Tier-Charakter durch Gene oder nur durch Erziehung?

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Hallo, zum einen ist der Begriff 'Charakter' eine sehr menschliche 'Kategorisierung'. Charakter im Sinne von bestimmten Verhaltensweisen und Eigenarten haben höher entwickelte Tiere definitiv. Aber man kann bei einem Tier nicht von gutem oder schlechtem Charakter sprechen, denn dann würde man dem Tier menschliche Moralvorstellungen unterstellen, und die kann es nicht haben. Tiere denken nicht über ihre Verhaltensweise nach bzw. werten sie nicht. Der Hund, der den Kuchen vom Tisch klaut oder sich mit einem Artgenossen anlegt, ist nicht 'schlecht' oder 'böse', sondern handelt instinktiv und ohne an die Konsequenzen zu 'denken'. Bei einem Menschen, der stiehlt oder einen anderen verletzt, könnte man eher von 'schlecht' sprechen, weil er sein Verhalten bewußt steuert. Aber in allen Fällen spielt die genetische Veranlagung genauso eine Rolle wie die Erziehung. Durch Züchtung wurde z.B. bei Hunden auch das Verhalten in gewisser Weise beeinflußt, um eben die unterschiedlichen Rassen für unterschiedliche Arbeiten auszuprägen, was auch dazu führte, dass es sehr eigenständige oder menschlich betrachtet 'schwer erziehbare' oder 'sture' Rassen gibt. Trotzdem zeigt sich ja immer wieder, dass es rasseuntypische 'Ausrutscher' gibt - der Retriever, der keine Lust auf Apportieren hat, der Border Collie, dessen Hütetrieb sich auf das Hüten seines Mittagsschlafs bezieht, der Kangal, der dich totschmust... Und dass Erziehung wichtig ist, sieht man ja täglich, wenn man Hunden mit ihren Haltern begegnet und der eine Hund beim ersten Ruf sofort kehrt macht, während der andere das wilde Geplärre von Frauchen/Herrchen total ignoriert. Letzterer ist aber deswegen nicht 'böse' oder 'schlecht', sondern er hatte eben nur etwas Pech bei der Wahl seiner Zweibeiner :-)  Gruß, Kerstin

Was ist denn das für eine Frage? Seit wann hat Charakter etwas mit der Erziehung zu tuen? So ein Unsinn. Den hast Du ja bei der Augenstellung selber bemerkt.

 

Die Veranlagung ist bei allenHunden gleich: Jäger. Durch gewisse Zuchtauswahl haben sich einige Rassen als für den Menschen nützlich erwiesen zum Hüten oder als Jagdhelfer. Das ist aber keine Charakterfrage. Charakter ist die persönliche Ausprägung eines Wesens - ist es eher faul, lustig, übermütig, geduldig etc. - nicht zu verwechseln mit dem, was der Mensch gerne in den Hund hineinerzieht.

Hallo,

also so weit ich weiß ist es teils teils. Genau wie beim Menschen.

Selbst in einem Wurf (Welpen) gibt es von Beginn an unterschiedliche Charaktere. Es gibt schüchterne , stürmische, zickige usw.

Schlechter Charaktereigenschaften kann man meistens durch Erziehung wieder korrigieren (wenn man gut erziehen kann^^).

Also würde ich schon sagen, dass die Tiere von Geburt an unterschiedliche Charaktere haben (also auch die Gene). Man kann bei Welpen auch Charaktertests machen z.B. in der Hand hakten und auf den Rücken legen (also den Hund nicht unterm Bauch, sondern die Hand unter den Rücken) und dann abwarten, wie viel er sich gefallen lässt. Das Ganze sollte man natürlich vorsichtig machen und das Tier NICHT quälen.

Mit diesen Tests kann man dann herausfinden, was der Hund so für einen Charakter hat.

lG Gubbelpage

Nur durch Erziehung - schön wäre es .  Dann hätten die Menschen recht die die Ursache für jedwedes Verhaltensproblem in der angeblich schlechten Erziehung eines Hundes sehen . Leider gibt es aber völlig fehlgeleitete Zuchtziele und die Hunde sind dann eben ein Produkt der Zuchtauswahl der vorangegangenen Generationen .

American Dog Breeders Association ( die einzige Vereinigung die Bitbulls als Rasse führt ) hatte als Zuchtziel "Gameliness" , das heisst der Hund muß wenn er sich verbisen hat auch dann festhalten wenn er schwerst verletzt wird . Daraus werden niemals normale Hunde ...

Afghanen und Salukis sollen nach dem deutschen Rassenstandart einen Blick haben , der in die Ferne schweift .... das heisst , sie dürfen ihre Menschen und die Richter nicht anschauen . Wenn man Videos von amerikanischen Shows ansieht , die dieses Ziel nicht haben , sind von der gleichen Rasse ausgesprochen freundliche aufgeschlossene Hunde zu sehen , in Deutschland eine Seltenheit .

Viele Zuchtlinien haben gewisse vererbte Macken , die für die jeweilige Linie typisch und schwer zu beeinflussen sind .

Natürlich kann mensch mit einer geeigneten Erziehung den Charakter des Hundes nachhaltig beeinflussen , aber grenzenlos ist das nicht .

Im Übrigen finde ich es seltsam wenn dieses Forum als Plattform für Eigenwerbung benutzt wird - "Hundepädoge" ist wohl eine neue "Ausbildung" ?

bignose  05.05.2011, 07:40

"Im Übrigen finde ich es seltsam wenn dieses Forum als Plattform für Eigenwerbung benutzt wird - "Hundepädoge" ist wohl eine neue "Ausbildung" ?" Danke für die Anmerkung, den Gedanken hatte ich auch. Ich habe hier schon einige 'Hundetrainer' durchlaufen sehen, die der Meinung waren, wenn sie schon im normalen Leben keine Kunden bekommen (warum wohl?), dann müssten sie hier Werbung machen. Dadurch wirkt das Ganze - egal wie gut der Rat eigentlich ist - nicht unbedingt seriöser. Gruß, Kerstin

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Der Hund hat seine Gene mitbekommen ,Aber Er kann wohl einen dicken Kopf haben ,oder Stuhr..alles Andere ist die Erziehung des Hundes.Was aber wichtig ist,das Vorleben des Hundes.Das Prägt den Hund.Eine Erziehung muß mit übergabe des Welpen erfolgen,Due Grundregeln müssen im erstenJahr gelegt werden.Im zweiten Jahr ist der Hund fertih geprägt.Sicher lernt Der Hund auch noch weiter,aber das sind andere Dinge.ich habe einen Hund aus dem Tierheim geholt ,der war 7 Jahre alt,der Lernt auch noch,Er ist lieb und inzwischen zu Hause.aber wenn Ihn einer von oben streicheln will,zieht Er den Kopf ein,bei mir nicht mehr.Er wurde wohl geschlagen ,oder grob das Halsband umgelegt..Und das ist das Vorleben,das drinn steckt.