Sollte man der elektronischen Patientenakte widersprechen?
8 Antworten
Nachdem sich die Einführung um Jahre verzögert hat, bzgl der DSGVO ist diese nun ausgereift.
Du kannst explizit angeben, wer Einblick in was haben darf. Apotheken und PT haben bspw gar keinen Einblick (was durchaus hilfreich wäre).
Daher, NEIN.
Wie das geht, findet man auf der Webseite seiner Krankenkasse heraus. Eingaben in google wie bspw. "aok epa widerspruch" sollten zum Ziel führen.
Aber ich stimme dir zu. Dass die ePA "opt-out" ist, also etwas dem man nicht zustimmen sondern ihm widersprechen muss, hat ein Geschmäckle. Desweiteren ist die Sache wieder an einen App- und Smartphonezwang gebunden. Damit werde nicht nur wieder weitere persönliche Informationen auf einem potentiell für Sicherheitslücken anfälligen Gerät zentralisiert, sondern man nötigt die Menschen ein aktuelles Smartphone zu bestitzen und entsprechend warten zu können. Der Widerspruch wird übrigens schriftlich von der Krankenkasse bestätigt. Komischerweise haben die zwar binnen Tagen auf meinen Widerspruch reagiert, aber der Widerspruch meiner 86jährigen Mutter blieb bis zu einer weitere Nachfrage wochenlang unbeantwortet. Also hier aufpassen und sich nicht für dumm verkaufen lassen! - Widersprüche am besten immer per eMail senden. Sowas hat Rechtsgültigkeit und man kann sich sicher sein, dass es auch angekommen ist.
wenn die Krankenkasse die Löschung nicht vornimmt, werde ich Kopie des Antrages an H. Lauterbach schicken z. Erledigung ggg
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mich stören vor allem die Probleme bei der Handhabung, ist im Grunde genommen ja eine Verhinderung der Wahrnehmung meiner Rechte
es ist wie du es beschreibst: man muss ein Smartphone haben, und genau über dieses Smartphone wirst du inzwischen mindestens einmal pro Woche aufgefordert, irgendwelche Datenschutzbestimmungen zu akzeptieren - natürlich tun das die meisten, sie haben Angst, sie könnten ihr Smartphone sonst nicht mehr benutzen oder nur eingeschränkt - das ist eine gewaltige Schwachstelle!!
Beim Arzt genügt es seltsamerweise, wenn er meine Karte in seinen Computer steckt - ich muss -wie beschrieben, über die Mauer klettern und den Wassergraben durchschwimmen, um an mein Ziel zu kommen - wieso funktioniert es also bei mir nicht mit der Karte in ein geeignetes Lesegerät , angeschlossen an den Computer, sondern nur so kompliziert, dass ich kaum rankomme an meine Akte?
ich habe inzwischen einige Bekannte gefragt: keiner hat bisher versucht, in die Akte zu schauen - ich denke, da ist noch viel Ärger vorprogrammiert
Wie ausgereift war heute morgen Thema in den Nachrichten. Also lieber doch widersprechen.
ich werde es tun, wenn der Zugang zur eigenen Akte so erschwert bleibt - sehr kompliziert, du musst nämlich
a) ein Smart-Phone besitzen
b) die App herunterladen - bereits da sind einige überfordert - wenn du dies tust, springen dir bereits zig kostenpflichtige Angebote ins Gesicht - da sind vor allem die Omas und Opas ziemlich überfordert und wenn die ersten erst mal zahlen sollen, wird der Unmut groß sein
c) die Einstellungen am Smart-Phone ändern - wie sagt dir aber keiner so richtig - vermutlich weil jedes Smart-Phone anders ist - tust du es nicht, ist nichts mit "Los geht's" wie der Button so schön ansagt - keine Reaktion also
d) du musst ein Passwort eingeben und hast dafür nur ein kurzes Zeitfenster - wenn du dieses überschreitest (Omas und Opas sind nicht so schnell) , landest du wieder in der Startposition
Herr Lauterbach verkündet dauernd Neuigkeiten über Verbesserung in der Datensicherheit - von der eigenen Verwaltung durch denjenigen, der Eigentümer dieser Daten ist, ist so gut wie nie die Rede - nicht wie man das Smart-Phone richtig handhabt noch über die Rechte, die man beim Arzt/Krankenhaus hat wie z.B. Ablehnung eines Eintrags in die Patientenakte - kann ich einfach "nein" sagen oder was passiert - verweigert man mir dann die Behandlung? wichtige Frage oder?
wenn ich das alles so betrachte, würde ich sagen, diese Akte wird den Leuten nur schmackhaft gemacht, um an ihre Daten ranzukommen (sie sollen ja an Unis verschickt werden) und sie sollen gar keine Möglichkeit haben, in ihrem Akteneigentum z.B. Löschungen vorzunehmen - diese Unterstellung baue ich jetzt mal auf auf der Desinformation bezüglich des Ablaufes, bzw. der Handhabung der App, der tatsächlichen Rechte des Einzelnen - das muss geklärt werden
es geht um Persönlichkeitsrechte des Einzelnen - Menschenrechte also - diese sind total zu kurz gekommen - es sind die Daten des Patienten, gehören ihm allein, nicht H. Lauterbach, nicht den Unis, nicht den Ärzten und nicht den Krankenkassen und schon gar nicht irgendwelchen Versicherungen oder Arbeitgebern (die sitzen alle schon in der Startlöchern und warten auf die Freigabe)
so - und nun warte ich darauf, dass mir einer widerspricht und natürlich will ich nicht nur leeres Geschwurbel hören, sondern konkrete Antworten - ich meine damit, welche der von mir angeführten Punkte falsch sind und warum und bitte auf alle Punkte eingehen - sie gehören nämlich alle zusammen
Das muss jeder selbst entscheiden.
Aber sowas ist nicht alles, was Bedenken auslösen kann:
https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/epa-patientenakte-hacking-100.html
Die ePA stammt von der Gematik. Das ist der gleiche Laden, dessen IT-Infrastruktur schon bei ihren e-Rezepten immerwieder Ausfälle aufweist, sodass man bspw. zum Feierabend kurz vor Geschäftschluss in der Apotheke steht und sein Rezept für wichtige Medikamente nicht einlösen kann, weil die Server der Gematik nicht funktionieren.
Und wer nichtmal die Funktionsstabilität kritischer Services gewähleisten kann, dem traue zumindest ich auch nur bedingte Kompetenz beim verantwortungsvollen Umgang mit sensiblen Patientendaten zu.
Was soll da schon Großartiges drinnen stehen?
Wir in Österreich haben die elektronische Gesundheitsakte schon seit Jahren. Gestern war ich zufällig mal in meiner drinnen und da steht genau nichts drinnen was irgendjemanden interessieren könnte.
Zudem kann bei uns jeder sehen, wer wann auf welche Daten zugegriffen hat. Wir haben die Option uns teilweise oder ganz davon ab- und wieder anzumelden.
In der Akte werden Befunde gespeichert, aber weißt du was lustig ist. Meine Frau muss trotzdem mit allen Befunden in Papierform zum Arzt gehen, weil die sich nicht mal die Mühe machen in der Akte zu lesen. Im Grunde schaut da nie jemand rein, weil die Ärzte gar keine Zeit dafür haben. Die wollen alles vom Patienen mundgerecht serviert haben.
Eine Zahl am Rande. In Österreich haben sich ca. 300.000 (3% der Bürger) von ELGA (wie sie bei uns heißt) abgemeldet. Ein verschwindend kleiner Teil.
Kommt drauf an. Bei körperlichen Problemen wahrscheinlich eher nicht, aber bei Psychischen schon. Ich denke, außer der Diagnose und der Medikation geht es niemanden etwas an, was "Psychos" da reinschrieben.
und wo kann ich angeben, wer was wann?
ich werde vermutlich widersprechen und sie löschen lassen
da musst du schon ein kleiner IT-Spezialist sein, um deine Rechte wahrnehmen zu können -
man kommt sich vor, man will zum Bäcker und plötzlich hat da einer einen Zaun herumgebaut mit einem Wassergraben dahinter