Sollten Katzen Freigang erhalten?

8 Antworten

Das ist natürlich immer so eine Sache.
Aus der Sicht der Umweltschutz belasten gerade Freigänger die Natur bzw. den Bestand von Kleintieren sehr stark und bedrohen durch ihre Jagdinstinkte wildlebende Beutejäger, darunter auch z.B. Wildkatzen.
Natürlich handeln Katzen nur Instinktiv und haben natürlich keine böse Absichten, aber durch den Menschen gibt es so viele Katzen in Gebieten und Mengen wo sie gar nicht hin gehören dass es massenweise Verwilderter Straßenkatzen gibt, die sich in ganzen Gruppen zusammen schlossen und dazu noch den Bestand von Wildtieren (kleintiere wie Vögel, Mäuse, Echsen usw.) bedrohten, vor allem in Gebieten in denen sie nicht heimisch sind.
Zudem bringt ein Freigang wie bei jedem Tier auch risiken mit sich, gerade Straße und co.

Ich bin durchaus für gesicherten Freigang, im Idealfall hat man einen Garten den man Katzensicher machen kann (Was natürlich nicht jeder hat), auch eine Leinenführung ist möglich, allerdings muss man auch da anmerken dass das Training lange dauert und auch nicht jede Katze sich das gefallen lässt.
Katzen die bereits Freigänger sind oder waren kann man allerdings nicht mehr an gesicherten Freigang oder Wohnungshaltung gewöhnen, zumindest klappt das bei ca. 90% nicht und für die wäre es wirklich eine Quälerei drinnen gehalten zu werden, wenn sie vorher dauernd draußen waren

Hat man aber kleine Kitten und hat eine Wohnungsfläche von min. 60 qm und mehr spricht nichts gegen Wohnungshaltungen oder gesichertem Freigang (Ausgenommen hat z.B. Bengal, dass wird schon schwieriger.)
Man sollte ja immerhin pro Katze mit einer Wohnfläche von min. 30qm rechnen wenn man Katzen drinnen hält.
Wichtig bei Wohnungshaltungen ist dann aber eine Katzengerechte Haltung, denn durch fehlenden Freigang, fehlt auch die Möglichkeit Artgenossen außerhalb zu treffen und ihren natürlichen Instinkten ausgiebig zu folgen, dass bedeutet also keine Einzelhaltungen mehr, außer Tiere die aus gesundheitlichen Gründen nicht mit anderen gehalten werden können.
In dem Fall wird aber eine Wohnungshaltung bei Katzen für Menschen unter 60qm. aus der Katzenhaltungssicht nicht mehr machbar sein, da es für Katzen einfach zu eng wird, außer die wenigen Außnahmen die man z.B. im Tierheim findet und bewusst einzelnd abgegeben werden.
Freigang ist natürlich schön, aber kein muss und hängt sehr von der Fellnase ab und in einer guten Drinnenhaltung mit passendem Artgenossen und Katzengerechter Ausstattung kann eine Katze glücklich werden, dazu gehört natürlich auch sie auch zu Beschäftigen, denn Wohnungstiere können auch schnell mal frustrieren wenn man sie nicht beschäftigt, auch wenn man zwei oder mehr Katzen hält.
Ich habe zwei Katzen und meine BKH geht nicht mal in den Garten, sie sitzt gefühlt 2 Minuten vor der offenen Tür und dreht dann um, dass ist eine reine Wohnungskatze und die haben jeden Tag die Möglichkeit in den Garten zu gehen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe ü.20 Jahre Katzen gehalten. Freigang und Wohnungstier

Wir hatten schon drei Freigängerkatzen, zwei sind jetzt bei guten anderen Besitzern wo sie ebenfalls Freigang haben. Der dritte ist in Texas vor fast einem Jahr verschwunden, wir sind jetzt wieder in Texas und werden ihn suchen. Ich glaube nicht das er tot ist, es wäre schwer in zu töten, er ist echt intelligent und hat eine Reaktionsgeschwindigkeit wie ich sie bei noch keiner anderen Katze jemals zuvor gesehen habe. Ja ich bin für Freigang, aber jeder sollte schauen wie er seine Katze hält, für die Katze denke ich hat Freigang und nicht Freigang vor und Nachteile, die eine Katze die nur im Haus bleibt, verletzt sich nicht so oft und lebt vielleicht eher länger. Die Katze die draußen ist, hat vielleicht öfter Verletzungen und lebt vielleicht nicht so lang, dafür hat sie mehr Lebensqualität, mehr Bewegung und kann neue Gebiete erkunden, wie sie es in Freier Wildbahn tun würde. Aber manche Katzen eignen sich auch nicht als Freigänger, wie die Katze Eila von meinem Onkel, sie hatte vor meinem Kater der jetzt verschwunden ist und damals sogar etwas jünger war als sie, solch eine Angst das sie sich noch nicht einmal in die Nähe traute als wir von einer Langen Reise bedingt bei meinem Onkel rast machen mussten. Eila kennt es auch nicht anders, sie war schon immer eine Hauskatzen ohne Freigang.

Mein Leo (der, der auf den Bildern liegt) ist 5, lebt seit 2 Jahren ausschließlich in Wohnungshaltung, war vorher 3 Jahre Freigänger.
Ich hatte auch so meine Bedenken ob das gut gehen kann.
Er kam an, Vorbesitzer weg, er legte sich in mein Zimmer auf die Erde auf den Rücken, schlief tief und fest und war angekommen. ;-)

Er hat einen vernetzten Balkon und 1-2x einen assistierten "Freigang" im Treppenhaus pro Tag.

Selbstredend hat er dann im Mai `22 einen Katzenkumpel bekommen (Mishu im Vordergrund auf Bild).

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Seufz. Eigentlich bin ich auch für Freigang, jedoch hat mir die Straße jetzt mindestens 8 Katzen im Laufe der Jahre genommen. Sollte mir je wieder eine Katze ins Haus kommen, bleibt die ein Stubentiger. Ich bin die Tränen leid.

Aus Sicht von Jungvögel Schutz ect in der Wohnung. Und für die Katze und ihre Psyche ist der Freigang einfach das beste