Trennung aus toxischer Ehe, auf einmal ist er der Super Vater?
Hallo zusammen
ich habe es geschafft und bin nun endlich getrennt. Allerdings ist es jetzt schlimmer wie in der Ehe. Er holt täglich unsere 21 Monate alte Tochter ab. Macht mit ihr tolle Unternehmungen wie schwimmen, streichelzoo, Kirmes , Parks , Spielplatz.
Mir ist der Umgang sehr wichtig und sie soll ihren Papa auch sehen, aber jeden Tag ist mir zu viel. Ich kann nichts mit ihr unternehmen da er sie ja immer hat und wenn er morgens schon mit ihr schwimmen war oder auf der Kirmes möchte ich sie mittags nicht noch mehr reizen aussetzen. Am Wochenende holt er sie morgens ab. Bringt mir die dann iwann mittags ( eigentlich schläft sie mittags auch noch) und ich habe dann 1 oder 2 Stunden Zeit um ihr Essen zu geben und dann holt er sie wieder ab. Ich finde dieses hin und her ist überhaupt nicht gut.
Natürlich habe ich ihn schon drauf angesprochen und ihm vorgeschlagen sie an bestimmten Tagen in der Woche abzuholen. Die Tage könnte er sich auch selber aussuchen. Ich habe an drei Tage insgesamt gedacht. Zwei in der Woche und am Wochenende einen ganzen Tag.
Damit für die kleine eine Struktur rein kommt.
Seine Antwort war: „Ich solle keinen Krieg anfangen und ihm die Kleine verbieten. Sie hat eine Struktur und das ist jeden Tag ihren Vater sehen“.
Meine anderen zwei Kinder leiden auch unter der Situation. Dazu kommt noch das ich extreme Angst vor ihn habe (wurde schon gewalttätig mir gegenüber).
Beim Anwalt war ich auch schon und den Brief bekommt er am Montag plus einen Termin beim Jugendamt habe ich auch schon gemacht allerdings ist der Termin erst nächstes Jahr. Solange müsse ich gute Miene zum bösen Spiel machen.
Aber ich merke das die kleine sehr schlecht und unruhig schläft. Sie ist Dauer müde.
Meine frage ist, da ich die Vermutung habe ( nicht nur ich) das er narzisstische Züge hat folgende
Ist es nur eine Phase die vorbei geht? Die einen sagen sobald er eine neue Zufuhr Quelle hat hört es auf.
er hat schon zwei Kinder zu dem einen wenig Kontakt ( sie ist erwachsen) und zu dem anderen gar keinen.
Oder wird es immer so weiter geben?
Ich weiß nicht mehr weiter
Tut mir leid für den langen text.
3 Antworten
Das ist leider ein sehr typisches Muster in gewaltvollen Beziehungen, dass besonders nach der Trennung die Kinder instrumentalisiert werden, um weiterhin eine Kontrolle über die Mutter auszuüben. Wie sich das entwickelt kann niemand vorhersehen. Es kann gut sein, dass das nach einer Weile abflaut und er da das Interesse verliert oder ihm das zu anstrengend wird, darauf würde ich mich an deiner Stelle aber nicht verlassen.
Ruf nochmal beim Jugendamt an und schildere die Situation, besonders dass du merkst, dass auch deine Tochter darunter leidet und dass er seine Vorschläge nicht akzeptiert und du eine Eskalation befürchtet, wenn du deine Grenzen durchsetzt. Das Jugendamt muss dann auch einen eheren Termin für dich finden und eine Umgangsregelung mit euch finden. Natürlich hat der Vater ein Recht auf den Umgang, du aber eben auch. Und das heißt nicht nur, das Kind zu füttern und ins Bett zu bringen. Was du beschreibst klingt auch dem Kindeswohl überhaupt nicht zuträglich.
Sollte sich das Jugendamt da nicht direkt drauf einlassen hol dir am besten eine Beratungsstelle für häusliche Gewalt mit ins Boot, die gibt es in vielen größeren Städten. Auch wenn du dich aus der Beziehung schon gelöst hast sind das genau die Themen, mit denen die Beraterinnen dort Erfahrung haben - und wenn sie mit dir gemeinsam einen Kontakt zum Jugendamt aufnehmen lässt sich da oft sehr viel schneller etwas erreichen. Alternativ kannst du dir auch eine Familienberatungsstelle etc suchen, die dich unterstützt.
Gegen die Einschätzung deines Anwalts alleine etwas unternehmen würde ich nicht, ich teile seine Einschätzung aber auch nicht komplett. Ich habe berufsbedingt schon viele solche Fälle mitbekommen und gerade wenn es um Sorgerecht und Umgangsregelung geht kann dein Exmann sonst natürlich auch gut das Argument anführen, dass er ja monatelang das Kind hauptsächlich betreut hat und du nie etwas mit ihm unternimmst sondern nur er Freizeit gestaltet, was ja dann auch stimmt, weil er diese Tatsachen einfach selber geschaffen hat. Halte die Situation also nicht einfach aus und warte ab sondern auch dir ruhig weitere Unterstützung, das klingt für niemanden von euch gut aushaltbar so wie es jetzt ist!
Alles Gute!
Ich habe mich an die Caritas gewandt und warte auf einen Rückruf zwecks Termin. Die Nummer habe ich vom Jugendamt bekommen.
Da geht es aber auch nur um das umgangsrecht.
Das mit der anderen Option habe ich noch gar nicht drüber nachgedacht. Da werde ich direkt anrufen und hoffe das ich dort schnell einen Termin bekomme.
Ja so habe ich mir das auch schon gedacht das er es auch so auslegen könnte. Da er ja jeden Tag die kleine hat und ich in der Woche hauptsächlich nur morgens.
vielen dank
Oje, das kenne ich.
Das ist Schikane vom Feinsten! Grade Narzisten können überhaupt nicht damit umgehen, wenn Frau sich trennt. Und jetzt macht er dir zur Rache das Leben schwer.
Gibt es irgendwen, auf den er hören würde (Familie, Freunde), der mal ruhig mit ihm darüber spricht?
Deine Angst kann ich verstehen! Aber versuche dir klar zu machen, dass Narzisten im inneren eigentlich ein winzig kleines Ego haben. Da bist du viel größer!
Vielleicht magst du mich ja anschreiben. Ich stecke in einer ähnlichen Situation und weiß auch keinen guten Rat für dich. Aber geteiltes Leid...
Der Vater ist wohl arbeitslos - oder warum hat er so viel Zeit?
Nun, da sitzt Du zwischen der Entscheidung - Wohl des Kindes/Überforderung einerseits und "Krieg mit dem Vater" andererseits.
Ich habe den Eindruck, dass es dem Vater weniger um das Kindeswohl geht als mehr darum, Dir eins auszuwischen und Dich zu drangsalieren. Könnte das sein?
Setz die Zeiten der väterlichen Betreuung fest und ziehe das durch. Ich würde dem Kindesvater ausserhalb der Betreuungszeiten noch nicht einmal die Türe aufmachen, um Streit nicht aushalten zu müssen. Und wenn er zu hartnäckig wird, würde ich mich auch nicht scheuen, die Polizei zu rufen. Belästigungen musst Du nicht dulden.
Er arbeitet. Kommt in der Woche immer direkt von der Arbeit.
Mein Anwalt sagte ich müsse mich jetzt bis zum Termin mit dem Jugendamt ruhig verhalten. Sonst könnte es nicht gut für mich ausgehen. Dabei würde ich ihm niemals den Kontakt zu seinem Kind verbieten. Das einzige was ich möchte sind geregelte Zeiten. Und ja das Gefühl haben auch andere das er mir damit eins auswischen möchte.
Er hat leider noch immer genug Macht über mich, alleine schon wegen meiner Angst.
Als ich ihm das vorgeschlagen hatte mit den bestimmten Zeiten kamen 24 Nachrichten in 1 1/2 Stunden von ihm. Darunter Beleidigungen
Deinem Anwalt stimme ich nur sehr eingeschränkt zu. Sich völlig wehrlos zu verhalten ist nicht zumutbar.
Sein Verhalten nenne ich Stalking. Sammle das und zeige ihn deswegen an. Gericht u. Polizei können ein Annäherungsverbot ausssprechen. Auch dieses Verhalten bringt ihm vor dem Jugendamt Negativpunkte. Du solltest es nur nachweisen / dokumentieren können.
Auch einen Umzug würde ich in Erwägung ziehen. Und wenn er kommt, musst Du nicht zuhause sein. Du kennst doch seine Zeiten, oder? Hast Du jemanden, der Dich begleiten könnte, wenn Du wieder nach Hause kommst?
Ich habe Angst jetzt etwas falsch zu machen wegen der kleinen. Er ist vorbestraft, hat jetzt auch wieder was am laufen.
Ich glaube eigentlich nicht das er nur Ansatz Weise die kleine komplett zu sich holen könnte, aber man soll ja niemals nie sagen.
Mein Anwalt sagte auch das wenn er vor der Türe randaliert ich die Polizei rufen soll. Aber soll das Spiel jetzt erst mal mit spielen, aber meine Nerven sind am Ende. Das schaffe ich nicht drei Monate.
denk praktisch und sei klug. Mögliche Maßnahmen: Handy-Nr. wechseln, Klingel der Wohnungstüre abstellen.... umziehen ==> alle Möglichkeiten verringern, dich zu kontaktieren und sei möglichst nicht alleine, wenn er zu vereinbarten Terminen kommt und das Kind abholen darf.
Leider hört er auf niemanden. Er lässt sich von niemanden was sagen und wenn man ihm auch nur einen Rat geben möchte sieht er es direkt als Angriff. Ich habe dir eine freundesanfrage geschickt. Kannst mir dann sehr gerne schreiben. Vllt haben wir ja doch den ein oder anderen guten Rat füreinander