Stimmt ihr Jan Josef Liefers zu?
11 Antworten
Er meint damit wahrscheinlich, dass der Fokus auf aus seiner Sicht eher "unwesentlichen" Dingen oder jenen, die eher eine Minderheit betreffen liegt, obwohl es genug andere Baustellen gibt, die das Gros der Gesellschaft betreffen. Allerdings - und ich denke, dass das nicht seine Absicht war - erhitzt diese Aussage wieder die Gemüter. Wenn er gesagt hätte, dass man dringend das Wohnraumproblem lösen muss, das über lange Zeit schon besteht und übrigens JEDEN betrifft, also ebenfalls die Gruppe der Menschen, die er als Vergleich heranzieht, hätte es auch jeder verstanden.
Ich denke, dass er zumindest nicht ganz falsch liegt. Allerdings müsste die Regierung in der Lage sein, mehrere Themen gleichzeitig zu bearbeiten. Es gibt ja die jeweils zuständigen Ministerien und das Wohnraumproblem auch in der Hauptstadt hat auch die SPD unter Klaus Wowereit versaubeutelt, indem der Ausverkauf der Immobilien losgetreten wurde. Die Probleme sind hausgemacht.
Schön und gut, aber ich sehe da keinen Zusammenhang. Gäb es ohne Diversität mehr Wohnraum?
Ich kann hier jetzt, beim besten Willen, keinerlei Zusammenhang erkennen. Ich bin mir sicher, wenn Menschen nicht das Recht hätten, ihr Geschlecht zu wechseln, gäbe es nicht eine Wohnung mehr.
Wenn ich hier rhetorisch einen Zusammenhang nahe lege, dann würde ich sagen, geht es einem nicht um die Sache, nämlich mehr bezahlbaren Wohnraum, sondern rein um die Emotionalisierung und Skandalisierung von Diversität und Transgender-Rechten. Das ist populistisch, dient keiner sachlichen Diskussion, sondern ist reine Provokation. Da möchte man Herrn Liefers zurufen: Schuster bleib bei deinen Leisten und blase lieber nicht in das Horn der AfD. Denn das Lied spielen schon mehr als genug!
Übrigens kann man zur Berliner Zeitung, der er hier ein Interview gegeben hat, auch noch was sagen. Denn wirklich seriös ist die nicht und sie spielt auch gerne das Lied der AfD.
2. Berliner Zeitung
Ein großes Problem für die Pressefreiheit sind auch Herausgeber, die stark in die Redaktionen eingreifen. So sind in Ungarn praktisch alle größeren Medien im Besitz von einzelnen Orbán-Verbündeten. Und legen dann die Linie fest. Dadurch sind diese Medien kein Korrektiv mehr zu der autoritären Politik von Orbán.
Der aktuelle Besitzer der Berliner Zeitung Holger Friedrich war früher als Stasi IM tätig und hat auch heute noch offenbar enge Beziehungen zu Russland. So nahm er an einem Empfang in der russischen Botschaft teil. Mit dabei war auch Klaus Ernst vom BSW und Tino Chrupalla von der AfD.
Friedrich nutzt seine Machtposition in der Berliner Zeitung offenbar auch aus. Er verteidigte solche Eingriffe als „wirtschaftlich Berechtigter“. So verletzte er den Quellenschutz und verpfiff Julian Reichelt an seinen Ex-Arbeitgeber, als dieser ihm vertrauliche Dokumente anbot. Das war zwar laut Gericht rechtens, aber trotzdem eine Verletzung des Berufsethos, wie beklagt wurde. Die Berliner Zeitung veröffentlichte außerdem einen sehr positiven Bericht über ein Unternehmen, an dem Friedrich finanziell beteiligt war. Die Zeit berichtete im November 2021 über den Vorwurf, dass Friedrich in seiner Zeitung als anonymer Autor kommentierende Artikel veröffentlichte, was Friedrich bestätigte.
„viel Verständnis über Autokraten, Impfgegner und Russlanderklärer“
Dementsprechend ist auch wenig verwunderlich, dass die Berliner Zeitung in letzter Zeit immer deutlicher prorussisch zu berichten scheint. Immer wieder darf der russische Botschafter in Gastbeiträgen ohne Einordnung seine Desinformation verbreiten, viele Beiträge über Russland wurden schon als „Hofberichterstattung“ bezeichnet. Der SPIEGEL sagte, in der Berliner Zeitung herrsche jetzt „viel Verständnis über Autokraten, Impfgegner und Russlanderklärer“. Dagegen geht Friedrich sogar juristisch vor.
Die Berliner Zeitung verbreitet auch Desinformation über die Impfung: In einem Artikel zum Thema Übersterblichkeit (die durch Covid ausgelöst wurde) wird diese über die Querdenker-Chiffre „plötzlich und unerwartet“ mit Impfungen in Verbindung gebracht. Erst kürzlich durfte eine bekannte Impfgegnerin einen Gastbeitrag voller unbelegter Behauptungen über den wissenschaftlich widerlegten Quatsch-Begriff „Turbo Krebs“ veröffentlichen. Im Gegenteil, in der Realität schützen viele Impfungen vor Krebs. Wie Übermedien berichtet, lässt die Berliner Zeitung regelmäßig über ihre „Open Source“-Funktion direkt Desinformation von Corona-Skeptikern bei sich veröffentlichen.
https://www.volksverpetzer.de/aktuelles/einst-serioes-jetzt-desinformation/
Der Satz ist inhaltsleer. Es gibt schlicht keinen Zusammenhang zwischen Wohnungsnot und er Veränderung unserer Sprache und Kultur.
Er hätte auch sagen können: "Wir haben mehr Störche und trotzdem weniger Babys."
Allein diesen Zusammenhang anklingen zu lassen, finde ich albern. Das sind Phrasen der Rechtspopulisten, die er hier aufgreift.
Es fehlt hier der logische Zusammenhang. Offensichtlich geistige Umnachtung, kann jedem mal passieren. Er will ja darauf hinaus, dass wirklich wichtige Dinge zu spät (oder gar nicht) angegangen werden und macht klar, dass ihm Diversität und Pronomen eben als nachrangig erscheinen. Das ist nun seine Meinung, mit der er sich nicht ausschließlich Freunde machen wird, ein anderer Vergleichspunkt wäre sinnvoller gewesen. Aber das ist ja seine Sache...
lg up