Ungepflegtes Pferd melden?
Hallo ihr Lieben,
ich habe folgendes Problem: Ich war gestern zu Besuch bei meinen Eltern, die einige huntert Kilometer entfernt von mir wohnen. Bei der Gelegenheit habe ich die an sich wunderschöne Stute des Nachbarn kennengelernt, von deren Zustand ich jedoch ziemlich schockiert war. Ihre Mähne ist total verfilzt und verknotet und ich glaube, die Süße hat in ihrem Leben noch keinen Hufschmied gesehen. Sie hat eine schöne Figur und sah vernünftig genährt aus, sie hat Auslauf, einen geschützten Unterstand und frisches Gras zur Verügung. Aber ich mache mir sehr große Sorgen um dieses Pferd, da der Besitzer nicht über genügend finanzielle Mittel verfügt, um sie vernünftig zu pflegen. Wenn ich könnte, würde ich sie sofort dort weg holen, aber das kann ich leider nicht. Er will sie wohl verkaufen aber so wie sie aussieht, bekommt er nichts für sie.
Ich bin am Überlegen, ob ich das beim Veterinäramt melden soll. Ich hab allerdings Angst, weil ich gestern erst dort war. Wenn dann in den nächsten Tagen jemand vom Veterinäramt dort auftaucht, wird der Besitzer wissen, dass ich die Stute gemeldet habe und ich werde auch von meiner Familie riesigen Ärger bekommen, dass ich mich aingemischt habe.
Was soll ich machen??
8 Antworten
Ich habe auch mal einen Araber - Wallach gesehen, dessen Hufe total schlecht aussahen.
Ich habe meinen Mut zusammengefasst und die Pferdebesitzerin angesprochen und nachgefragt.
Sie erklärte mir, dass sie momentan in einer sehr schwierigen finanziellen Lage war, .... sie sogar ihr Auto verkaufen musste und am Monatsende kein Pfennig mehr habe.
Da habe ich mir halt ein Herz genommen und 2 mal den Hufschmied gezahlt, der hatte keine Eisen und dadurch war es ja auch nicht ganz so teuer.
Ich fände es irgendwie traurig jemanden gleich anzuschwärzen und dem somit nur noch mehr Kummer zu machen.
Man kann doch auch mit Pferdebesitzern versuchen zu reden und dann eventuell auch ein bischen Eigeninitiative zeigen.
Nicht alle, die sich um ein Pferdchen nicht sorgfältigst kümmern können sind automatisch Tierquäler.
Wenn sie wirklich so schlimm aussah würde ich das aauf jeden Fall melden. (:
Auch wenn es mit deinen Eltern Ärger gibt.. Man kann ein Pferd ja nicht nur deshalb "leiden" lassen.
Und du bist sicher der Besitzer hat nicht genug Geld für das Tier?
@ hummingbird0 und Speedster2000:Klar, nicht jeder kann vielleicht die Mähne und alles jeden Tag machen... Aber ein bisschen verknotet und verfilzt ist da schon ein Unterschied... Sowas kommt nicht von einem Tag auf den anderen... Das mit den Hufen... So etwas MUSS gemacht werden, das Pferd trägt die Schäden, wenn man's nicht tut. Ob sie jetzt aber für andere Tiere auch noch etwas macht, ist ihr über lassen. Und das mit dem verkaufen, schlachten und gutes Recht... Mag vielleicht stimmen... Aber wenn du das Tier wärst ruf ich dann auch nicht an und rette dich, ist dem Besitzer ja sein gutes Recht dich so zu behandeln. :)
Tiere sind genauso Lebewesen wie Menschen und haben genauso das Recht gut behandelt zu werden...
Wer schafft sich ein Tier an, wenn er weiß er hat kein Geld oder keine Zeit dafür? Wer verkauft erst auf den letzten Drücker, wenn das Pferd schon so aussieht, wie es ja anscheinend jetzt tut... Unnötige Quälerei...
Auf sowas kann man dem Tier zu liebe auch früher kommen.
Leute .... ruhig Blut!
Hummingbird0 hat da schon Recht, es gibt immer zwei Seiten die man hören muß! Wenn der derzeitige Besi das Pferd vielleicht nicht mit rosa Bandagen und Dressur-Handbreit-Mähne auf die Weide stellt muß das nicht bedeuten dass es dem Tier schlecht geht. Es ist offenbar robust gehalten, die Hufe haben wir selbst nicht gesehen und können daher nicht beurteilen ob sie wirklich soooo schlimm sind.
Wenn der Besitzer bereits ein gutes Zuhause für das Pferd sucht ist das doch das Beste was passieren kann. Offensichtlich sucht er einen Platz wo es dem Pferd gut geht und will es eben nicht auf-Teufel-komm-raus verkaufen. Sonst wäre es bereits beim Metzger und wir bräuchten hier keine unsinnigen Diskussionen führen!
Reiterhexe, ein wenig übertreiben tust Du auch, keiner verlangt/erwartet Dressurmähne oder rosa Bandagen bei einem Weidepferd. Die Verarmung eines Menschen (sie kommt nicht von heute auf morgen) als Entschuldigung (wie hier in einigen Antworten) für das Aussehen der Hufe zu nehmen, finde ich schon erschreckend. Gerade weil das Pferd scheinbar sonst sehr gut im Futter steht verstehe ich eine Verwahrlosung der Hufe nicht. Entweder ist der Halter absolut unwissend, oder aber gleichgültig. Verarmung hin oder her, wer sich kein Pferd leisten kann, sollte es lassen. Zudem wird das Pferd zum Wunschpreis niemals reichen, wenn die Hufe nicht ok sind. Sie sind nun einmal das Fundament des Pferdes.
hoi nici,
unordentliche mähnen kommen in den besten pferdefamilien vor. wenn beispielsweise im spätsommer (ich weiss, jetzt ist juni, also frühsommer) kletten in der mähne hängen, kann das richtig wüst aussehen - gleiches beim ersten klettkraut im frühsommer. auch eine matschverklebte mähne kann ziemlich scheusslich aussehen, aber man muss trotzdem nicht täglich verlesen oder auskämmen. es schadet dem pferd nämlich überhaupt nicht, ein wenig dreck vom wälzen an sich zu haben. schützt vor insekten... nur vor dem reiten oder longieren muss das pferd natürlich gesäubert werden, damit es keine druckstellen gibt. für die hufe gilt ähnliches: bei einem pferd, das ausschliesslich auf einer steinfreien weide steht, genügt es, die hufe zweimal pro woche auszukratzen und regelmässig das ganze pferd und die hufe auf verletzungen zu untersuchen.
wenn das pferd eventuell richtig schlammig-schmutzig war, hat sie sich vermutlich einfach nur gewälzt.
wie sah der schweif aus?
kritisch zu beurteilen ist prinzipiell ausschliesslich, wenn ein pferd im frühsommer ausschliesslich von gras ernährt wird. was hast du in dieser hinsicht erfragen können? bekommt die stute zusätzlich heu, also rauhfutter? das müsste sie nämlich haben, um den hohen fructangehalt des frühen grases zu kompensieren.
wie gut kennst du dich überhaupt mit dem pflegezustand von pferden aus?
http://www.hufinform.de/pages/problemhufrehe.htm
wenn die hufe in etwa so aussahen, wie in dem link, können sie noch so gut vom schmied gearbeitet sein, sehen aber für jemand unbedarften scheusslich aus. daher mein hinweis mit dem gras und die frage, was das pferd ausserdem zu fressen bekommt.
für ein pferd mit chronischer rehe bekommt man tatsächlich nichts mehr... und wenn du sie dort wegholen könntest: mitleid ist beim pferd eine schlechte entscheidung für einen kauf.
woher weisst du das mit den "finanziellen mitteln"? es gibt genug leute mit geringen finanziellen mitteln und top gepflegtem pferd oder pony. es gibt genug leute, die ihrem pferd die hufe selbst ausschneiden und nur einmal im jahr einen schmied zur kontrolle kommen lassen. die pflege eines pferdes ist keine frage des geldes, sondern eine frage des interesses und ein wenig zeitaufwand.
wenn du was gutes tun willst und sicher bist, dass es tatsächlich eine reine geldfrage ist, kannst du dem besitzer anbieten, ihm einmal den hufschmied zu bezahlen.
ansonsten halt dich raus, bei einem pferd und einem menschen, von dem du einfach nur aus zweiter hand irgendwas gehört hast. ein ruf ist nämlich schnell ruiniert und schwer wieder herzustellen. bevor man das veterinäramt einschaltet, sollte man wissen, was da vorgeht.
ich denke gerade ganz konkret an eine frage über die aufzucht von dartmoorponies. die müssen nämlich auch nicht aussehen, wie aus dem ei gepellt. ich habe damals nochmal nachrecherchiert und festgestellt, dass sie zu einem renommierten gestüt gehören, die mit ihren tieren absolut korrekt umgehen. es hatte lediglich ein paar tage geregnet, die jungponies standen halt bis zur fusswurzel im schlamm - was für darties überhaupt nicht schädlich ist und zwischenzeitlich durchaus den natürlichen bedingungen im dartmoor entspricht... sie hätten sich in den unterstand stellen KÖNNEN, zogen es aber vor, im freien zu bleiben. schönes magerheu schien ausreichend vorhanden - und täglich menschenkontakt kann, muss aber nicht... das genannte gestüt legt grossen wert auf artgerechte und naturnahe aufzucht, so dass die jungponies für ein bis zwei jahre sozusagen "ausgelagert" werden, um sich optimal zu entwickeln...
ein anderer "fall" der mir bekannt ist: jemand mit einer stute, die hufmässig katastrophal aussah... dieses pferd gehörte einem passionierten turnierreiter und wurde von einer RB gepflegt und geritten. in jungen jahren war diese stute bis S springen gegangen... die stute war mittlerweile 24 jahre alt. im zarten alter von 18 jahren war sie eines schönen frühlingsabends ausgebüxt und hatte sich die ganze nacht über den bauch mit frühlingsgras vollgeschlagen. resultat: eine irreversible akute hufrehe. massnahme: dem pferd wurden die entsprechenden beinnerven durchtrennt, so dass sie annähernd schmerzfrei war. die beine und hufe sahen natürlich entsprechend der krankheit aus. der besitzer hatte es einfach nicht übers herz gebracht, das pferd, mit dem er grosse erfolge erzielt hatte, einfach (wie vom tierarzt zunächst angeraten) töten zu lassen...
kennst du die sachlage dieser stute ganz genau oder hast du dir aufgrund von halbwissen ein VOR-URTEIL gebildet?
ist die von dir genannte stute in einem guten pflege- bzw. allgemeinzustand, gehe einfach mal davon aus, dass der besitzer sich auch kümmert.
gruss, pony
ps:
nachdem ich mir jetzt den rest der frage aus den kommentaren zusammengelesen habe:
der besitzer könnte sich jemanden holen, als RB, der sich bissel drum kümmert und das tier auch pflegt. mit 80€ im monat kann man schon mal den schmied bezahlen.
vielleicht ist er einfach nicht drauf gekommen, dass sowas möglich ist und wäre dankbar für den rat, wenn du es übers herz bringst, ihn ihm zu geben...
gar nichts sollst du machen!
wenn er es wirklich verkaufen will und du es dir leisten kannst kauf es ihm ab wenn du meinst, dass es bei dir besser aufgehoben wäre.
kannst du da snicht oder will er nicht verkaufen dann lass ihn und sein pferd in ruhe! weil: das geht dich überhaupt nullkommanull-garnichts an, was der gute mann mit seinem eigentum macht. wenn er moprgen lust hat aus dem pferd pferde-salami zu machen ist das auch sein gutes recht!
ausnahme, wenn das tier offensichtlich gequält wird o.ä. .. aber wie du selbst schreibst ist es gut genährt. dass es mal ein wenig unordentlich aussieht muss kein dauerzustand sein, sondern kann auch zufall gewesen sein. wenn ich heut morgen um halb 4 bei dir vor dem bett gestanden hätte hättest du auch nicht ausgesehen wie das blühende leben ;)
Also auf solche Antworten kann ich ehrlich gesagt verzichten. Wer tierlieb ist, kann solche Kommentare nicht unterstützen.
Ach sorry, damit meine ich natürlich die Antwort von Speedster2000, nicht den Kommentar von Alexandra 2704!
wer tierlieb ist,, sollte sich fachwissen zulegen...
und bitte: welcher persönliche rat wird da gesucht?
Na, da irrst Du Dich aber gewaltig. Mangelnde Hufpflege/Ausschneiden führt oft zu Irrreparablen Schäden am Gelenk- und Sehnenapparat. Dieses Vergehen läuft unter Tierquälerei und kann für den Besitzer sehr wohl Konsequenzen haben.
Da gebe ich dir teilweise recht, aber manchmal führt es auch zu schweren Schäden, wenn ein hufschmied dagewesen ist. Wir hatten ein Pferd, was nachher abgeholt werden konnte, weil der Hufschmied die Hufe versaut hat - und das war ein ausgebildeter Hufschmied.
hummingbird0, glaube mir, es gibt wesentlich mehr Pferde, die durch mangelnde Hufpflege getötet werden mußten, als durch Verpfuschen des Hufschmiedes. Sogar in der Humanmedizin gibt es die berüchtigten Kunstfehler der Ärzte. Man sollte daher solche Umstände weder verharmlosen, noch seine eigenen negativen Erfahrungen als Maßstab ansetzen. Hier geht es um ein Pferd, das sich nicht wehren kann. Pferde leiden S T I L L !!!! wel sie dies tun, meinen viele dem Tier geht es doch gut, es jammert jault miaut ja nicht.
Also erstmal sagen die nicht, wer das Tier gemeldet hat.
Aber wieso willst du denjenigen melden? Sowas ist echt fies! Und wenn das Pferd wohlgenährt aussieht und Auslauf etc. hat, wo ist das Problem? Wenn der Besitzer schon alt ist und nicht jeden tag die mähne frisieren kann, ist es bestimmt kein Weltuntergang. Du kannst aber mal mit den Besitzer sprechen wegen dem Hufschmied. Einfach mal reden und nicht melden! Es gibt Millionen Tiere auf der Erde, die auf der Straße sitzen, fast verhungert sind und in Tierkäfige 365 Tage eingesperrt sind und geschlachtet werden - vlt. sorgst du dich um die mal, wenn dein hert schon so groß ist...
Ich habe gestern mit dem Besitzer gesprochen und er gab offen zu, dass er es sich nicht leisten kann, dem Pferd einen Hufschmied zu besorgen und er hat auch keine Zeit, sich um das Tier zu kümmern. Das Einzige, was er macht ist, dem Pferd frisches Gras vom Nachbarn (Bauernhof) zu holen.
Und keiner denkt daran, wie sich der alte Mann fühlt. Er kann auch kein Geld herzaubern und letztendlich will er das Pferd doch verkaufen, weil er sieht, dass es so nicht mehr geht. Meine güte...