Übergewichtige Freundin möchte, dass sich ihr Kind zum Lego Land fahren?
ne Freundin von mir hat einen 10-jährigen Sohn, ihr Mann ist Alkoholiker und beteiligt sich weder am Familienleben noch an der Erziehung. Sie hat ihrem Sohn versprochen, mit ihm ins Legoland zu fahren, wenn er gute Noten schreibt. Zwar hat sie einen Führerschein, aber sie traut sich keine längeren Strecken zu fahren.
Jetzt hat sie mich schon zum dritten Mal gefragt, ob ich sie und ihren Sohn hinfahren könnte – sie würde dafür die Tickets und die Spritkosten übernehmen. Ich finde das ehrlich gesagt ziemlich unverschämt und habe erneut abgelehnt. Ich bin selbst Mutter von zwei Kindern, habe einen Schwerbehindertenstatus und Pflegegrad 1 – ich habe selbst genug Belastung.
Zusätzlich ist ständig irgendetwas mit ihrem Auto – entweder es ist kaputt, springt nicht an oder macht Probleme. Dann ruft sie mich an, ob ich sie irgendwo aufgabeln kann. Sie sagt, sie bräuchte wegen ihres starken Übergewichts generell öfter Hilfe, aber für mich wird das alles einfach zu viel.
Ich fühle mich zunehmend unter Druck gesetzt. Seht ihr das auch als Ausnutzen? Und wie kann ich ihr höflich, aber klar sagen, dass ich mich nicht ständig um ihre privaten Angelegenheiten kümmern möchte oder kann?“
7 Antworten
Nein, das sehe ich nicht als Ausnutzen.
Ausnutzen wäre, wenn sie dir nichts dafür geben wollen würde, aber sie begründet es damit, dass sie angst vor weiten Strecken hat.
Unverschämt finde ich eher, dass du sie unverschämt nennst. Abgesehen davon - was hat ihr Übergewicht damit zu tun, ob sie dich um Hilfe fragt?
Arme Frau, die ne Freundin wie dich hat...
Ja, wer solche Freunde hat, der braucht eigentlich keine Feinde mehr.
Ich sehe da kein Ausnutzen,
sie hat dich gefragt und dir ein Angebot gemacht.
Jetzt könnte man sich die Strecke ansehen, die Kosten kalkulieren, inclusive Eintritt für dich und deine zwei Kinder und dann entscheiden ob ihr da was ändern wollt oder machen, oder halt nicht.
Danke für deine Perspektive
Klar, sie hat mir ein Angebot gemacht, und sie zwingt mich nicht direkt. Aber es ist eben nicht das erste Mal. Es geht mir weniger um diese eine Fahrt, sondern um das Gesamtbild: Ich werde regelmäßig eingespannt, wenn ihr Auto kaputt ist oder sie etwas nicht hinbekommt, und da kommt emotionaler Druck mit rein, gerade wenn sie sagt, sie braucht wegen ihres Übergewichts Hilfe oder weil sie ihrem Kind was versprochen hat.
Ich helfe gern, wenn ich kann aber ich habe selbst zwei Kinder, bin gesundheitlich eingeschränkt und habe ehrlich gesagt kaum Kapazitäten übrig. Es fühlt sich irgendwann nicht mehr nach „bitten“ an, sondern eher wie eine Erwartung. Und das belastet mich.
Du bist nicht verantwortlich ihre Versprechungen an den Sohn zu erfüllen und du brauchst dich auch nicht übermäßig dem sozialen Druck zu beugen den sie aufbaut.
Aber du musst ihr eben auch sagen wenn es dir zu viel wird und sie zu viel verlangt.
Das muss eine Freundschaft aushalten können, ansonsten ist es keine.
Ich will dich auch gar nicht bitten das für ihren Sohn zu prüfen ob es möglich ist.
Du hast deine Meinung und sicher selber schon darüber nachgedacht.
Was nicht ist, passt eben nicht.
Ich weiß nicht wie weit das von euch weg ist,
oder ob sie vielleicht mit den öffentlichen (Bahn, Flixbus) fahren können, oder wie weit sie selber fahren kann.
Muss sie eben in Etappen fahren, mit Pausen zwischendurch, usw.
Erkläre es ihr so, das sie es versteht.
Nein. Es ist kein Ausnutzen zumal sie für deine Unkosten aufkommt PLUS Dir auch den Eintritt bezahlt.
Es ist von ihrer Seite eine normale Frage. Auch wenn sie dich fragt, ob du sie hier oder da aufgabeln kannst.
Es steht dir doch jederzeit frei, Nein zu sagen.
Natürlich wendet sie sich im Fall der Fälle (Hilfe in allen Lebenslagen) an dich, weil sie weiß, dass du ihr eben hilfst und bereit bist einzuspringen. Wer fragt nicht als erstes eine Person, die zuverlässig da ist?
Solange du die Antwort nicht gibst (ja geht oder eben nein, geht nicht) fragt sie natürlich nach.
Ich weiß, dass sie mich fragt, weil ich in der Vergangenheit oft geholfen habe und sie sich auf mich verlässt. Und ja, ich kann jederzeit Nein sagen das tue ich inzwischen auch konsequent. Mittlerweile habe ich zum Beispiel schon dreimal bei der LEGOLAND-Fahrt nein gesagt.
Aber es ist einfach so, dass ständig irgendetwas ist, und ich langsam an meine Grenzen komme. Ich sage deutlich Nein, aber sie scheint das nicht zu verstehen und fragt trotzdem immer wieder nach. Das belastet mich sehr und ich weiß nicht mehr, wie ich ihr das klar machen soll, ohne unsere Freundschaft zu gefährden.
Danke, dass du mir geholfen hast, das mal aus einer anderen Perspektive zu sehen.
Aber es ist einfach so, dass ständig irgendetwas ist, und ich langsam an meine Grenzen komme. Ich sage deutlich Nein, aber sie scheint das nicht zu verstehen und fragt trotzdem immer wieder nach. Das belastet mich sehr und ich weiß nicht mehr, wie ich ihr das klar machen soll, ohne unsere Freundschaft zu gefährden.
Genau so kannst und darfst du es ihr sagen. Das du auch am Limit bist und nicht die Kraft, für sie und ihren Sohn die Verantwortung zu übernehmen.
Die ein oder andere Gefälligkeit oder Hilfe ja. Aber kein Standby mehr oder so ein Gewaltakt wie Legoland. (Um welche Strecke geht's eigentlich?)
Lass dich nicht unter Druck setzen. Eine Freundschaft muss ein nein und Grenzen aushalten.
Sie hat ihr Übergewicht. Du deine Behinderung. Ihr habt beide eure "Päckchen" zu tragen und jede muss letztendlich zusehen, wie sie alleine zurecht kommt ohne das die Freundin auf fingerschnipp springt.
Bleib bei deinem nein beim Legoland. Und bei den anderen Dingen entscheidest du, wie es DIR gerade rein passt. Und wenn nicht, muss sie sich einen anderen Fahrer suchen.
Sonst jammert und bohrt sie so lange bis du einknickst (auch das hat sie wohl schon gelernt - wenn sie lange genug bohrt und Druck macht, gibst du nach. Lass das nicht mehr zu!)
Nein, ich sehe da kein Ausnutzen.
Sie würde, wenn ich das richtig verstehe, ja auch für Dich ein Ticket kaufen? Das ist eine Transaktion. Ich finde, für sowas sind Freunde da.
Nicht wirklich. Sie hat eine Freundin um einen Gefallen gebeten. Ist nichts schlimmes...
Da möchte man íhre Feinde gar nicht kennenlernen.