Trotz erfolgreichem Studium kein Job

11 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo,

entgegen dieser ganzen Antworten von nicht-Bachelor-Geografen (sorry Leute ^^), muss ich als Geographie-Bachelor mal etwas zu diesem Thema sagen - denn ich habe einen Job! Und zwar Vollzeit, gut bezahlt (fast genauso gut wie meine Master-Kollegen) und im Arbeits- und Umweltschutz eines großen Unternehmens - und ich musste 1 Monat lang suchen.

Das meine Situation nicht der Regelfall ist, ist auch klar. Ich habe einen Freund der hat einen 1er Master in Geowissenschaften und hat 1,5 Jahre gesucht.

Ich habe keinen Masterplatz bekommen und mich deshalb notgedrungen auf alles mögliche damals beworben - und hatte Glück. Bzw. Glück ist es nicht alleine, es kommt auf verschiedene Faktoren an. Ich zähl die mal auf, die ich relevant finde:

- Vertiefung im Studium (Physische - Human), oder hat man kein Profil gebildet und einfach alles mögliche belegt? - Das mögen die meisten AG nämlich garnicht, weil dann zutrifft "der Geograf kann alles, aber nichts richtig".

- verschiedene soft skills usw!!! Ganz, ganz wichtig! Viele AG sehen es gerne, wenn man angagiert ist, gut organisieren kann, vllt. Erfahrungen im Projektmanagement gemacht hat, EDV-versiert ist usw.

- was für Praktika man gemacht hat und wo man neben dem Studium gearbeitet hat. Eine SHK-Stelle beim eigenen Institut z.B. oder bei einem Unternehmen mit Bezug zum Studium sagt viel mehr aus als ein Nebenjob bei Rewe.

- Interdisziplinarität! Flexibilität im Einsatzbereich! Bedeutet: Stehst du nur auf Permafrost? Ja dann wundert mich nix mehr...man muss inhaltlich flexibel sein können.

- Verhandlungsgeschick! Auftreten im Bewerbungsgespräch! Hier gehts nämlich los, wer da Defizite hat - da ist es auch egal ob man Geographie oder sonst was studiert hat. Wer sich nicht gut verkaufen kann, hat Pech gehabt.

- Wissbegierde!

- Letzteres: Vitamin B

Das alles zusammen hat bei mir dazu geführt, dass ich echt schnell einen guten Job gefunden habe.

Du hast nicht das falsche Fach studiert, man muss nur seine passende Nische finden! Und das geht! Bei dem einen schneller, bei dem anderen langsamer.


Viel Erfolg!!

Ja ich denke so sollte man das sehen: wie in jedem Job muss man zum Unternehmen passen und das geht über den bloßen Abschluss hinaus... Ein 1,0 Master kann in dieser Hinsicht einem durchschnittlichen Bachelor unterlegen sein. Ich bin mir sicher, dass ich nicht das falsche studiert habe: man lernt im Studium sowieso auch etwas, das über das inhaltliche hinausgeht, etwas fürs Leben, gute Erfahrungen - wenn nicht für einen Job, für irgendetwas wird es gut sein, früher oder später... PS. Danke für die unterschiedlichen Meinungen und Kommentare, habe nicht mit so vielen gerechnet :)

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Nach was für einem Job (Fachbereich, Aufgabenfeld, Wissenschaft/Wirtschaft) und in welchem Umkreis suchst du denn?

Ich habe selbst auch Geographie studiert, aber mit Diplom abeschlossen. Und auch damit habe ich fast ein Jahr gesucht, bis ich einen Job hatte. Von Bekannten, die mit dem Bachelor in Geographie einen Job gesucht haben, weiß ich, dass nur die, die im Bereich Geoinformatik gesucht haben, relativ schnell (innerhalb eines halben Jahres bis Jahres) in der freien Wirtschaft Fuß gefasst haben. In den anderen Fachrichtungen sieht es nicht so gut aus, da ist meist ein Master-Abschluss oder Arbeitserfahrung und Qualifikationen, die über das Studium herausreichen, erwünscht.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Im Bereich Geographie in der Forschung tätig

bin zwar kein geologe - aber hast duschon mal daran gedacht, dich auf den internationalen bzw weltweiten markt zu bewerben ? vielleicht musst du dich aber auch nur zunächst etwas weiter unten plazieren, um später etwas passendes zu finden .-lg.


Ja VL. Muss ich meine Ansprüche erst mal etwas zurückschrauben

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Hihi, der Fragesteller ist auch kein Geologe, sondern Geograph ;-). Aber ansonsten hast du Recht.

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@aurata

siehste - hätt' er mal was gescheites wie bäcker oder schuster studiert, dann hätte er auch ne ordentliche antwort bekommen :)))

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Die meisten Hochschulabsolventen brauchen bis zu zwei Jahren, um einen Job zu finden mit Zukunftsperspektive. Wer nicht gerade ein duales Studium absolviert hat mit Arbeit in einem Betrieb, dem fehlt die Berufserfahrung und der hat wenig Chancen. Meine Tochter mit Diplom kommt von einem schlecht bezahlten Praktikum zum nächsten, von einem schlecht bezahlten Volontariat zum nächsten. Anzahl der Bewerbungen: fast 150.

Die Geographie gehört zu den klassischen Akademikerberufen. Da bist du mit nem Bacherlor einfach  noch Grundschüler.  

Für ne ordentliche Festanstellung wirst du wahrscheinlich promovieren müssen.  Ohne Master hättest du es auch ganz bleiben lassen können. 

Für Hilfsgeologen gibt es einfach keine Verwendung. Da gibt es Laboranten und technische Assistenten die dafür viel besser ausgebildet sind.  Und für die Leitung einer wissenschaftlichen  Projektgruppe fehlt dir eben was. Da stehst du ja im Rang über den Doktoranten.

Selbst wenn auf der unteren Ebene mal ein Akademikerjob anfällt wird der dann eher mit nem Ing. besetzt.

Du bist nicht Geograf oder? Promovieren in diesem Fach macht nur Sinn, wenn man in Wissenschaft und Forschung bleiben möchte oder Bock auf Lehre hat. Und das mit dem Ing. stimmt auch nicht ganz.

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@DocCat

macht nur Sinn, wenn man in Wissenschaft und Forschung bleiben möchte

Ja, eben, und außerhalb davon gibt es kaum Jobs. Geographie ist eben Wissenschaft. Mit Geographie kann man ja nix herstellen.

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@Effigies

Nein, das stimmt so nicht. Gut, man kann nichts "herstellen", das ist richtig. Aber!Je nach Vertiefung ist die Geografie sehr vielseitig einsetzbar - ich weiß es doch aus Erfahrung. Man muss nur wissen, wie und was gefragt ist. Jedoch denke ich, dass dieses Studienfach entweder reformiert oder je nachdem in die Geowissenschaften/Sozialwissenschaften integriert werden sollte...aber diese Diskussion führt zu nichts.

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