Umfrage- Habt Ihr schon einmal Hausarrest bekommen?

Das Ergebnis basiert auf 32 Abstimmungen

Ja 72%
Nein 28%

18 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ja

Von meinen Eltern nie, aber im Kinderheim.

Meine damalige Zimmermitbewohnerin und beste Freundin ist mit mir zur Polizei gegangen, nachdem ein Betreuer aus dem Heim mich vermehrt angefasst hat. Und sie konnte einiges davon eben bezeugen, weil sie dabei war.

Als wir von der Polizei wiederkamen, hat uns eine Betreuerin abgefangen und uns sowas von fertig gemacht: was uns einfallen würde, dem armen Betreuer sowas anzutun. Er ist ja so christlich und erwartet sein drittes Kind, außerdem ist er ja verheiratet und würde sowas niemals tun.

Ende der Geschichte: wir bekamen Hausarrest, ich wurde später in ein anderes Heim abgeschoben und die Polizei hat das Verfahren eingestellt, weil wir "nur Aufmerksamkeit wollten" und "ein so großartiger Mann sich niemals an Kindern vergehen würde".

Weil man sich ja auch mit 12 denkt: boah ja man lass den mal aus Spaß anzeigen gehen.

Bin im selben Jahr zum Glück generell ausm Heim rausgekommen und hab dann wieder bei meinen Eltern gelebt. Die waren auch die einzigen, vor allem mein Dad, die mir geglaubt haben.

Und ich bin wegen der ganzen Sache noch heute in Therapie, wegen ner Traumafolgestörung. Aber ja klar, wir wollten schließlich nur Aufmerksamkeit. Danke für nichts.

Die Betreuerin, die uns damals abgepasst und uns Hausarrest gegeben hat, war gestern zufällig in der Stadt, als ich auf meine Freunde gewartet hab. Das hat wieder sehr viel ausgegraben an Erinnerungen und ich hab mich dann hinter nem Baum versteckt, bis sie außer Sichtweite war. Sie ist die letzte Person, die ich sehen will, neben dem Betreuer, der mich damals angefasst hat.

EarthCitizen20  26.02.2023, 17:50

Es ist zu überlegen, ob auch heute noch gegen diese Menschen straf- wie zivilrechtlich vorgegangen werden kann.

0
moonjosart  26.02.2023, 17:55
@EarthCitizen20

Ich tu mir das nimmer an. Vertrauen in die Polizei habe ich auch nicht mehr seither. Bin ein Jahr später missbraucht worden & hab das niemanden erzählt, weil ich keine Lust hatte, wieder als Lügner dazustehen.

0
EarthCitizen20  26.02.2023, 17:57
@moonjosart

Da wäre es sinnvoll, über alles das mal mit einem Rechtsanwalt zu besprechen, damit der alles klären kann. Ebenso macht es Sinn, auch eine Hilfsorganisation anzusprechen, die unterstützen kann alles das zu verarbeiten.

0
EarthCitizen20  26.02.2023, 18:12
@moonjosart

Eine weitere Möglichkeit wäre, mit dem Thema an die Öffentlichkeit zu gehen. Da gibt es Magazine bei verschiedenen Fernsehsendern, die solche Themen schon aufgreifen würden.

Wir beobachten auch heute immer noch Menschen, die solche Dinge billigen oder selbst machen würden.

Erziehung darf sich meiner Meinung nach nicht auf Gewalt oder Drohingen aufbauen, sondern auf einer Guidance. Das bedeutet, dass die Menschen auf das Durchsetzen eigener Bedürfnisse verzichten, dafür aber etwas Gemeinsames schaffen, was letztlich die Bedürfnisse bedienen würde.

0
Ja

Hallo BeantyLombers32,

man hatte mir in meiner Kindheit mehrmals Freiheitsberaubung angetan - doch hatte ich in allen Fällen einen "rettenden Engel". Das die Täter damals straffrei davongekommen sind, mag nach all der vergangenen Zeit ein anderes Thema sein.

Eine Freiheitsstrafe kann nur von eine*r*m Richter*in in einem strafrechtlich korrekten Verfahren ausgesprochen werden. Sie ist willkürlich unter keinen Umständen zu rechtfertigen. Bei Kindern sehe ich in solchen Fällen bereits das Kindeswohl mehr als gefährdet.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
DieMelanie222  26.02.2023, 16:37

Was es auch ist, nimm weniger

0
EarthCitizen20  26.02.2023, 16:58
@DieMelanie222

Es ist immer Freiheitsberaubung: § 239 StGB (D): (1) Wer einen Menschen einsperrt oder auf andere Weise der Freiheit beraubt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft www.dejure.org).

Der Paragraph macht keine Ausnahme gegenüber z.B. Kindern oder Jugendlichen. Sollte es einen Paragraphen z.B. im BGB (D) geben, der dies versucht, kann das Strafgesetz nicht dadurch ausgehebelt werden.

0
DieMelanie222  26.02.2023, 17:00
@EarthCitizen20

Nein, Hausarrest fällt nicht unter diesen Paragraphen. Du darfst gerne einen Fall suchen wo Eltern deswegen angeklagt und verurteilt wurden.

Mal ein Wochenende zuhause ist ene Erzieherische Maßname und keine Freiheitsberaubung und deswegen zulässig.

0
EarthCitizen20  26.02.2023, 17:10
@DieMelanie222

Ich unterstelle der Gesellschaft hier die Duldung einer Straftat - und in der Folge wurde sicherlich niemand angeklagt.

Zumal ist zu erwarten gewesen, dass die Kinder in der Weise erpressbar waren, dass sie nie Strafanzeige erstattet hätten, die Eltern die Straftat auch verschleiert hätten, die Beweislage in vielen Fällen schwierig gewesen wäre.

0
EarthCitizen20  26.02.2023, 17:28
@DieMelanie222

Ich lese den Gesetzestext so, wie er da steht - und das sei mir erlaubt.

Ich würde keine "Erziehungsmaßnahmen", die Strafgesetze verletzen, anwenden.

0
Ja

Ja Hauarrest habe ich früher öfter bekommen. Die Gründe waren vielfältig, Lügen, Unordnung, schulische Leistungen und vieles mehr. Oft gab es zusätzlich noch den Hintern versohlt.

Ja

An die Gründe dafür kann ich mich nicht mehr wirklich erinnern.

Ich vermute aber:

  • Widerworte gegeben
  • Streit mit einem Elternteil und nicht eingenickt

Hat mich damals aber nicht wirklich gestört. In meinem Zimmer hatte ich wenigstens vorrübergehend Ruhe. Ich hatte meine Bücher, meine Phantasie, Stifte und Papier.

Im Prinzip war es also sinnfrei.

Ja

Vor 30 Jahren oder so, wegen verschiedenster Dinge,