Traumjob oder Familie?
Hallo miteinander,
ich habe folgendes "Problem": Ich bin 33 Jahre alt, seit 10 Jahren mit meiner Frau zusammen und seit 4 Jahren verheiratet. Außerdem bin ich Vater eines 9-jährigen Sohnes.
Ich habe eine Ausbildung im Einzelhandel gemacht, wo ich jedoch nicht sehr lange blieb. Danach verschlug es mich in den Bereich Logistik und Lager. Im Jahr 2015 absolvierte ich die Ausbildung zum Rettungssanitäter und musste feststellen, dass ich für diesen Beruf richtig brenne. Da es in Österreich jedoch sehr schwer ist, diesen Beruf auszuüben, landete ich wieder im Lager. Aktuell bin ich sehr unglücklich in meiner aktuellen Firma, was sich natürlich negativ auf meine Persönlichkeit und mein körperliches Wohlbefinden auswirkt. Jeden Tag komme ich nach 9 Stunden Arbeit nach Hause, bin gereizt, lustlos und einfach ausgebrannt.
Vor 2 Wochen habe ich mich bei einer privaten Krankentransportfirma beworben, und sie würden mich nehmen. Das bedeutet jedoch, dass ich sehr viel unterwegs sein müsste und nur einmal pro Woche nach Hause käme. Meine Frau und mein Sohn wären damit einverstanden, aber ich bin mir sehr unsicher, ob ich die richtige Entscheidung treffe. Auf der einen Seite hätte ich meinen Traumjob, auf der anderen Seite wäre ich jede Woche für 6 Tage von meiner Familie getrennt.
Ich habe bis Mitte April Zeit, um meine Entscheidung zu treffen. Ich möchte meine Frau nicht mit meinen Bedenken belasten, weil für sie alles geklärt ist
Hat jemand schon einmal etwas Ähnliches erlebt oder kann mir Tipps geben? Aktuell kann ich mich nicht einmal wirklich freuen, da ich Bedenken habe, wie unser Familienleben das verkraften würde.
Vielen Dank für eure Antworten!
5 Antworten
Die Beziehung zu deiner Familie würde unter deiner Abwesenheit leiden, vielleicht nicht am Anfang, aber auf Dauer bestimmt. Du entfernst dich nicht nur körperlich, du bekommst auch die wichtigen Alltagsprobleme, die kleinen Erfolge, die Feste etc. nur noch ansatzweise mit. Die Wochenenden sind allzuschnell vorbei und du müde, jeder hat große Erwartungen an die gemeinsame Zeit und letztendlich trennt ihr euch unzufrieden und jeder auf seine Art kämpft sich wieder durch seinen einsamen Alltag.
Schau dich um, ob es nicht eine andere Möglichkeit gibt, dass du deinen Traumberuf ausüben kannst neben der Familie. Solange müsstest du im Lager durchhalten.
Familie
Und zeitgleich nach einem anderen Job im Bereich Rettungssanitäter suchen.
Das hört sich an, als ob du ziemlich in der Zwickmühle steckst. Eine Idee habe ich jedoch: Du könntest vielleicht zu einem Berufsberatungstermin, z.B. von berufsberatenden Psychologen gehen, um herauszufinden, ob es noch andere Jobs gibt, die dich erfüllen können und nicht zwischen deiner Familie und Arbeit stehen. Mir fällt da zwar nichts ein, aber ich kenne dich ja auch nicht.
Was ich damit meinte ist vielleicht gibt es noch andere Berufe, die dir bis jetzt noch gar nicht in den Kopf gekommen sind, die dir aber auch super gefallen können, die du aber in der Nähe von dir zuhause ausführen kannst.
Ich bin 33. Ich habe eben eine abgeschlossene Lehre als Einzelhandelskaufmann, und sehr viel Erfahrung im Lager. Ich könnte mir seit meiner Jugend nichts anderes Vorstellen als irgendwann als Rettungssanitäter Beruflich zu arbeiten.
Die Entscheidung müsst ihr gemeinsam fällen. Ich mache auch Außendienst von Anfangs Bayernweit bin ich mittlerweile auf Regional runter.
Mich hat es irgendwann angekotzt die Familie Mal ne Woche lang jeden Tag zu sehen, dann Mal ne Woche nicht, dann Mal wieder 2 Tage usw.
Wiegesagt für sie ist es in Ordnung, sie freut sich extrem für mich.
War für meine Familie auch i.O. aber bei vielen, nicht bei allen, kann es sein das die Situation irgendwann auf die Psyche schlägt.
Bei mir war der Auslöser das ich auf Regional runter bin, das meine Kinder mit mir nichtmal mehr telefonieren wollten
Ja und genau vor solche Entwicklungen habe ich angst. Das ist für mich ein Punkt wo ich mein Bedürfnis nicht vor alle anderen stellen darf.
Es ist doch nichts in Stein gemeißelt und du kannst das dann wieder anders machen. Man kann das ausprobieren.
Ja es ist tatsächlich extrem schwer. Ich wollte vor 2 Jahren sogar eine Ausbildung zum Pflegefachassistenz machen, dies ist dann wegen dem was man in der Ausbildung bekommt gescheitert. Ich hätte unsere Kosten nicht decken können.