichen. Wenn du bessere Qualität willst und z.B. Portraits fotografierst (entgegen landläufiger Meinung muss ein Portrait sich nicht allein auf's Gesicht beschränken, es gibt durchaus natürlich auch Ganzkörper Portraits!) dann kannst du mit einer schönen 50mm Festbrennweite sehr schöne Ergebnisse erzielen... Hier wäre vielleicht das Canon 50mm f/1.4 eine sehr günstige Einsteigerlösung

https://geizhals.de/canon-ef-50mm-1-4-usm-schwarz-2515a004-2515a012-a44460.html

Ansonsten bietet das Sigma Art 50mm f/1.4 eine hervorragende Qualität und ist absolut empfehlenswert!

https://geizhals.de/sigma-art-af-50mm-1-4-dg-hsm-fuer-canon-ef-schwarz-311954-a1052277.html

Das Ganze dann eben erst mal als Ergänzung zu deinem bestehenden Kit-Objektiv mit dem du dann "notfalls" noch die kleineren Brennweiten bedienen kannst. Ansonsten kannst du ja auch mit deinen Beinen "zoomen" indem du einfach ein paar Schritte weiter zurück gehst.

Das Bessere und auch Lichtstärkere wäre in dem Zoombereich sicher ein 17-50mmF2,8 von Sigma oder Tamron. So richtig besser wirds wenn Du den Zoombereich verkleinerst bzw ganz auf Festbrennweite setzt. Denn vom Weitwinkelbereich bis in den Telebereich in einem Objektiv ergibt immer nur einen Kompromiss. Sehr gut und auch sehr Lichtstark für Weitwinkel mit kleiner Zoombereich wäre zB das Sigma 18-35mmF1.8 oder für den Telebereich das Sigma 50-100mmF1.8, besser wären aber auch hier immer wieder Festbrennweiten so zB um bei Sigma zu bleiben das geniale 30mmF1.4 ART. Ansonsten schau bei Flickr nach, wie Tasha dir schon riet. Bei den gut gemachten Fotos steht dort eh meist darunter mit was gearbeitet wurde.

Hallo Craftguerkchen...,

ich würde anders an diese Frage herangehen und nicht nach pauschalen Empfehlungen fragen, sondern... lieber selbst in dich hineinschauen, WAS DIR KONKRET FEHLT an dem Kit, was dir nicht mehr gefällt. Denn weißt du, um nur qualitativ 'Besseres' zu kaufen, steht dir fast der ganze Markt offen. Auch die gefährliche Frage, was man denn gerne hätte... ein Fass ohne Boden tut sich auf, isso! ;- ) Gezielter gehts leichter, wenn du weißt, was du brauchst.

Also, eigene Recherche, was du für dich und deine Belange verbessern willst. Wenn du das nicht genau weißt, wirst du zwangsläufig zuviel Geld ausgeben...! Für mich sind die Qualitätsmaßstäbe der Reihe nach: Verzeichnung, Vignetten, Auflösung. Es gibt noch weitere sicher wichtige Feinheiten, doch diese Drei scheinen mir erst mal die Wichtigsten.

Diese Page mag mit Grundsatzinfos helfen: https://www.richtig-fotografiert.de/das-passende-objektiv/qualitaetskriterien/ Eine höhere Lichtstärke wäre mir bei deinem Kit kein Thema, denn für Bokeh- oder scharfe Sportaufnahmen taugt es ohnehin am allerwenigsten. Und für ein Standard-Immerdrauf im Stadtbummel oder Fotos vom Ausflug reicht dein 18-55 dicke! Auch die Objektivauflösung spielt in diesem Genre keine Rolle.

Hier einige Quellen, um vielleicht eine etwas bessere Orientierungen im Gläsermarkt zu erhalten: http://www.dslr-forum.de/ (eher technikorientiert), http://www.dforum.net/ (Schwerpunkt Canon). Es gibt da noch ausgesprochene Canon-Foren, die kenne ich nicht näher. Empfehlenswert noch, wenn es nicht nur um Technik geht, sondern auch gut für Bildgestaltung und manchem Nebenkram: http://www.fotocommunity.de - eine sehr informative und äußerst hilfsbereite Gemeinschaft!

migebuff nannte eine sehr gute, differenzierte, Vergleichspage für alle gängigen Gläser. https://www.the-digital-picture.com/Reviews/ISO-12233-Sample-Crops.aspx?Lens=455&Camera=474&Sample=0&FLI=3&API=2&LensComp=678&CameraComp=736&SampleComp=0&FLIComp=2&APIComp=2 Nach oben wirst du zweifellos die grandiosesten Gläser finden.... schau du lieber danach, was du wirklich brauchst, denn teuer Geld ausgeben kann jeder! ;- )

Und, wenn du nachblättern magst, www.fotolehrgang.de kann vor Illusionen schützen und lässt besser verstehen, was man so braucht. Und wie schon empfohlen: Offene Fragen in den Foren. Immer 'gut Licht' dir! :- )

Woran erkennt man ein gutes Objektiv? - Pauschal kann man das nicht sagen. Jedes Objektiv hat Einsatzbereich(e), bzw. Eigenschaften, die wichtig sind. Ist die Lichtstärke wichtig? - Ja, aber auch nicht immer entscheidend. Die Anzahl der Linsen brauchst du gar nicht zu wissen :) Wie du ein Objektiv bewerten kannst? - Zuerst viel über Objektive lesen, bzw. die guten kennen lernen. Wenn du das Geld und die Lust hast, kannst du auch viele testen. Im Laufe der Zeit kriegst du ein Gefühl aufgrund Erfahrungen, allerdings kannst du ein Objektiv nie nur mit seinen technischen Eigenschaften auf dem Papier beurteilen.

Konkrete Empfehlung gebe ich aus eigener Erfahrung: Sigma 17-50mm f/2.8 HSM OS. Du bleibst im gleichen Brennweitenbereich, aber das Objektiv bietet mehr Lichtstärke und konstanter Blende. Die Optik ist sehr gut, du hast auch den Stabi dabei. Generell gelten Objektive von der Art als gute Upgrades von Kit-Objektiven, weil man damit auch in vielen Bereichen fotografieren kann, aber die Qualität und die Möglichkeiten eine Stufe höher sind.

Die Lichtstärke erkennst du an der Blendenzahl, dein 18-55er beispielsweise hat bei 55mm nur f/5.6, lässt also sechzehnmal weniger Licht durch als eine f/1.4-Festbrennweite. Die optische Qualität erkennst du am besten durch direkten Vergleich z.B. über https://www.the-digital-picture.com/Reviews/ISO-12233-Sample-Crops.aspx

Eine gute Alternative zum 18-55 wäre das Sigma 18-35mm f/1.8 Art, bei Bedarf in Kombination mit einem 50mm f/1.8 STM.