Sony Alpha 7 iii mit 46000 Auslösungen?
Hallo, ich möchte mir eine Sony Alpha 7 III kaufen, aber gebraucht, weil die mir neu zu teuer ist. Jetzt habe ich ein Angebot bekommen für eine Sony Alpha 7 III mit dem Kit Objektiv (SEL2870 28-70mm) und einem Zhiyun Crane 2 Gimbal für 1300€. Die Kamera hat halt 46000 Auslösungen, weshalb ich mir unsicher bin. Kann mir jemand weiterhelfen?
3 Antworten
Hallo,
46.000 Auslösungen sind vielleicht für Mittelklassekameras ein Wert. Aber Profikameras wie die A73 halten locker 300.000 Auslösungen und mehr durch. Und kein Fotograf kann wirklich die 300.000 "Vollschießen". Denn das dauert Jahre und da kauft sich der Profi davor eine neue. Mittelklassekameras halten rund 150.000-200.000 Auslösungen und Einsteiger-Systemkameras rund 100.000 Auslösungen. Das ist aber natürlich nur ein vager Wert. 5000 mehr oder weniger spürt man eh nicht.
Ich habe meine EOS 77D (Spiegelreflex, wohlgemerkt) mit rund 25.000 gekauft, heute müsste sie bei nicht ganz 50.000 stehen, und funktioniert immer noch sehr gut.
Der Unterschied zwischen DSLR und DSLM liegt darin, dass die DSLR einen Spiegelkasten hat, der beim Auslösen zusätzlich bewegt werden muss, und dadurch natürlich zu mehr Verschleiß führt.
Das Foto selbst macht bei beiden ein Verschluss. Zwei sogenannte "Vorhänge" aus Metall schieben sich während des Auslösens den Sensor entlang nach unten. Alles was zwischen den beiden liegt, belichtet den Sensor und macht das Foto.
Nur beim sog. "silent mode" wird der Sensor Zeile für Zeile ausgelesen und kein mechanisches Teil bewegt. @VanilleHonig hat also diesbezüglich nicht recht. Den Silent-mode kann eine DSLR meines Wissens nicht, auch nicht in der Live-View.
Sollte der Verschluss dennoch in 100.000 Auslösungen nicht mehr gehen, und ich bezweifle, dass du jemals so weit kommst, dann lässt er sich relativ unkompliziert reparieren. Dann stellt sich aber die Frage, ob das noch wirtschaftlich ist.
Ich schieße pro Jahr rund 15.000 Fotos, ich bräuchte etwa 6 Jahre um 100.000 zu schaffen, und meine 77D "Vollzuschießen".
Wenn der Verkäufer Profi ist, dann brauchst du dir um den Zustand des Gerätes keine großen Sorgen zu machen.
Grüße,
Felix
Also, die A73 kostet gebraucht rund 1400-1500€. Das 28-70mm kostet im Schnitt nicht mal 200€, hat auch nur eine Anfangsoffenblende von F3.5. Der Gimbal kostet auch nur etwa 200€. In Summe also 1800€-1900€ für alles einzeln und gebraucht. Neu vermutlich über 2200€.
Also, lohnt es sich vom Wert her? Ja, denke schon.
ABER: Eine Kamera für 1,5k und ein Objektiv für schwache 200€, das keinen manuellen Fokus hat und nicht in die Unendlichkeit fokussieren kann, ist in meinen Augen eine falsche Kombination. Gib mehr für ein gutes Objektiv aus, als für eine gute Kamera. Denn das Objektiv formt das Licht und beinflusst das fertige Bild bedeutend mehr als die Kamera.
Wenn du also nicht schon ein Lichtstarkes Zoomobjektiv hast, dann kauf dir ein 24-70mm F2.8 von Sigma oder Sony, das kostet eben 1000€, ist aber auch eine würdige Linse für eine A73. Auch wenn die gerade genannten keinen eingebauten Bildstabi haben, der aber bei 70mm noch nicht wirklich notwendig ist und zum Filnen der Gimbal sowieso unterstützt. Die Seite Versus.com zeigt sehr gut die Unterschiede zwischen verschiedenen Objektiven.
Und sollte es dir zu teuer sein, dann schraub mal an der Kamera zurück. Kauf dir eine A72 zum Beispiel.
Da ich nicht weiß, mit was du vorher geschossen hast, und wie gut du dich auskennst, kann ich dir natürlich auch keine konkreten Empfehlungen abgegeben bezüglich anderem Kameraysstem oder anderen Kameras.
Grüße, und danke für das Lob!
Also ich habe vorher mit einer Nikon Coolpix P1000 (Bridgekamera) meine Bilder gemacht. 1000€ für ein Objektiv ist in meinen Augen sehr sehr teuer. Ich fotografiere eigentlich nur Autos und das auch nur als Hobby, würde mich auch nicht als Profi bezeichnen. Mit der A73 möchte ich dann auch gerne mal Videos von Autos machen
Alles klar, damit kann ich das besser einordnen. 1000€ für ein Objektiv ist für den Einsteiger viel, wenn man mal einige Zeit in dem Geschäft ist, gewöhnt man sich schnell an die Preise.
Muss es denn eine Sony sein? Aktuell kommst du ja von Nikon. Denn die neue Canon EOS R10 sehe ich sogar besser passend für dich. Sie ist günstiger, bietet einen Fahrzeug-AF und ist neuer. Im 4k@30 Modus biete die R10 sogar dank 6k Oversampling eine nativ bessere Auflösung.
Mit dem 18-150mm Kitobjektiv kostet sie nur rund 1400€ und ein Gimbal dazu kann man eh immer nachbesorgen oder auch mal ausleihen.
Schaus dir mal an und melde dich, wenns ist.
Grüße,
Felix
Danke für den Tipp, da müsste ich mich mal informieren. Für mich käme die Sony Alpha 7 iii in Frage, weil viele Professionelle Fotografen die benutzen und die kann auch richtig gute Bilder machen kann wenns dunkel ist.
Hallo,
Ja, viele Profis nutzen auch eine R5 oder Nikon Z9. Sie alle sind Profikameras, und das liegt daran, dass sie sehr gute Vollformatkameras sind, die über einen leicht größeren Sensor verfügen als die R10, und somit theoretisch besseres Rauschverhalten (= bessere Bilder bei wenig Licht) haben, als die R10.
Diese hat einen APS-C Sensor verbaut, dennoch ist der Unterschied im Rauschen zu den anderen sehr gering, gerade weil die Technik der R10 nochmal ein paar Jahre jünger ist als der oben genannten.
Also dürften bei schlechtem Licht keine wirklich erkennbaren Unterschiede im Rauschen auffallen.
Dazu kommt natürlich, dass Rauschen in der Nachbearbeitung korrigierbar ist, und wenn man ein Lichtstarkes Objektiv (f2.8/f2.0/f1.8) in der Nacht verwendet, geht die ISO sowieso wieder in absolut verträgliche Werte. Oder man belichtet einen Bruchteil der Sekunde länger und holt sich so wieder mehr Helligkeit rein.
Einen klaren Unterschied zu deiner P1000 gibt es bei beiden sicher, die hat einen wesentlich kleineren Sensor, und ist, wie du sicher gemerkt hast, in der Nacht nicht wirklich nützlich.
Die R5 und die Z9 sind echt sehr teuer. Was das alles angeht hab ich wie gesagt wirklich keine Ahnung. Die P1000 hat leider relativ schnell angefangen zu rauschen und ist mir auch etwas zu langsam, trotzdem muss ich sagen ist es eine gute Kamera für den Anfang gewesen.
Ja, sogenanntes c-log. Die R10 verfügt über HDR Video, jedoch noch nicht über log3, wie die größere Schwester R7.
Dennoch ist damit Videonachbearbeitung möglich, was aber erstaunlicherweise auch mit "normalen" .mp4 sehr gut möglich ist.
Außerdem ist Colourgrading und Videonachbearbeitung äußerst komplex und auch ohne erreicht man gute Ergebnisse. Da ich ehrlich gesagt bezweifle, dass du bereits ein Profi in der Nachbearbeitung bist :D
Ich denke mal das sollte ich schon hinbekommen 😅 Colorgrading Ist bei Autovideos (carporns) ziemlich wichtig. Also was meinst du jetzt, Angebot annehmen oder nicht? 🫠 Wie gesagt von der Sony hab ich nur gutes gehört bisher und von der canon leider noch garnichts
Sony gibt bei der A7III eine minimale Lebensdauer des Shutters von 200.000 Auslösungen an. Allerdings ist die Zahl stark übertrieben und Sony hatte bereits eine Sammelklage in Amerika dafür am Hals, weil viele A7III Kameras bereits bei ca. 10.000-50.000 Auslösungen den Löffel abgegeben haben.
Sony Sued: Class-Action Lawsuit Says a7 III Shutter is Bricking Cameras | PetaPixel
So eine Sache ist allerdings kein Beinbruch, eine Reparatur ist im Ernstfall für ca. 500-600 Euro möglich. Zudem kann die Kamera auch rein elektronisch ausgelöst werden (Silent Shutter), das bringt zwar ein paar Nachteile mit sich, aber hat dann keinen Effekt auf mechanische Teile.
Den Preis mit dem Gimbal finde ich trotzdem super. Alleine der Gimbal ist ja schon so 300€ wert, die Kamera mit Objektiv für bloss 1000€ ist ein Schnäppchen. Und wenn die Kamera die 50K Marke schon fast erreicht hat, denke ich ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie auch noch länger durchhält.
Hey,
das mit der Klage in Amerika hab ich mitbekommen, aber mir ist aufgefallen, dass man nur aus Amerika hört dass die Kamera so früh kaputt geht.
Da es sich bei der Kamera um eine DSLM handelt, bei der im Gegensatz zu einer klassischen DSLR keine mechanischen Teile bei der Auslösung bewegt werden, ist die Anzahl der Auslösungen hier zu vernachlässigen, solange die Elektronik einwandfrei funktioniert. 💁🏻♂️
Achso, im Internet steht vieles verschiedenes. Manchmal liest man 200000, woanders liest man dann doch über 200000 und manche sagen um die 100000, deswegen bin ich da leicht verwirrt und hab da auch wirklich nicht so viel Ahnung. Der Verkäufer meint er hat die Kamera gewerblich benutzt für z.b Produktfotos, Image Videos, Hochzeiten...
Die A7 III hat genau wie die meißten anderen DSLM einen mechanischen Verschluss. Lediglich der Spiegelmechanismus entfällt.
bei der im Gegensatz zu einer klassischen DSLR keine mechanischen Teile bei der Auslösung bewegt werden
Äääh auch eine Mirrorless hat einen mechanischen Shutter. Die Auslösungen kann man nur vernachlässigen wenn rein per elektronischem Shutter ausgelöst wird.
Hi Felix,
vielen Dank für deine ausführliche Antwort :) Das gibt mir direkt ein besseres Gefühl. Mit meiner alten Kamera hab ich in einem Jahr tatsächlich nur um die 3000 Fotos geschossen 😅
Wie im anderen Kommentar erwähnt, der Verkäufer hat die Kamera gewerblich benutzt für Produktfotos, Image Videos, Hochzeiten...
Aber ich frage mich jetzt noch ob sich der Preis im Verhältnis lohnt?