Toxische Männlichkeit?

3 Antworten

Naja, ich sag es mal so: den Begriff verwende ich selber zwar nicht, aber es gibt nun mal ein paar Dinge, die überwiegend von Männern vermasselt werden (oft von jüngeren).

- bei Mutproben oder irrsinnig riskanten Aktionen ums Leben zu kommen oder sich schwer zu schaden

"Erneut haben zwei Jugendliche bei Unfällen mit Bahn-Oberleitungen schwerste Verletzungen erlitten. In Schwerte kam ein 13-Jähriger am Montagabend in eine Spezialklinik, sein Zustand ist kritisch. Im niedersächsischen Langenhagen schwebt ein 13-Jähriger in Lebensgefahr. In beiden Fällen waren die Jungen auf einen Zug geklettert und hatten sich durch einen Lichtbogen schwerste Verbrennungen zugezogen."

- bei Autounfällen durch riskante (oft zu schnelle) Fahrweise ums Leben zu kommen

Tote unter 24-jährige im Straßenverkehr im Jahr 2020:
männlich 267, weiblich 59

Dabei passieren Frauen durchaus auch Unfälle, aber ausgerechnet bei den wirklich schlimmen Unfällen liegen die jungen Männer weit vorne.

Man kann auch oft schon am Stil der Frage einfach erkennen, ob es sich um einen (jungen) Mann handelt. Manche Wendungen sind schlichtweg ganz typisch. Das ist nun nicht unbedingt "toxisch", aber es gibt sehr typische Denkweisen bei jungen Männern (und mich selber würde ich auch nicht davon ausnehmen - jetzt in Bezug auf die Altersgruppe 25 und jünger... ich war ja auch mal 25).

Menschen, die auf irrwitzige Art und Weise ums Leben kommen (siehe auch "Darwin-Award"), sind in den meisten Fällen Männer. In diesen Fällen richtete sich die "Toxizität" gegen sich selber.

Wir sind im Alter von 16 über den Pont du Gard (also ganz oben!) gelaufen (heute geht das glaube ich gar nicht mehr), das war natürlich sehr gefährlich. Es gibt kein Gitter, und wenn man da einen falschen Schritt macht, ist man halt ein wenig tot.

Naja, in dem Alter ist einem die Gefahr egal...

Toxische Männlichkeit ist ein ungesundes Verhalten, unter dem hauptsächlich Männer und Jungen selbst leiden.

Zb wird Jungen vermittelt, dass sie keine Schwäche, Gefühle oder Hilflosigkeit zeigen dürfen. Männer suchen sich seltener therapeutische Hilfe und bringen sich 3 mal häufiger um als Frauen

Jungen werden dazu gedrängt, Eigenschaften die als feminin oder schwul gelten zu unterdrücken

Es wird von Jungen erwartet, dass sie immer Lust auf Sex haben, weshalb Kindesmissbrauch durch eine Frau an einem männlichen Kind oft nicht ernst genommen wird.

Keine Ahnung, wie man das gut finden oder verteidigen kann. Toxische Männlichkeit abzulehnen bedeutet nicht, dass man gegen Männlichkeit an sich sei, das hat damit nichts zutun.

Bei uns Männern gibt es viele sehr dümmliche Exemplare, die so einige Dinge für eine Krankheit halten. Dies geht mit dann einer Art Übersteigerung der Männlichkeit einher.

Bestes Beispiel ist die Kriminalitätsstatistik. Wir Männer im besten Alter begehen die meisten Straftaten. Mit großem Abstand. Nicht Kinder oder Frauen oder Rentner.

Auch sonst sind vor allem wir Männer für so einiges Negative verantwortlich aus dieser übersteigerten Männlichkeit heraus.

Für sich ist Männlichkeit nichts Schlimmes. Mutig zu sein oder auch das "stärkere Geschlecht". Auch andere beschützen zu wollen. Alles erst mal soweit normal. Es ist halt das Extrem, was nicht OK ist.

Ob der Begriff gut ist. Nun ja. Da habe ich so meine Schwierigkeiten. Ich nenne meine Artgenossen, die so unterwegs sind, vorwiegend in Kriminalität oder an extremistischen Rändern, gerne einfach nur Idioten.