Crop Faktor Spiegelreflexkamera

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Dieser Cropfaktor stiftet immer nur Verwirrung. Ich versuche mal etwas Klarheit zu schaffen:

Die Brennweite eines Objektivs ist eine physikalische Größe, die nichts mit der angeschlossenen Kamera zu tun hat. So wie ein Objektiv 275 Gramm wiegen kann, kann es auch eine Brennweite von 50mm haben. Und das bleibt immer so, egal ob man das Objektiv jetzt an eine Vollformat-Spiegelreflexkamera oder eine mit einem kleineren Sensorformat anschließt.

Allerdings ändert sich der Bildausschnitt. Ein 50mm-Objektiv ist an einer Mittelformatkamera ein Weitwinkel, an einer Kleibildkamera ein Normalobjektiv und an einer APS-Kamera ein leichtes Tele. Trotzdem ist und bleibt es an jeder Kamera ein 50mm-Objektiv.

Früher, in Zeiten analoger Kameras, haben die meisten Fotografen im Kleinbildformat (heute "Vollformat") fotografiert. Und sie haben sich gemerkt, welche Brennweite welchen Bildeindruck erzeugt. Ein 35mm-Objektiv war ein leichtes Weitwinkel, ein 50mm-Objektiv war ein Normalobjektiv und ein 135mm-Objektiv war ein leichtes Tele.

Die meisten digitalen Spiegelreflexkameras haben ein kleineres Sensorformat, nämlich APS-C. Deswegen gelten die alten Regeln nicht mehr genau, ein 50mm-Objektiv ist kein Normalobjektiv mehr sondern schon ein leichtes Tele. Um den Umstieg zu erleichtern, hat man jetzt den Crop-Faktor eingeführt. Wer es früher gewohnt war, mit einem 50mm-Objektiv zu fotografieren, der braucht heute in etwa ein 30mm-Objektiv für den gleichen Bildeindruck (genau wären es 31,25mm).

Wer allerdings früher nie mit einer analogen Spiegelreflex fotografiert hat, der kann sich auch die ganze Geschichte mit dem Cropfaktor aus dem Kopf schlagen. Einfach merken: Alles unter 25mm ist ein Weitwinkel, 30 ist in etwa Normalbrennweite und alles über 50mm ist ein Tele.

stelari  07.08.2010, 15:45

Aus dem Grund habe ich nur Kameras mit Vollformatchip von 24x36mm (Kleinbild-Negativformat) ... da juckt mich der Faktor auch nicht und es ist "wie in alten Zeiten" ...

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Crop-Faktor bedeutet eigentlich nur, dass das Bild "beschnitten" ist. Der APSC-Sensor der Kamera ist kleiner als der Film. Daher zeichnet der Sensor auch nur einen kleineren Bereich aus dem Bildkreis, den das Objektiv schafft auf. im Prinzip wäre das vergleichbar mit einem digitalen digitalen Zoom:

Da der Sensor kleiner ist, wird von dem Bild nur etwas mehr als das o,6-Fache aufgeszeichnet. Wenn Du nun ein Bild von einem film als 100% ansiehst und einscannen würdest könntest Du sagen, Du schneidest davon etwa 62,5% aus und vergrößerst es wieder auf die Größe von 100%. Somit hast Du eine Ausschnitsvergrößerung vor genommen...

Die Brennweite bei einem Objektiv ist immer die gleiche, egal, wie groß der Lichtempfindliche Teil dahinter ist. Die Brennweite bezieht sich ja auf das objektiv und nicht auf die Kamera bzw. ihrem Sensor.

Dein 11-20mm Objektiv hat also deshalb trotzdem eine Brennweite von 11-20mm. Da Du aber einen kleineren Ausschitt aufzeichnest hast Du somit quasi eine "Brennweitenverlängerung" von 1,6 und somit wirken die Bilder als wären sie mit einer Brennweite von 17,5-32mm aufgenommen...

Aufpassen musst Du nur, dass Du keine Objektive für APSC gerechnet sind an Vollformatkameras hängst. Denn diese APSC-Objektive zeichnen auch tatsächlich einen kleineren Bildkreis auf und Du würdest somit auch dunkle Ecken bekommen ;-)

hier habe ich nachgelesen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Crop-Faktor

Deine Frage ist damit zwar nicht endgültig beantwortet, hilft aber vielleicht bei der Antwortfindung.

Cropfaktor bezieht sich ja auf das Sensor-Format (crop = Ausschnitt). Und da man die Objektive an Kameras mit unterschiedlichem Sensor montieren kann, würde ich sagen die Brennweite bezieht sich immer auf das KB-Equivalent. Du musst folglich immer den Cropfaktor benutzen.