Umgang Halbgeschwister?
Hallo,
mein Exmann und ich haben drei gemeinsame Kinder. (9, 14 , 17) Wir haben uns aufgrund seiner Affäre vor 8 Jahren getrennt.
Die Kinder leben bei mir. Er kommt alle 1-2 Wochen nach der Arbeit einmal abends vorbei und isst mit ihnen. Am Wochenende sind sie etwa alle 6 -8 Wochen bei ihm. Sie fühlen sich dort leider nicht wohl bzw erwünscht. Am Handy daddeln ist bspw im Wohnzimmer nicht erlaubt, dafür müssen sie in den Raum gehen, in dem sie übernachten. Der Raum ist im Winter oft nicht beheizt bevor sie ankommen, weil keiner dran denkt.
Er hat mittlerweile die Dame geheiratet und zwei Kinder mit ihr.
Unsere älteste Tochter geht schon seit über drei Jahren gar nicht mehr zu ihm, weil sie sich nicht erwünscht fühlt.
Die anderen beiden sind natürlich für die neue Kernfamilie ein gewisser Störfaktor. Ich meine damit, dass ein Jugendlicher sich die Wochenendplanung anders vorstellt als ein Baby oder eine Dreijährige.
Zuletzt hat mein Exmann Elternzeit genommen und war, ohne vorherige Absprache, knapp vier Wochen weg.
Aus dem Urlaub kam nun eine Postkarte an. Ich möchte sie nicht unkommentiert an die Kinder geben.
Der Text auf der Karte, geschrieben von der neuen Frau:
Hallo Name1, Name2, Name3,
wir vermissen euch.
unterzeichnet:
Name Kind, Name Baby
Ich finde das seltsam, es macht mir ein komisches Gefühl im Bauch.
was haltet ihr davon?
Danke
vg VZ
5 Antworten
Bei den Vater-Wochenenden geht es doch darum, den Kontakt zum Vater nicht ganz zu verlieren und dass man sich sieht oder gemeinsam Sachen unternimmt.
Die Kinder aus der neuen Ehe gehören dazu, sind aber nicht die Hauptpersonen. So würde ich das sehen.
Dieses *ich vermisse Euch* hätte hauptsächlich vom Vater kommen sollen. Der Vater hätte es auch selber schreiben müssen. Ein, zwei Sätze mehr wären auch nett gewesen. Finde ich zumindest, gerade in so einer schwierigen Konstellation.
Sie werden versuchen wollen, aus allen Beteiligten eine Patchworkfamilie zu machen. Das das alles nicht so leicht ist, dürfte auch jedem klar sein, der eine Scheidung mit Kindern erlebt.
Die Karte finde ich völlig in Ordnung. Die Besuchsregelung ist etwas knapp. Und alle vier bis 6 Wochen müssten die Kinder das wohl sicher auch hinkriegen. Die Handyregel ist gut.
Die offizielle Besuchsregelung ist, dass sie jedes zweite Wochenende und die Hälfte der Ferien bei ihm sind. Daran hat er sich leider nie gehalten. Solange unsere Kinder wollen, dürfen sie von mir aus zu ihm.
Die Handyregel ist meiner Meinung nach unsozial.
Meine Frage bezog sich auf den kurz gehaltenen Text der Postkarte. Ich finde, er ist manipulativ und wird nicht dafür sorgen, dass sie lieber dort sind, sondern nur ausrichten, dass sie ein schlechtes Gewissen bekommen.
Finde das mit der Karte eigentlich ganz süß.
Setzt euch zusammen mit den Kindern hin und besprecht was die Kinder sich wünschen und wie man den Umgang besser gestalten kann.
Dann lasst es. Die Kinder sind alt genug, um selbst entscheiden zu können, ob sie weiter dahin gehen wollen oder nicht. Dazu sollten sie m.M.n nicht gezwungen werden, wenn sie sich da unwohl fühlen.
Die Karte kannst du ihnen ruhig geben, aber setz dich doch mal mit ihnen zusammen und frag sie, ob sie da überhaupt noch hingehen wollen oder nicht. Wenn der Vater sie wirklich sehen will, kann er sich ja bei euch melden
Förmlicher und unpersönlicher geht gar nicht.
Dann lass sie doch nicht mehr hingehen.
Das ist doch für alle das beste.
Ich würde es den Kindern nicht verbieten, sondern sie fragen, ob sie da noch hinwollen.
Die Frage erübrigt sich ja. Sie wollen offensichtlich nicht mehr hin, weil sie sich unerwünscht fühlen, ihr Zimmer vergessen wird zu heizen usw.
Ich habe den Eindruck, dass Du die Kinder manipulierst. Du bemühst Dich anscheinend auch nicht wirklich darum gemeinsam mit Deinem Mann Dinge zu klären. Ich glaube, Du hättest es am liebsten, er und seine neue Familie würden aus Euerem Leben verschwinden und nur noch wortlos zahlen. Dein Mann scheint sich bei seinen Besuchen bei Euch auch nicht willkommen und wohl zu fühlen.