Typische Kennzeichen für den ersten Weltkrieg?

5 Antworten

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Das wichtige am 1. Weltkrieg (1914-1918), in dem Deutschland-Österreich gegen die Alliierten, also Russland (bis 1917), Frankreich, England und die USA kämpfte war, dass zum ersten Mal Materialschlachten im großen Stil eine Rolle spielten.

Taktik wurde weniger wichtig, es ging vor allem darum wer mehr Material/Menschen in die Schlacht werfen konnte, im Sinne eines Abnutzungskriegs. Dies hatte e zwar schon in kleineren Maßstäben gegeben, aber eben nicht geltend für einen kompletten Krieg mit derartigen Verlusten (z.B, im Sezessionskrieg während Grants Überlandfeldzug)

Außerdem wurden erstmals chemische Waffen im großen eingesetzt, z.B. gab es Gasangriffe.

Panzer und anderes Kriegsgerät war ebenfalls neu (ich weiß jetzt nicht, ob man das jetzt nicht einfach unter waffenentwicklungen packen kann), wichtig waren auf jeden Fall die Luftaufklärung mit Flugzeugen oder übaerhaupt Flugzeuge in der Kriegsführung (im amerikanischen Szessionskrieg wurden zur Aufklärung aus der Luft z.B. Heißluftballone verwendet), zudem hatte die Kavallerie ausgedient

Das typische am 1. Weltkrieg ist, dass dieser Konflikt der erste industriell geführte Krieg war. Man versuchte durch einen hohen Materialeinsatz und/oder Menscheneinsatz ('Blutpumpe') einen strategischen Erfolg erreichen.

Auch neue technologische Neuerungen wie Panzer, Maschinengewehre, Flugzeuge, U Boote, schwere Artillerie, Hinderlader usw. änderten sich die Art Krieg zu führen.

Die Änderungen werden offensichtlich wenn man z.B. den deutsch franz. Krieg von 1871 oder den des US Bürgerkrieges mit den des 1 Weltkrieges vergleicht

Woher ich das weiß:Hobby – Sehe sehr gerne Geschichtsdokus
jennika0 
Fragesteller
 18.12.2017, 14:43

Danke und wer waren die kriegsgegner im 1. Weltkrieg

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LeBonyt  18.12.2017, 15:08
@jennika0

Echt jetzt? Es gab zwei Fronten: Westfront (Frankreich, Vereinigte Königreich; Belgien) und Ostfront (Russland). Nach der Versenkung der Lusitania durch ein deutsches U-Boot war Anlass für die USA ein Expeditionskorps nach Europa zu schicken.

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BeviBaby  12.03.2018, 21:55

Us Bürgerkrieg? Google mal Grants Überlandfeldzug. Da haben wir auch Grabenkrieg, Luftaufklärung udn Materialschlachten. Zwar nicht hauptsächlich aber vorhanden waren sie

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Der erste war (noch) ein "Grabenkrieg" in dem die Soldaten in selbst ausgehobenen Schützengräben auf einander schossen und tatsächlich ohne persönliche Deckung auf "den Feind"losrannten. Der Chemiker Fritz Haber entwickelte dann die Technik des Gaskrieges der die Feinde per Giftgas niedermachen sollte. Wie der (spätere) "Führer" es am eigenen Leib erfuhr, war das nicht gerade eine "humane" Art zu kämpfen. Andere moderne Kriegstechniken waren die Einsätze von gepanzerten Fahrzeugen, Minen und die Luftwaffe.

Ein typisches Kennzeichen mehrere dass man Zeppeline benutzt hat um Städte wie z.b. London zu bombardieren

Das typische am 1. Weltkrieg war, dass Deutschland (Osteuropa) und Österreich (Balkan) nicht nur in Ansätzen, vergleichbar agierten, wie später Deutschland im 2. Weltkrieg. Da wäre: Die ungleiche Behandlung der Kriegsgefangenen Ost/West. Einfangen von Zwangsarbeitern im Osten, Zerstörung ganzer Orte aus Willkür, ohne Kriegseinwirkung, dabei Zerstörung von unersetzlichen Kulturgütern. Luftangriffe gegen Zivilisten. Rein schießen mit Artillerie in Städte, ohne auf Zivilisten Rücksicht zu nehmen. Gaseinsatz aber gegen Soldaten. Menschen verachtende Ideologie. Begriffe wie Untermenschen wurden schon damals in Deutschland bezüglich der Menschen in Osteuropa etabliert. Ausbeutung der im Osten besetzen Gebiete. Kolonisationspläne für die im Osten eroberten Gebiete. Praktisch haben die Deutschen dann im 2. Weltkrieg versucht mit „Generalplan Ost“, die Pläne aus den 1. Weltkrieg mit „Ober Ost“, zu übertreffen.

www.zdf.de/.../herrenmenschen-fuer-den-kaiser-ober-ost-die-vergessene-kolonie

Die Österreicher haben eigentlich vergleichbar auf dem Balkan agiert. Die Ausnahme war, dass sie „nur“ die Gebiete beherrschen wollten und nicht kolonisieren wollten. Die Österreichischen Gräueltaten auf dem Balkan waren jedoch vergleichbar, die arrogante Ideologie gleich.

www1.habsburger.net/.../die-kriegsverbrechen-der-k-u-k-armee

Die k. u. k. Armee verfolgte – getrieben von Ressentiments und Spionageverdacht – Teile der eigenen Bevölkerung als „inneren Feind“. Aber auch bei der militärischen Invasion fielen abertausende Zivilisten den Gewalttaten der Soldaten zum Opfer. Neben den Kriegsverbrechen der marodierenden Soldaten zeichnete sich auch die habsburgische Militärjustiz durch eine unrühmliche ‚Effizienz‘ aus.

Auch vonseiten der k. u. k. Armee gab es massive Ressentiments gegen die ethnisch-religiösen Minderheiten im eigenen Staat sowie gegen die Zivilisten der besetzten Gebiete. Dies führte zu einem übersteigerten Misstrauen gegenüber manchen Bevölkerungsgruppen, die seit Kriegsbeginn unter dem Generalverdacht der Unzuverlässigkeit, Spionage und Feindkollaboration standen. Die Gewaltaktionen der k. u. k. Armee richteten sich dabei besonders gegen die jüdische, polnische und ruthenische Bevölkerung in der Bukowina, in Galizien und in den besetzten russischen Gebieten, sowie gegen die serbische, montenegrinische und bosnische Bevölkerung in den eroberten Gebieten am Balkan. Die Ausschreitungen wurden, so der Historiker Anton Holzer, "[...] von höchster Stelle angeordnet und geplant. Dazu gehörten etwa Geiselnahmen und Geiselerschießungen, Zwangsdeportationen, Internierungen und Zwangsarbeit - und […] Massenhinrichtungen. Die gewaltsame Politik des Militärs wurde von weiteren, teils geduldeten, teils straflos gestellten Gewaltexzessen begleitet: Vergewaltigungen, Plünderungen, willkürliche Tötungen und Zerstörungen von Häusern.

Ein österreichischer Soldat, der im August 1914 in die serbische Stadt Šabac einmarschierte, beschreibt die Anordnung folgendermaßen: "Wir erhielten den Befehl, und dieser wurde uns laut vorgelesen, alles zu töten und niederzubrennen, was uns im Laufe dieser Kampagne über den Weg läuft, und alles was serbisch ist, zu zerstören." Während des Massakers von Šabac wurde mehrere Tage lang geplündert und gebrandschatzt, die Bevölkerung interniert, gedemütigt, misshandelt, vergewaltigt und willkürlich ermordet. Im Zuge dieser Gräueltaten – die insgesamt etwa 200 Zivilisten das Leben kostete – kam es auch zu einer Massenerschießung: Am 17. August 1914 wurden Dorfbewohner am Kirchenplatz zusammengetrieben, etwa 80 von ihnen auf Befehl erschossen und anschließend in einem Massengrab verscharrt.

Neben den Soldaten spielte auch die österreichisch-ungarische Militärjustiz eine unrühmliche Rolle bei Kriegsverbrechen gegen die Zivilbevölkerung. Die habsburgischen Standgerichte erließen massenhaft Todesurteile. Auch wenn sich das quantitative Ausmaß der Hinrichtungen heute nur noch schwer rekonstruieren lässt, so kann doch davon ausgegangen werden, dass die Zahl der Todesopfer in die Tausende geht. Nach verschiedenen Quellen wurden bereits innerhalb der ersten Kriegsmonate zwischen 11.400 bis 36.000 Zivilisten zum Tod am Galgen verurteilt. Um die zahlreichen Todesurteile vollstrecken zu können, mussten die Behörden bereits 1914 zusätzliche Henker anwerben und ausbilden. Oft bedurfte es keines besonderen Anlasses, um die Militärjustiz in Gang zu setzen: Eine unbedachte Äußerung, ein fadenscheiniger Verdacht oder der Hinweis eines Denunzianten waren meist völlig ausreichend, um als unschuldiger Zivilist am Galgen zu enden. Darüber hinaus gab es neben den Standgerichten zusehends ‚wilde‘ Hinrichtungen. Deren Urteile wurden nur noch vom jeweiligen Kommandanten gefällt.

Die Militärjustiz liquidierte ihre Opfer vorzugsweise mithilfe des Galgens auf den zentralen Plätzen der Dörfer und Städte und zwang die Bevölkerung, den Hinrichtungen beizuwohnen. Die leblosen Körper ließ man anschließend mehrere Tage am Strick hängen, um so vor Augen zu führen, wie die österreichisch-ungarische Armee mit „Spionen“ und „Verrätern“ verfuhr.