Um wieviel Prozent erhöht sich der Energiebedarf der unteren Wohnung, wenn die obere Wohnung nicht mehr geheizt wird(je 100qm Wohnfläche, Bj 1953, ungedämmt)?
Es handelt sich hier um ein freistehendes 2Familienhaus. Bisher war der Gasjahresverbrauch so ca 41000Kw/h für beide Wohnungen. Im letzten Jahr wurde nur noch die untere Wohnung beheizt, oben nur Frostwächter.
Der Jahresverbrauch lag jetzt bei 26000Kw/h.
Erwartet hätte ich so ca die Hälfte, also irgendetwas um 20500 - 21000.
Jetzt sind aber 5000Kw/h mehr für die untere Wohnung angefallen, bei gleichem Heizverhalten. Ist es möglich, das so viel Wärme durch die Decke verlustig geht, weil die Gegenwärme von der oberen Wohnung fehlt ?!?!
5 Antworten
- Zuerst muss man die Heizgradtage der verschiedenen Jahre vergleichen, sonst liegt man bös daneben.
- Dann die Wohnungsfläche: Decken- gleich Bodenfläche. Ist der Boden kalt (wohl nicht ganz, auch wenn Keller)
- Bei einem Würfel ist die Decke ein Sechstel der Fläche. Oder wenn statt 4 (Wände) plötzlich 5 Aussenflächen kalt sind, gibt das grob einen Heizmehrbedaf von 25%
- Bei einer nicht würfelförmigen Wohung (was die meisten ja sind) kommt mit einer kalten Decke deutlich mehr hinzu als 25%:
- Bei einer Wohnung von 7x7m mit 2,5m Höhe ist die Decke 29% der Aussenfläche (inkl. Boden), bzw. es kommen (falls der Boden warm ist) zu den Wänden 70% Aussenfläche hinzu!
- Das dürfte deutlich machen, dass der neue Heizbedarf niemals nur die Hälfte sein kann, sondern deutlich mehr.
Zuerst muss berücksichtigt werden, dass man 2 unterschiedliche Jahre nicht über den reinen Verbrauch vergleichen kann ohne den Jahresverlauf für den Wärmebedarf zu kennen (Stichwort: Gradtagszahlen).
Aber das sich der Gesamtwärmebedarf eines Gebäudes nicht halbiert wenn man 50% der Räume (oder in diesem Fall eine von 2 Etagen) ist vollkommen normal.
Das dein Wärmebedarf um 20-25% gestiegen sind klingt für mich plausibel.
Kann man pauschal nicht sagen, da das auf mehrere unbekannte Faktoren ankommt wie:
- Wärmedurchgangskoeffizient zu den anderen Räumen
- Fläche zu den anderen Räumen
- Temperatur in der unbeheizten Wohnung
- Temperatur in den anderen umliegenden beheizten Wohnung
Warme Luft steigt nach oben. Du wirst im Vorjahr also in der oberen Wohnung von der Erwärmung des Bodens (durch die aufsteigende Wärme in der unteren Wohnung) profitiert haben. War quasi wie eine Fußbodenheizung und hat den Energiebedarf im Obergeschoss leicht gesenkt.
Ansonsten gilt, was Asardec schon geschrieben hat.
Ich bin kein Fachmann, habe mich aber ein Leben lang dafür interessiert. Ich denke, das ist ziemlich genau das, was man erwarten kann. Du heizt die obere Wohnung ein bisschen mit.
ihn interessiert das Umgekehrte