Soll ich mich von meiner ungläubigen ✝️ Freundin trennen?

15 Antworten

Die Bibel ist ein antikes Buch mit einem antiken Moralkodex. Wir leben im 21. Jahrhundert. Wenn ihr beide euch liebt und deine Freundin deinen Glauben nicht ablehnt oder dich gar davon abbringen will, wo ist dann das Problem?

Möglicherweise hat deine Freundin sogar einen positiven Einfluß auf deinen Glauben, indem sie dich selbst dazu anregt, beispielsweise den Vers aus dem 2. Korintherbrief zu hinterfragen. Du wärst vielleicht sonst auf dem Weg zum Fundamentalismus.

Was spricht denn dagegen, dieser Beziehung die Chance zu geben, weiter zu wachsen und zu schauen, ob sie vor Gott bestand hat? Sie lässt dich offenbar deinen Glauben so ausleben, wie du es für richtig hältst und zeigt sich offen für diesen Glaubensweg. Mehr kannst du dir doch gar nicht wünschen!


Pfefferprinz  25.05.2025, 10:44

Das sehe ich auch so.

Lighty66  25.05.2025, 10:51
@Pfefferprinz

Ich finde es traurig, wenn man sich selbst so im Weg steht. Gott will, dass wir glücklich sind.

Wäre ein Gott liebenswürdig, der es dir verböte, mit denen zusammen zu sien, die du liebst?

Ich sehe oft, dass unter vielen Gläubigen entscheidene Missverständnisse bestehen:

Erst einmal. Glauben heißt Nicht-Wissen. Jeder, der behauptet, zu Wissen, dass ein Gott existiert, dass es genau dieser Gott wäre, dass er dieses und jenes möchte, der ist entweder kein Gläubiger oder ein Lügner/Heuchler. Denn der Gläubige kann nur glauben, nicht wissen.

Darüber hinaus werden oftmals drei Punkte als einer betrachtet, die man eigentlich klar voneinander trennen sollte. Glaube, Gemeinschaft und Religion.

Glaube ist, was aus dir heraus erwächst, was dir dein Herz sagt, was du denkst, das richtig ist, was du glaubst, das existiert.

Gemeinschaft kann unter Glaubensbrüdern bestehen, doch braucht Gemeinschaft keinen Glauben. In einer Gemeinschaft treffen Individuen zusammen, mit verschiedenen Glaubensinhalten. Es mag Gemeinsamkeiten geben, doch auch unterschiede und es ist wichtig, sich diese Unterschiede zu bewahren und sich im klaren zu sein, dass man auch ohne denselben Glauben oder trotz Differenzen gemeinsam sein kann.

Religion wird oft mit Glauben und Gemeinschaft assoziiert. Sowohl Glauben als Gemeinschaft existieren aber auch ohne die Religion.
Die religion versucht, Glaubensinhalte, ungeachtet der Individuen, gleichzuschalten, sie versucht, alle in dasselbe Muster zu pressen.
Das führt letztenendes nur zu Leid, denn der Glaube entsteht aus dem Individuum heraus, die Religion evrsucht aber, dem Individuum dem Glauben zu unterwerfen.

Soll heißen, hör auf dein Herz. Und setze dich dafür ein, dass die Gemeinschaft den Glauben der Individuen abbilted und nicht versucht diesen zu definieren.


KuroSh1ro 
Beitragsersteller
 25.05.2025, 10:53

Ich danke dir für deinen so umfangreichen und differenzierten Kommentar. Ich bin weder, Katholik, Evangelisch oder Orthodoxer, da ich von keiner Konfession so richtig was halte.

Ich folge der Bibel und dem Wort Gottes oder versuche es zumindest. Jeden Tag missachte ich die Bibel, auch wenn es nur kleine Sachen sind. Ich bin ein Mensch und jeder Mensch begeht Sünde, wenn man der Bibel Glauben schenkt. Und genau das ist es ja, ich glaube an Jesus Christus als meinen Erlöser, wissen tue ich nichts.

Dieser Schritt mag radikal gewesen sein und deshalb hoffe ich jetzt auf die Unterstützung von Gott. Wenn meine Entscheidung falsch war, werde ich es sehr bald merken.

Vielleicht gibt es noch Hoffnung für uns, denn akzeptieren tut meine Freundin die Trennung nicht.

Destranix  25.05.2025, 11:00
@KuroSh1ro

Du musst bedenken: Auch die Bibel ist Werk einer Religion. Schon allein, dass es verschiedenste Fassungen von ihr gibt zeigt, wie viel Vertrauen man allein in das geschriebene Wort setzen sollte.

Manches kann sicherlich als Maßstab verstanden werden, genug darin ist dafür aber auch gar nicht geeignet.
Zudem musst du schauen, was daraus tatsächlich mit deinem Glauben, dem, was aus dir slebst erwächst, vereinbar ist. Glauben heißt nicht, nur Texte aus Büchern in eigener Art zu interpretieren, sondern heißt, diese zu bewerten, zu hinterfragen, auch an ihrer Richtigkeit zu zweifeln und die Lehren auch abzulehnen wenn sie einem nicht richtig erscheinen.

Auch für ein Buch gilt, egal ob du nun glaubst es wurde von Menschen verfasst oder von Gott überliefert, es gilt, dass der Text darin auch nur Glauben und nicht Wissen sein kann.
Als Glaube sollte er hinterfragt und in Relation zu den eigenen Überzeugungen gesetzt werden.

Es freut mich zu hören, dass du soweit an dich selbst glaubst, dass du den größeren Konfesionen entsagst. Ich hoffe du schaffst es, deinen eigenen Weg zu erkennen und ihm zu folgen.
Viel Glück!

KuroSh1ro 
Beitragsersteller
 25.05.2025, 11:19
@Destranix

Dankeschön und ja, da gebe ich dir recht. Wenn man an ein Buch wie der Bibel glauben will, bzw. es als Wort Gottes sieht, muss man es studieren.

Viele Menschen verstehen nicht, dass die Bibel oft metaphorisch Sachen beschreibt und es nicht Wortwörtlich so meint wie zb. die Hölle.

Dass es mehrere Versionen der Bibel gibt, wäre mir nicht bekannt, denn alle Bibeln werden von den originalen Skripten übersetzt. Das einzige sind die katholischen Briefe, die in manchen Bibeln zu finden sind, welche eigentlich nicht da rein gehören.

Destranix  25.05.2025, 11:26
@KuroSh1ro

Sie werden nicht nur übersetzt, sondern auch auf verschiedenste Weise überliefert, zudem überarbeitet, zusammengefasst, rausgekürzt, vereinheitlicht, etc.

Die Bibel, die du heute kaufen kannst, hat wohl recht viele Abweichungen von den jewieligen Originaltexten, ie im Übrigen auch in verschiedenen Zeiten entstanden sind und teilweise auch voneinander abgeschrieben haben.

Für selbstverständlich halte ich es eigentlich (auch wenn viele das wohl dnenoch nicht zu verstehen scheinen), dass vieles in der Bibel maximal methaphorisch zu verstehen ist.
Gerade die Entstehungsgeschichte würde mich aber zweifeln lassen, ob sie als solche überhaupt in ihrer Gesamtheit ernstzunehmen ist oder ob nur wenige teile daraus tatsächlich als Richtwerk verstanden werden sollten.

Ich kann aber nachvollzeihen, dass es schwer ist und natürlich auch Zeit braucht, diesen Umstand genauer zu bewerten und zu beleuchten, wenn man seinen Glauben darauf begründet.
Insbesondere dürfte die Schwierigkeit sein, herauszufinden, worauf sich der eigene Glaueb tatsächlich stützt und woran man sich halten soll, wenn man bei einer Fragestellung selbst zu keiner guten Beantwortung kommt.

Für letzteres kann ich den Diskurs mit Mitmenschen empfehlen, für ersteres müsste jeder slebst in sich gehen.

Es wäre ja kein Problem, wenn Du gläubiger Christ wärest, und sie nicht. Aber wenn das bei Dir so extrem ist, dass du glaubst, nicht mit einer "Nicht-Gläubigen" zusammen sein zu können, solltet Ihr Euch trennen. Auch wenn es im Moment weh tut.

Ich habe 16-jährig mitbekommen, wie meine Mutter Zeugin Jehovas wurde. Es war mit ihr kaum noch zu ertragen, weil sie uns alle "bekehren" wollte. So was würde Euch auch drohen. Denn man kann nicht plötzlich Christ werden wollen, ohne wirklich zu glauben.


KuroSh1ro 
Beitragsersteller
 25.05.2025, 10:48

Genau das ist es, ich würde sie nie bekehren wollen. Sie muss es aus eigener Hand tun und wenn sie meine Hilfe will, würde ich auch helfen. Aber es muss aus ihretwillen geschehen. Ich würde mir so wünschen, dass meine jetzige Freundin meine Frau wäre

Ich finde eine Beziehung zwischen Christen und Agnostikern möglich, wenn sich die zwei respektvoll begegnen. Gab es nicht in der Bibel sogar eine Stelle, wo einem Mann von Gott aufgetragen wurde eine H*** zu lieben? Egal wie oft sie ihm fremdging oder wie "gottlos" sie war? Ich glaube, dass Liebe keinesfalls auf Gläubige beschränkt sein sollte und es zu einer gefährlichen Sektenbildung dadurch kommt. Manche Christen sehen das jedoch anders und nehmen nur "ihresgleichen". Es ist schlussendlich deine Entscheidung, ich halte nichts davon. Sie sollte Gott freiwillig und in ihrem Tempo kennenlernen, da hast du Recht. Sie sollte nicht für dich Christin werden, sondern nur für sich selbst! Anders funktionierts auch gar nicht!


KuroSh1ro 
Beitragsersteller
 25.05.2025, 10:36

Ich würde es mir für sie wünschen. Sie ch kann nicht nach Norden gehen und sie nach Süden. Wenn sie keine Christin werden will und ich sie mal heiraten will, muss ich Kompromisse eingehen, die möglicherweise im Konflikt mit meinem Glauben stehen. Ich will ihr das nicht antun.

Destranix  25.05.2025, 10:43
@KuroSh1ro

Im Konflikt zu deinem Glauben oder im Konflikt zu deiner Religion? Ich halte es für sehr wichtig, klar dazwischen zu unterscheiden.

ViolentPeople  25.05.2025, 10:45
@KuroSh1ro

Ich mag den Spruch "Atheisten sind die besseren Christen" - es gibt sehr schlechte Christen und sehr moralisch agierende Atheisten. Nur weil man an Gott glaubt, macht einen das nicht automatisch zu einem besseren Menschen. Oft schon, aber nicht mit Garantie. Jeder geht seinen Lebensweg. Es ist deine Entscheidung, was sich für dich richtig anfühlt, echte Liebe jedenfalls ist selten und wertvoll und nichts, was man einfach so wegschmeißt aus einer Laune heraus. Ich finde man sollte Menschen eine Chance geben und sie nicht aufgrund des Glaubens vorverurteilen, zudem sie ja auch etwas interessiert scheint am Christentum.

KuroSh1ro 
Beitragsersteller
 25.05.2025, 11:01
@Destranix

Zum Glauben, ich bin nicht katholisch, evangelisch oder orthodox. Ich versuche das Wort gottes zu verstehen und danach zu leben. Die richtige Ehepartnerin zu finden hat einen großen Einfluss auf das Leben

KuroSh1ro 
Beitragsersteller
 25.05.2025, 11:04
@ViolentPeople

Ich habe komplett gegen meine eigene Natur gehandelt. Das war der schwierigste Schritt meines Lebens und jetzt weiß ich auch, wie Jesus sich gefühlt haben muss in manchen Situationen. Ich bin kein besserer Mensch, nur weil ich glaube und versuche die Gebote einzuhalten. Ich finde meine Freundin ist ein so toller Mensch aber leider kann ich nicht mit ihr über Gott reden, sie blockt ab und sagt, es seien nur Märchen und sie könne nicht verstehen, wie Menschen an sowas glauben. Das ist natürlich frustrierend.

ViolentPeople  25.05.2025, 11:04
@KuroSh1ro

Wenn dein Herz dir sagt, du musst dich trennen, dann ist das eben so. Ist deine Entscheidung.

Destranix  25.05.2025, 11:05
@KuroSh1ro

Das Wort Gottes? Das Wort, von dem du glaubst, es wäre Gottes meinst du wohl eher.

Doch wie erkennst du es als Wort Gottes? Woher weißt du, dass alles, jedes einzelne Wort davon, tatsächlich das ist, was dem Gott entspricht, an den du glaubst?
Bedenke, das, was oft als Wort Gottes bezeichnet wird, ist zumeist wesentlicher Bestandteil von Religionen. Und Religionen schalten gleich, sie verdrängen das Individuum und wurden udn werden oft genug dazu verwendet und verändert, um macht auszuüben, von Menschen, die behaupten zu wissen, ihr Gotte, ihr Glaube wäre der einzig ware, und sich mit dieser Behauptung als Lügner offenbaren.

KuroSh1ro 
Beitragsersteller
 25.05.2025, 11:07
@Destranix

Ich bin nicht religiös und ich weiß garnichts. Ich glaube, und ich glaube an das, was in der Bibel steht. Ich glaube nicht der katholischen, orthodoxen oder evangelischen Kirche. Ich glaube an die Wahrheit und finde sie nur in der Bibel. Und das wurde mir in den letzten drei Jahren sehr oft bestätigt. Ich habe mehr als genug von Gott geschenkt bekommen.

ViolentPeople  25.05.2025, 11:07
@KuroSh1ro

Wenn sie deine Religion disrespektiert, dann ist das natürlich schlecht. Die Bibel ist in vielen Belangen historisch akkurat. Manche Stellen sind nunmal eine Glaubensfrage z.B. die Wiederauferstehung. Man glaubt daran oder eben nicht. Sie ist recht jung, sie war nur ehrlich und jetzt hat sie sich ja offenbar entschuldigt oder? Und hat Interesse Christ für dich zu werden. Komisch. Naja, ich würde einfach nochmal ein Gespräch mit ihr führen, dass das nicht geht, dass sie respektlos über deine Religion redet. Allerdings hat sie vllt auch Gutes für dich dabei im Sinn. Viele Christen sind auch fanatisch und leichtgläubig und verlieren sich in Details und Regeln, statt der Botschaft der Liebe und Freiheit zu folgen.

Destranix  25.05.2025, 11:08
@KuroSh1ro

Nun, dann sei dem so. Ich sehe zwar die Gefahr, dass du tatsächlich nicht deinem herzen, sondern einem Buch folgst, doch ob dem tatsächlich so ist, das kannst nur du beurteilen.

KuroSh1ro 
Beitragsersteller
 25.05.2025, 11:12
@ViolentPeople

Und da gebe ich dir absolut recht, danke. Ich werde heute mit ihr reden denn sie scheint wirklich alles für mich tun zu wollen. Ich werde ihr keine vorwürfe machen, dass sie meinem Glauben gegenüber manchmal respektlos ist sondern ich werde ihr sagen und zeigen, dass mir mein Glaube wichtig ist. Vielleicht finden wir einen Kompromiss und ich hoffe das auch sehr.

ViolentPeople  25.05.2025, 11:23
@KuroSh1ro

Ich finde, du solltest ganz klar sagen, dass du es nicht tolerierst, dass sie abwertend über deine Religion spricht, das nennt man Grenzen aufzeigen und ist kein Vorwurf. Sage es in Ich-Botschaften.

Nicht: "Du darfst nicht immer schlecht über meine Religion reden!!!!"

Sondern so: "Ich liebe dich auch, aber ich toleriere es nicht, dass jemand abwertend über meine Religion spricht, da sie mir sehr viel bedeutet, vor allem dann nicht, wenn sich die Person nicht ausreichend damit beschäftigt hat"

Außerdem würde ich ihr unbedingt! erklären, dass die Bibel nicht wörtlich genommen werden darf. Vieles ist bildlich veranschaulicht und eine Metapher. Es ist auch nicht wichtig, ob Gott mal ein Baum war oder nicht, sondern es geht um die Botschaft Gottes.