Stirbt die Menschlichkeit bald aus, weil Religion ausstirbt?

15 Antworten

Nein,

denn die Menschen suchen sich Ersatzreligionen, die mit klassischen Religionen zwar nichts zutun haben aber Aktivisten jeglicher Art ist eine Art Ersatzreligion. Denn in der Regel ist jeder Aktivist von seiner Ideologie derart überzeugt dass er keinen Platz für andere Meinungen lässt.

Genau das selbe was religiöse Fundamentalisten machen machen Aktivisten in ihren Weltanschauungen.
Egal wer sich Freiheitskämpfer oder Rechteerkämpfer, Schützer von irgendwelchen Gruppen bezeichnet.

Immer ist es das selbe Bild: Die eine Meinung ist die richtige und jeder der diese Meinung kritisiert ist der Feind/Ketzer der zu bekämpfen ist weil er angeblich böse ist.

Genau was bei Religionen stattfindet. Also sind Religionen gefährlich? Nicht gefährlicher als Leute die andere Leute beschimpfen, sie definieren nur weil sie andere Meinung sind.

Das Gegenteil ist der Fall: Weniger Religion bedeutet mehr Menschlichkeit.

"Wenn man sich auf der Welt umsieht, so muß man feststellen, daß jedes bisschen Fortschritt im humanen Empfinden, jede Verbesserung der Strafgesetze, jede Maßnahme zur Verminderung der Kriege, jeder Schritt zur besseren Behandlung der farbigen Rassen oder jede Milderung der Sklaverei und jeder moralische Fortschritt auf der Erde durchweg von den organisierten Kirchen der Welt bekämpft wurde. Ich sage mit vollster Überzeugung, dass die in ihren Kirchen organisierte christliche Religion der Hauptfeind des moralischen Fortschrittes in der Welt war und ist." (Bertrand Russell, Philosoph und Nobelpreisträger)

"Zunächst wollen Sie sich bitte daran erinnern, dass es weder in der christlichen Bibel, noch im islamischen Koran Rechte des Individuums gibt.

Es gibt nur Pflichten und Gebote und Verbote, aber keine Rechte. Es ist eine Entwicklung der Europäer und der Nordamerikaner seit der sogenannten Aufklärung, seit Beginn des 17. Jahrhunderts, aber immerhin: Es ist ein europäisch-nordamerikanisches Konzept. Es ist kein Konzept, das aus dem Christentum hervorgegangen ist, es ist kein Konzept, das aus dem Islam hervorgegangen ist, sondern es ist aus der europäischen Aufklärung im Kampf gegen die Kirche, im Kampf gegen den Papst ... Der hat noch Galilei verurteilt, weil er etwas lehrte, was die Kirche nicht wahrhaben wollte." (Altbundeskanzler Helmut Schmidt)

"Der auf die Messung gesellschaftlichen Fortschritts spezialisierte Soziologe Heinz-Herbert Noll hat einmal geschrieben: 'Aus der Retrospektive gesehen, wird daher von Fortschritt gesprochen, wenn die gegenwärtigen Lebensverhältnisse im Vergleich mit der Vergangenheit als Verbesserung betrachtet werden'.

Nun ist gesellschaftlicher Fortschritt nicht für alle Menschen jederzeit gleichermaßen erfahrbar. Für diejenigen aber, die er aktuell persönlich betrifft, ist er alles andere als abstrakt. Für diejenigen, die es schon besser haben, wirkt er womöglich sogar lästig, ja bedrohlich. (...)

Aus Sicht von schwulen und lesbischen Menschen war die junge Bundesrepublik ein fanatischer, repressiver Gottesstaat. Aus der von trans Personen natürlich auch, aber von denen war damals noch gar keine Rede." (Prof. Dr. Christian Stöcker, Kognitionspsychologe)

"Die bedeutendste negative Leistung des Christentums war die 'Problematisierung' der Sexualität (...) Wir brauchen eine Geisteshaltung, die in der Sexualität kein 'Problem', sondern ein 'Vergnügen' sieht. Den meisten Leuten fehlt dazu die Sicherheit - und oft auch die Liebe." (Dr. Alex Comfort, Arzt, Psychologe, Wissenschaftler und Schriftsteller)

"Religion fliegt Flugzeuge in Gebäude; Wissenschaft fliegt Menschen auf den Mond. Religion lässt Menschen bei ihrer Sexualität Schuld empfinden, und Scham über ihre Körper; Wissenschaft gibt den Menschen Geburtenkontrolle, Gleitmittel, Antibiotika, RU-486, Pränatal-Diagnostik und nachgeburtliche Versorgung." (Dr. Marty Klein, Sexualtherapeut und Autor)

"Der Gott des Alten Testaments ist die unangenehmste Gestalt in der gesamten Literatur: Er ist eifersüchtig und auch noch stolz darauf; ein kleinlicher, ungerechter, nachtragender Überwachungsfanatiker; ein rachsüchtiger, blutrünstiger ethnischer Säuberer; ein frauenfeindlicher, homophober, rassistischer, Kinder und Völker mordender, ekliger, größenwahnsinniger, sadomasochistischer, launisch-boshafter Tyrann." (Prof. Dr. Richard Dawkins, Evolutionsbiologe und Autor)

"Ich denke, dass ein enormer Schaden von der Religion angerichtet wurde - nicht nur im Namen der Religion, sondern tatsächlich von der Religion.

Religion ist eine Beleidigung der menschlichen Würde. Mit ihr oder ohne sie würden gute Menschen Gutes tun und böse Menschen Böses. Aber damit gute Menschen Böses tun, bedarf es der Religion.

Die Physik macht es nicht unmöglich an Gott zu glauben, sondern ermöglicht vielmehr, nicht an Gott zu glauben. Ohne Wissenschaft ist alles ein Wunder. Mit der Wissenschaft bleibt die Möglichkeit, dass gar nichts ist. In diesem Fall wird religiöser Glaube immer weniger notwendig und auch immer weniger relevant." (Prof. Dr. Steven Weinberg, Nobelpreisträger Physik)

"Es gibt einen fundamentalen Unterschied zwischen Religion, die auf Autorität basiert, und Wissenschaft, die auf Beobachtung und Rationalität basiert. Wissenschaft wird gewinnen, weil sie funktioniert." (Prof. Dr. Stephen Hawking, Physiker)

https://www.youtube.com/watch?v=Sq8iBT_ohVw

"Warum berufen wir uns nicht einfach alle auf ein Buch, in das man Menschlichkeit nicht erstmal einfach mühsam reininterpretieren muss? Hier, [Grundgesetz] Art. 1: 'Die Würde des Menschen ist unantastbar.' Hat noch keiner geschrien, bevor er abgedrückt hat." (Max Uthoff, Kabarettist)

PS: Weitere Zitate gefällig? https://www.gutefrage.net/frage/1-frage-zur-religion#answer-403348685

Inzwischen richten die Religionen leider viel mehr Schaden an als Nutzen, seit ihnen die Wissenschaften und gesellschaftlichen Entwicklungen (Menschenrechte, gerechte Gesetzgebung, soziale Strukturen etc.) den Rang abgelaufen haben. Aber schon früher waren Religionen nicht immer das Gelbe vom Ei, wenn man an die lateinamerikanischen denkt, wo Menschenopfer durchgeführt wurden, weil man glaubte, die Sonne würde nicht mehr aufgehen wenn sie nicht täglich mit frischen, blutigen Menschenherzen gefüttert wird. Auch das war Religion! Und Religionskriege, Antisemitismus und vieles mehr. Man braucht nicht mehr in der Vergangenheit leben, was ein Glück ist, und soll sich auch nicht dahin zurückwünschen.

Bodesurry  01.08.2023, 17:33
Inzwischen richten die Religionen leider viel mehr Schaden an als Nutzen

Dann nenne mal, wo das Christentum mehr Schaden als Nutzen bringt.

Der Antisemitismus ist bei Atheisten nicht kleiner als bei religiösen.

Das Christentum ist sicher nicht für die schrecklichsten und blutigsten Zeiten die die Welt je gesehen hat verantwortlich. Weder im 1. noch im 2. Weltkrieg hat die Religion die schuld für dieses Grauen.

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Daoga  01.08.2023, 17:59
@Bodesurry

Im 1. und 2. Weltkrieg waren alle, die Befehlshaber, Generäle und Soldaten, Christen, denn Atheisten gab es damals gar nicht viele und im Nazireich wurden bekennende Atheisten sogar verfolgt, wer hat da die Gräuel begangen? Hitler war übrigens Katholik und ist nie exkommuniziert worden. Und verhindert haben die Christen und Kirchen auch nichts, keinen Krieg, keine Judenverfolgung. Im Gegenteil, man hat von der "Arisierung" (Plündern jüdischer Güter) gern profitiert. Erst hinterher, als der Krieg verloren war, wollte keiner mehr was damit zu tun gehabt haben. Selbstverständlich ist das Christentum letztlich für Antisemitismus und Holocaust verantwortlich, denn wer hat die Idee daß Juden rechtlos sind und straflos vertrieben, ausgeraubt, ermordet werden dürfen, in die Welt gesetzt? Judenverfolgungen gab es nicht erst im 3. Reich, sondern schon das ganze Mittelalter hindurch, wer waren da die Täter? Nazis gab es damals noch nicht!

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Bodesurry  01.08.2023, 18:19
@Daoga

Himmler wollte keine Christen in der SS. Hitler hasste die P*faffen (Aussage seines Adjudanten von Below). Er lies Tausende Priester und Pfarrer umbringen. Von Göring und keiner anderen Nazi-Grösse ist bekannt, dass sie ihr Christ sein gelebt haben.

Klar wurde Hitler nicht exkommuniziert. Die Gründe sind leicht zu erkennen. Das hätte die katholische Kirche an den Abgrund ihrer Existenz in Deutschland gebracht.

Und verhindert haben die Christen und Kirchen auch nichts, keinen Krieg, keine Judenverfolgung

1/3 aller evangelischer Pfarrer haben sich, in der Bekennenden Kirche, offen gegen die Judenverfolgung eingesetzt. Mehr Mittel hatten sie nicht.

Kein Berufsverband hat sich für seine jüdischen Mitglieder eingesetzt.

Es ist wirklich Schwachsinn, ich finde keinen feineren Ausdruck, wenn man das Christentum für den Holocaust verantwortlich macht. Im Gegenteil. Die Aufrufe zum Boykott der jüdischen Läden war aus Sicht der Nazis ein totaler Misserfolg.

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Daoga  01.08.2023, 18:31
@Bodesurry

Hitler wurde nicht mal postum exkommuniziert, was bei jedem normalen Selbstmörder lange Zeit üblich war. Verdammt oder verstanden (deutschlandfunkkultur.de) Hitler hasste vielleicht die Pfaffen (als Vertreter der hierarchischen Kirchenstruktur, die er als zu bekämpfende Konkurrenz in Sachen Ideologie betrachtete), aber gleichzeitig hat er sich oft genug auf die "göttliche Vorsehung" berufen. Er war gläubig, nur ohne den jüdischen Kontext (Jesus ging noch als "Ehren-Arier" Wie Jesus zum "Arier" gemacht wurde (deutschlandfunkkultur.de) , der jüdische Rest fiel unter den Tisch).

Ohne Christentum kein Antisemitismus: Geschichte des Antisemitismus: Judenpogrome im Mittelalter (faz.net)

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Bodesurry  01.08.2023, 18:34
@Daoga

Hat der Holocaust etwas mit dem Mittelalter zu tun? Nichts!

Klar hast Du beim Mittelalter recht - bestreite ich auch nicht.

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Daoga  01.08.2023, 19:11
@Bodesurry

Selbstverständlich hängt der Holocaust mit dem Mittelalter zusammen, wo kam die ganze Judenfeindlichkeit die Hitler so geschickt hochkochte denn her? Die fiel nicht vom Himmel und war auch von ihm nicht erfunden worden, sondern war damals in der (christlichen) Bevölkerung verbreitet und "selbstverständlich". Auch weil Juden halt überall vertreten waren, vom armen Kram- oder Viehjuden bis zum reichen Arzt oder Bankier. Die heutige Toleranz oder eher Indifferenz der meisten Menschen gegenüber dem Judentum (meistens mangels Masse, wie oft sieht man heute schon jemand von dem man sofort weiß daß er Jude ist?) gab es damals nicht, damals hat man sich noch gern abgegrenzt - vergleichbar den Zuständen nach dem Krieg, als sich noch sehr lange Katholiken und Protestanten voneinander abgrenzten. Das letztere habe sogar ich noch miterlebt, in Bayern auf dem Land.

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Nein, ich denke, das alles wird sich auch ohne Religion weiterentwickeln. Der Fehler, den alle Religionen machen, ist aber, den Leuten etwas diktieren zu wollen, womit viele nicht klarkommen. Ich denke, das war ursprünglich auch von keiner Religion so gewollt, aber wie Menschen eben so sind...

wow. Da gibt es aber zig Belege, die das Gegenteil beweisen.

Fangen wir bei Homophobie an und hören bei sogenannten Gotteskriegern, die Menschen gezielt töten, weil sie einen anderen Glauben haben, auf.