Sollten Azubis bei Bestehen der Prüfung einen High-End-PC vom Arbeitgeber erhalten oder gleich zu Beginn ein ordentliches Ausbildungsgehalt?
Wie können wir die Azubis ermutigen, eine gerechtere Bezahlung zu fordern und die Ausbeutung von Auszubildenden zu beenden?
7 Antworten
Wie können wir die Azubis ermutigen, eine gerechtere Bezahlung zu fordern und die Ausbeutung von Auszubildenden zu beenden?
Entweder als ungelernte Hilfskraft arbeiten, oder die Ausbildung durchlaufen und dann mehr Verdienstmöglichkeiten haben.
Das ist doch bereits attraktiv.
Quatsch. Wer 45 Jahre gearbeitet hat fällt nicht in die Grundsicherung.
Das sind die, die fast nur schwarz gearbeitet haben. Oder Teilzeit, am besten noch in „einfachen“ Berufen die schlecht bezahlt werden.
"Quatsch." Das sag mal den Leuten, die im Alter nicht zurechtkommen und sich am liebsten das Leben nehmen würden.
Wie ich beschrieben habe, das hat Gründe.
Wenn sich ein Handwerker mit schwarzgeld bereichert und sich davon eine S Klasse bestellt, anstatt es fürs Alter zurück zu legen, dann braucht er nicht heulen wenn er Rentner ist. Seine S Klasse ist bis dahin ja auch wertlos.
Super Idee.
Wir sollten in dem Zug auch mal nachdenken, in welcher Höhe die Schüler aller Grund- und fortgeschrittenen Schulen zu entlohnen sind. Denn diese bekommen überhaupt nichts für Ihre Anwesenheit und werden stattdessen irrsinnig vom Lehrkörper zugetextet. Das ist himmelschreiend ungerecht.
Typischerweise sind Azubis erstmal unbeschriebene Blätter und haben keine Ahnung - und zwar oft auch schon in sehr grundlegenden Bereichen des Lebens, die man eigentlich schon lange als abgehakt ansehen dürfte. Es dauert durchaus eine Weile, bis Azubis ein echter Gewinn für ein Unternehmen werden. Daher ist es grundsätzlich nicht richtig, auch schon anfangs hohe Vergütungen zu zahlen. Da sind die nämlich zunächst nichts anderes als ein spürbarer Kostenfaktor.
Das variiert natürlich im Hinblick auf Branche und den individuellen Stand der Zöglinge, aber in aller Regel sind das keine voll und ganz ausgereiften Könner. Es ist ja eine Ausbildung.
Ich sehe da überhaupt keine Ausbeutung. Ein Azubi bekommt eine kostenfreie Ausbildung, wird eine Fachkraft und bekommt dafür auch noch Geld.
Werden AzuBi bei euch ausgebeutet ? Dann passt was am Konzept des Betriebes nicht. Darüber hat sich bei uns noch keiner beschwert.
Einziger echter Kritikpunkt ist, wenn sie mal wieder in der Telefonzentrale aushelfen müssen - der Job dort ist wirklich was für hartgesottene - dauernd kommen die Anrufe rein und man muss vermitteln - wie früher die "Dame vom Amt".
Klar - es gibt ein paar "unbeliebte" Tätigkeiten - aber die müssen eben gemacht werden und beschäftigen einen halt man ne Stunde - ist aber immer eine Ausnahme und wechselt auch zwischen den Leuten ab.
Aber ansonsten: mir würde kein Fall in den Sinn kommen, wo das passiert. Die Youngsters sitzen eben anfangs neben einem der Ausbilder und kriegen die ersten Einweisungen und sie haben die ganzen Produktschulungen etc.. So lange, bis sie einen eigenen Aufgabenbereich übernehmen können.
Azubis werden in Deutschland immer ausgebeutet weil sie eben die billigsten Arbeitskräfte eines Betriebs sind.
Das wird sich auch nicht ändern lassen.
In dem ihr ein ein höheres Gehalt oder einen Highend PC fordert bestimmt ihr lediglich den Preis für den die Ausbeutung "okay" ist.
LG
Juli
Es kostet nunmal auch Geld, dieser Arbeitskraft mit einer teuren Fachkraft alles zu erklären. Der Nutzen der „Arbeitsqualität“ des Auszubildenden lässt auch zu wünschen übrig.
Das kann von Beruf zu Beruf natürlich unterschiedlich sein. Ein Friseur Azubi kann relativ schnell eigenständig arbeiten, benötigt einen Arbeitsplatz und bekommt die einfachen Schnitte zugewiesen. Komplexeres dann zu zweit.
Wenn du aber in die IT schaust, da können Azubis oft gar nichts und benötigen jahrelanges Training.
Unsere Auszubildenden sind über den Daumen gepeilt nur 50% ihrer Zeit für den Betrieb verfügbar, der Rest besteht aus überbetrieblicher Ausbildung (13 Wochen), Berufsschule (Blockwochen) und interne Trainings (Vorbereitung für Prüfung etc). In der restlichen Zeit leisten sie nicht ansatzweise das was eine ausgelernten Kraft leisten kann, ist ja klar. In der Zeit werden dann die Fertigkeiten vermittelt und Fachwissen vertieft. Die Vergütung entspricht im 3. Jahr fast die Hälfte eines Facharbeiterlohns. Du siehst in welche Richtung meine Argumentation geht, oder?
Für das Unternehmen bleibt an der Stelle mal gar nichts hängen, die Rechnung kann man ganz einfach mit Zahlen füttern. Es ist nur eine risikoreiches Investition in die Zukunft.
Vom ausgebeuteten Azubi zu sprechen, kommt mir wie Hohn und Spott dem Ausbilder gegenüber gleich.
Mag ja sein, dass es noch solche Branchen und Betriebe gibt, die sowas machen. Viele haben ihre Ausbildung aber schon deutlich verbessert, das kann und darf man nicht unterschlagen.
Und ja, bei uns gibt es für eine mindestens gut bestandene Prüfung auch was auf die Hand. Was vierstelliges.
Also ich kenn keine Branche wo das anders wäre, wäre mir neu. Meines Wissens müssen Betriebe dankbar sein Azubis zu finden und nicht noch Forderungen stellen. Zwischen den Zeilen liest man bei dir übrigens das typische "18 Jahre alt, 30 Jahre berufserfahrung und kosten darfst nix" raus, die Hälfte eines Facharbeiterlohns hatte ich im 3. Lehrjahr nicht eher so 1/3.
Ich berichte hier von meinem konkreten Fall. Und wo man in meinem Text sowas raus liest, musst du mir mal erklären. Dem entspreche ich selber nicht mal. 😂
Es würde gleichzeitig auch mehr Anerkennung zeigen.
Die Ausbeutung bleibt ja aber trotzdem. Ein Arbeitgeber wird dir nur einen Highend PC spendieren wen du in Kombination mit dem PC mehr Umsatz erwirtschaftest als du deinen Arbeitgeber kostest.
So funktioniert das System.
Das ist richtig, gleichzeitig auch unabhängig davon, ob man Auszubildender ist oder normaler Lohnsklave. Also, ich hätte gerne einen High-End-PC auf der Arbeit; dann würde ich mich nicht immer darüber ärgern, dass die Kiste so langsam ist ;)
Ob du dich ärgerst wird deinen Arbeitgeber aber erst interessieren wenn deine Arbeitskraft leidet.
Bei langsamen Rechnern leited die Arbeitskraft immer.
Das stimmt, ein Systemsklave zu sein, ist äußerst attraktiv, und wenn er dann in Rente geht, wird es unendlich viele geben, die in die Grundsicherung fallen, obwohl sie 45 Jahre lang gearbeitet haben.